Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:
- „Sein amerikanischer Traum“: Benedict Wells ist ein weltweit erfolgreicher deutschsprachiger Schriftsteller. Sein neuer Roman „Hard Land“ ist in den Vereinigten Staaten angesiedelt, und alles wird dort gut. „Dieses Buch ist also in vielerlei Hinsicht ein amerikanischer Traum seines Verfassers, und das gilt auch für die hoffnungsvolle Stimmung – trotz dem Schicksal von Sams Mutter, deren Tod der Erzähler gleich im ersten Satz mitteilt.“
Benedict Wells, Hard Land (Diogenes)
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„Begegnungsstätte mit Prügeln und Reisegreis“: Sonja vom Brocke pflegt das Langgedicht: Ihr neuer Lyrikband „Mush“ ruft die Welt in die Schranken. „Sonja vom Brockes De-Komposition erscheint als Teil jener Formsuche, mit der sich die Lyrik in einer Welt zu behaupten sucht, deren globale und lokale Dimensionen sich zunehmend ineinander verschränken.“
Sonja vom Brocke, Mush (Kookbooks) -
„In der Tempelruine entstand ein Gemisch aus Potenz und Aggression“: Mehr Ausrufezeichen waren selten: Carel van Schaik und Kai Michel möchten in einem historischen Durchgang das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern ergründen. „Wem derzeit der Optimismus erlahmt, kann mit der Lektüre dieses Buchs auftanken: Was der Mensch gefügt hat, das kann der Mensch auch lösen.“
Carel van Schaik / Kai Michel, Die Wahrheit über Eva. Die Erfindung der Ungleichheit von Frauen und Männern (Rowohlt)
- „‚So geht es nicht weiter'“: Christian Kracht erzählt in seinem Roman „Eurotrash“ von einem Schriftsteller namens Christian Kracht. Ein Interview über sein literarisches Verwirrspiel, seine Eltern und die Frage, wie man aus dem Lauf der Geschichte tritt.
Christian Kracht, Eurotrash (Kiepenheuer & Witsch) - „Nicht ich, aber noch weniger wir“: Mit existenziellem Ernst und Scharfsinn, aber nicht ohne Komik: Die Philosophin Simone Weil suchte nach einer Religion ohne Gott – und fand sie am eigenen Leib. Nun ist eine Neuausgabe ihres Buches „Schwerkraft und Gnade“ erschienen. „Gewiss liegt im Denken Simone Weils, und nicht nur in ihrem Denken, sondern auch in den Ansprüchen, die sie, als eine einzig Rechtschaffene, gegenüber sich selbst erhob, etwas in diesem Sinne durchaus Vermessenes. Komik und existenzieller Ernst schließen sich indessen nicht aus.“
Simone Weil, Schwerkraft und Gnade (Matthes & Seitz) - „Ein beinahe friedlicher Moment“: Alem Grabovac erzählt vom Aufwachsen mit zwei Paar Eltern und mehr als einer Herkunft. „Der Erzähler Alem Grabovac steht nie retrospektiv oder besserwisserisch über dem Geschehen, ohne Moral oder Erklärung folgt Episode auf Episode.“
Alem Grabovac, Das achte Kind (Hanserblau)
- „Requiem für die prügelnde Mutter“: Harald Martensteins Roman Wut handelt vom emotionalen Erbe, das man nicht los wird. „Stilistisch erinnert der dramaturgisch gut gebaute Roman an die psychologischen Krimis von Henning Mankell. Mehr jedoch scheint in Franks Geschichte unweigerlich der Gestaltungswille seines Erfinders Harald Martenstein durch, der mit seinem besonderen Gespür für die Kuriositäten des Alltags zu einem vielgelesenen Kolumnisten avanciert ist.“
Harald Martenstein, Wut (Ullstein) - „Weg und zurück“: Fabelhafte Kindergeschichten von Saša Stanišic. „Wen Gutenachtgeschichten nervös machen, wer sich bei Gutenachtgeschichten bisher heimlich doch gelangweilt hat und wer womöglich gar keine Kinder hat, denen man Gutenachtgeschichten vorlesen könnte, greift jetzt getrost zu dem Band Hey, hey, hey, Taxi!“
Saša Stanišic, Hey, hey, hey, Taxi! (Mairisch)