Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Hinreißendes Porträt des Künstlers als Kind“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Chinas Ruhm ist auf Ton gebaut“: Tilman Spengler hat einen aberwitzigen Roman über die Kulturrevolution geschrieben. „Am stärks­ten ist in diesem Roman die Expo­si­ti­on, da ist schon alles Weite­re ange­legt. Später, wenn die große Welt sich über das archäo­lo­gi­sche Welt­wun­der beugt und fran­zö­si­sche Studen­tin­nen, Archäo­lo­gen aus Cambridge und deut­sche Sino­lo­gen (…) in die Fabel verwo­ben werden, franst die Hand­lung etwas aus, und das Ende kommt ein biss­chen abrupt. Doch das tut dem Witz und der Intelligenz der gesamten Anlage keinen Abbruch….“
    Tilman Spengler, Made in China (Transit Buchverlag)
  • „Euphorisches Erzählen“: Porträt des Künstlers als Kind: Barrie Koskys Erinnerungen. „Barrie Kosky ist ein eupho­ri­scher Erzäh­ler, er schwärmt von Gerü­chen und Geräu­schen, von Licht und Luft, die ganze Welt ist ihm ein sinn­li­ches Expe­ri­men­tier­feld und das Thea­ter eine ‚alche­mis­ti­sche Mischung‘. (…) So ist ihm ein hinrei­ßen­des Porträt des Künst­lers als Kind und junger Mann gelun­gen, bei dem er auf wunder­sa­me Weise die ener­ge­ti­schen Adern zwischen den Statio­nen seines Lebens offen­legt.“
    Barrie Kosky, On Ecstasy (Verlag Theater der Zeit)
  • „Die, deren Namen man nicht nennt“: Roberto Camurris Roman über das ländliche Italien. „Es gibt nicht viele Schrift­stel­ler, die die archai­sche dörf­li­che Welt und den Zerfall einer Fami­lie so genau beob­ach­ten und wieder­ge­ben wie Camur­ri. Die meis­ter­li­che Über­set­zung von Maja Pflug ist eine zusätz­li­che Garan­tie, dass dieses Buch etwas Beson­de­res ist.“
    Roberto Camurri, Der Name seiner Mutter (Verlag Antje Kunstmann)
  • „Suche doch die Buche“: Eva Christina Zellers neuer Gedichtband mit Naturwahrnehmungen. „Auf der Suche nach den zutref­fen­den Worten und den gelun­ge­nen Gedich­ten kommt Eva Chris­ti­na Zeller zu teils guther­zi­gen, teils betont einfäl­ti­gen Fragen („wie alt ist das meer?“), drin­gen­den Losun­gen („leere den papier­korb“), Empfeh­lun­gen („denke rund“) und verblüf­fend simp­len Fest­stel­lun­gen („die erde dreht sich / auch in der nacht“) – wer hätte das gedacht!“
    Eva Christina Zeller, Proviant von einer unbekannten Insel (Verlag Klöpfer, Narr)

  • „‚Herrjot'“: Janosch wird 90. Er empfiehlt: Kopfsprünge und getrennte Häuser. „Je älter ich werde, desto mehr werde ich wieder zum Kind. Ich bin also auf einem guten Weg.“
  • „‚Letztlich bin ich nur der Hofnarr'“: Literaturnobelpreisträger Kazuo Ishiguro über künstliche Intelligenz, die Verantwortung des Einzelnen und seinen neuen Roman Klara und die Sonne. „Selbst wenn es sehr schwierig ist, haben wir der Welt gegenüber eine gewisse Verantwortung. Und wenn wir dieser großen Verantwortung nicht gerecht werden, werden zwangsläufig auch die Leistungen entwertet, die wir im Kleinen erbracht haben.“
    Kazuo Ishiguro, Klara und die Sonne (Blessing)
  • „Wie man Schwerin überlebt“: Auf der Suche nach einer Perspektive: Björn Stephans Debütroman Nur vom Weltraum aus ist die Erde blau. Stephan produziert „in seinem Debüt Erkenntnisse, die Gültigkeit bis in die Gegenwart haben. Vom Weltraum aus sieht schließlich alles sehr klein aus.“
    Björn StephanNur vom Weltraum aus ist die Erde blau (Galiani)
  • „Erzählungen von Christoph Haas“: „Die Geschichten sind hinterhältig, und mit dem Schlimmsten muss immer gerechnet werden.“
    Christoph Haas,
    Eine Nacht im Juli, eine Nacht im Dezember (Schillo Verlag)

  • „Der Hass, die Liebe, der Swing“: Ein polnischer Jude in Frankfurt, 1943: Leopold Tyrmands großartiger autobiografischer Roman Filip erscheint endlich auf Deutsch. „Seine Geschichte ist die eines Jedermann, der schwankt zwischen Widerstand gegen und Anpassung an die grausamen Verhältnisse. An wenigen Stellen tritt der Schriftsteller aus dem Roman heraus. Einmal nimmt er für sich in Anspruch, ‚dass ich niemandem Unrecht getan habe, unter Umständen, unter denen es sehr schwer war, dies zu vermeiden. Aber es ist mir gelungen.’“
    Leopold Tyrmand, Filip (Frankfurter Verlagsanstalt)
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