Umgeblättert Umgeblättert heute: Neue Kinder- und Jugendbücher

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Vom Faustkeil zum Döner“: Stefan Laube hangelt sich an Objekten durch die Weltgeschichte. „Laube kontras­tiert den Kanon der von ihm analy­sier­ten Arte­fak­te mit Meis­ter­wer­ken der Malerei­ge­schich­te, haupt­säch­lich ihrer deut­schen Vertre­ter von Dürer bis Franz Marc.“
    Stefan Laube, Der Mensch und seine Dinge. Eine Geschichte der Zivilisation, erzählt von 64 Objekten (Hanser)
  • „Da zittert das Bild“: Frank Fehrenbach erkundet, wie sich die Künstler der italienischen Renaissance um den Eindruck der Lebendigkeit ihrer Werke bemühten.
    Frank Fehrenbach, Quasi vivo. Lebendigkeit in der italienischen Kunst der Frühen Neuzeit (Walter de Gruyter)
  • „Schreiben Gene denn Geschichte?“: Zwei Historiker nehmen auf lehrreiche Weise Ansprüche der Archäogenetik ins Visier.
    Mischa Meier / Steffen Patzold, Gene und Geschichte. Was die Archäogenetik zur Geschichtsforschung beitragen kann (Verlag Anton Hiersemann)
  • „Das Unbegrenzte innerhalb der Grenzen“: Der französischen Lyrik schenkte dieser Schweizer Dichter seine Ironie, und er war ein Vermittler der deutschen Literatur: Zum Tod von Philippe Jaccottet.

  • „Einfach mal zuhören“: Mohamed Amjahids Anleitung zu antirassistischem Denken. „Klar ist, dass es mit dem bloßen Nachdenken über Rassismus noch lange nicht getan ist. Warum die Sichtbarmachung des „weißen Flecks“ aber so wichtig ist, wird spätestens am Ende des Buchs deutlich. Ganz schlicht stehen in der Widmung neun Namen untereinander: die Namen der Menschen, die am 19. Februar 2020 in Hanau von einem Rechtsextremisten ermordet wurden.“
    Mohamed Amjahid, Der weiße Fleck. Eine Anleitung zu antirassistischem Denken (Piper)
  • „Warnung vor der Stärke“: Was bedeutet „Nie wieder“? Yishai Sarids Roman über israelisches Heldentum.“Sein neuer Roman heißt schlicht und lapidar Siegerin. Er handelt von der Militärpsychologin Abigail, die als Expertin für die Psychologie des Tötens und Traumatherapeutin die israelische Armee berät, und knüpft unmittelbar an den Vorgänger Monster an. (…) Die Wucht seines neuen Romans aber resultiert daraus, dass es in ihm die Balance von Stärke und Warnung vor der Stärke nicht gibt.“
    Yishai Sarid, Siegerin (Kein & Aber)
  • „Zu einem immer ferneren Himmel“: Der Lyriker, Essayist und Übersetzer Philippe Jaccottet ist mit 95 Jahren gestorben.

    Kinder- und Jugendbuch

  • „Ein Rübenkeller als Rückzugsort“: Leslie Connor folgt zwei Außenseitern in der amerikanischen Provinz, und enthüllt Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt). „Die Charaktere des Romans erinnern an Menschen, denen man als literarische Figuren schon einmal begegnet ist. Mit quicklebendiger Sprache – von André Mumot nahtlos ins Deutsche übertragen – und allmählich steigernder Dramatik verstrickt Leslie Connor gekonnt die einzelnen Handlungsfäden.“
    Leslie Connor, Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt) (Hanser)
  • „Im Herzen der Simulation“: Margit Ruile erforscht die mephistophelische Dimension der künstlichen Intelligenz. „Margit Ruile hat bereits mehrere Romane über utopische Welten geschrieben, hier treibt sie die Herrschaft der künstlichen Intelligenzen in eine erschreckende Dimension, in der die vertraute Gut-Böse-Konfrontation sich auflöst.“
    Margit Ruile, Der Zwillingscode (Loewe)
  • „Spiel von Lug und Trug“: Lea-Lina Oppermanns Fürchtet uns, wir sind die Zukunft. „Oppermanns Coming-of-Age-Geschichte besticht bei allem Jugendschaum, weil sie auf Ernüchterung zielt, um der Selbstbegeisterung Herr zu werden.“
    Lea-Lina Oppermann, Fürchtet uns, wir sind die Zukunft (Beltz & Gelberg)

  • „Zirkustruppe auf Schatzsuche“: Abenteuer in einer Burg, in der Nähe von New York. „Alle Erwartungen an einen spannenden Krimi werden erfüllt, und durch den Zirkus kommt ein spielerisch-irreales Element in die Handlung und gleichzeitig Abenteuerlust, Mut und Freundschaft.“
    Katherine Rundell, Ein unvorstellbar unsinniges Abenteuer (Carlsen)
  • „Der Sonne so nah“: Junge Aktivisten decken politische Machenschaften auf.
    „Dirk Reinhardt bedient in Perfect Storm verschiedene Text-Genres und Stile gleichzeitig: Mail, Chat, Verschriftungen von Tonaufnahmen. Form und Inhalt, die Story und ihr Stil sind genau so schnell wie die Ereignisse, die über die Hackerhelden hereinbrechen. Anstrengend? Bloß ein Thriller? Nein, sehr gegenwärtig.“
    Dirk Reinhardt, Perfect Storm (Gerstenberg)
  • „Drache in der Nacht – und bei Licht“:
    Leo Timmers, Wo steckt der Drache? (Aracari)

  • „Die Entstehung der Welt von Gestern“: Orlando Figes’ großartiges Buch Die Europäer beschreibt, wie sich die Kultur des 19. Jahrhunderts herausbildete. „Figes hat einen guten Blick für ironische Konstellationen. Das schult seine Leserinnen und Leser, die lächeln werden, wenn sie den Eifer betrachten, mit dem er – Verachtung und Bewunderung verbindend – die Rolle der bezahlten Claque im Opernbetrieb oder die des Rezensionswesens beschreibt.“
    Orlando Figes, Die Europäer (Hanser Berlin)
  • „Den Anker lichten“: Ursula Krechels Gedichte gehen der Komplexität und Schönheit des Lebens auf den Grund. „Ursula Krechel, 2012 für ihren Roman „Landgericht“ mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet, beweist in ihrer Dichtung hochintellektuelle Artistik. Das Poem erweist sich stets als Agora des konzentrierten Nachdenkens und Philosophierens, als Ort für ein Spiel mit Perspektiven und der Sprache. Die Dichterin hält alles in Bewegung.“
    Ursula Krechel, Beileibe und zumute (Jung und Jung)
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