Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: Neue Hörbücher

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

Hörbücher

  • Beleidigte Aufrichtigkeitsfanatiker“: Dass Molières Pointen nach 350 Jahren noch immer zünden, ist auch der Zeitlosigkeit seiner Stoffe zu verdanken: Die große Hörspiel-Edition. „Es liegt auf der Hand, dass sich aus den Komödien Molières gute Hörspiele machen lassen. Erwartungsfroh nimmt man deshalb diese neue Box mit sieben Molière-Hörspielen in die Hand. Die Stimmung dämpft sich beim Blick auf die Produktionsdaten. Die jüngste Inszenierung (Tartuffe) ist immerhin schon vierzig Jahre alt; vier stammen gar aus den Fünfzigern. (…) Wenn man dann aber Der eingebildete Kranke von 1951 hört, staunt man nicht schlecht. Da rauscht und knistert gar nichts, hier hat die moderne Tonverbesserungstechnik erstklassige Arbeit geleistet. Effekte, an den man sich stören könnte, gibt es sowieso kaum; man bekommt pures Sprechtheater.“
    „Molière – Die große Hörspiel-Edition“ (Der Hörverlag)
  • „Das Chaos ins Lot rücken“: Poetische Phantastik: Götterlieder aus der Àdda. „Ilse Ritter weiß diese apokalypti­sche Poesie mit weisem Liebreiz zu zele­brieren. Das Schwere zerschmilzt ihr auf die Zunge und wird berückender Klang. Darin zeigt sich die Meisterschaft dieser Schauspielerin, die es völlig unangestrengt, gleichwohl entschlossen versteht, den Worten auf den Grund zu gehen, nicht auf den Leim. Die sanfte Sprach-Regie dabei hat Hannes Hametner geführt, der ihr hilft, den balladesken Bogen konsequent gespannt zu halten, jedoch leider nicht erreichen konnte, dass die Nummern einzeln anzuklicken sind, wodurch die Lesung – ohne Navigationsmöglichkeit – nur komplett abzuspielen ist.“
    „Weit sehe ich, weit in die Welten all. Götterlieder der Ádda.“ (übersetzt und gelesen von Ilse Ritter; PalmArtPress)
  • „Sein klägliches Scheitern sucht er noch als Triumph zu verkaufen“: Ein Heidenspaß: Thomas Bernhards Ein Kind und Der Atem, gelesen von Gert Voss und Wolfram Berger. „Zwei der fünf autobiographischen Bände geben damit einen Einblick in ein höchst problematisches In­dividuum, das sich gegen die größten äu­ßeren Widerstände zum wohl kantigsten, unverwechselbarsten Erzähler überhaupt entwickelt. Diesem holprigen und verschlungenen Weg folgen die Ohren mit gespanntester Aufmerksamkeit.“
    Thomas Bernhard, Der Atem. Eine Entscheidung. (ungekürzte Lesung von Wolfram Berger; Der Audioverlag)
    Thomas Bernhard, Ein Kind (ungekürzte Lesung von Gert Voss; Der Audioverlag)

Das Politische Buch

  • „Welcher Flüchtling passt zu mir?“: Die SPD-Politikerin Gesine Schwan prangert die Migrationspolitik der EU an. So weit, so bekannt. Ihr Vorschlag, die Verteilung nach Algorithmen statt nach Quote vorzunehmen, klingt aber reizvoll. „Stark ist Schwans Streitschrift immer dann, wenn sie wenig streitet. Wenn sie nicht anprangert, mahnt und predigt, sondern vorschlägt, erläutert und erklärt: Das Parship-Modell ist auf jeden Fall zukunftsgewandt und weiterer Überlegungen wert.“
    Gesine Schwan, Europa versagt. Eine menschliche Flüchtlingspolitik ist möglich (S. Fischer Verlage)
  • „Das Wagnis von Wiesbaden“: Ewald Hetrodt beschreibt, wie Schwarz-Grün in Hessen regiert. „Grün im Politiklabor verliert sich an einigen wenigen Stellen im Klein-Klein der hessischen Landespolitik. Gleichzeitig zeigt es aber genau daran, was Politik eben auch ausmacht: den Wert einer stabilen Regierung, die trotz Differenzen seit Jahren funktioniert – und die Notwendigkeit sowohl bei CDU als auch bei den Grünen, hierfür Kompromisse einzugehen, zu welchem Preis ist dann noch mal eine andere Frage.“
    Ewald Hetrodt, Grün im Politiklabor Hessen – Modell für Berlin? (Verlagshaus Römerweg)
  • „Ein schillerndes Geschöpf“: Alexander Gallus analysiert die Revolution von 1918/1919. „Der Aufsatzband führt die neu entfachte Debatte gekonnt fort und erweitert sie um einige interessante Schlaglichter – in Richtung einer Intellectual History, einer Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts.“
    Alexander Gallus, Revolutionäre Aufbrüche und intellektuelle Sehnsüchte zwischen Weimarer Republik und Bundesrepublik (Europäische Verlagsanstalt)

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