Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Präzise Anklageschriften und kluge Selbstermächtigungsgeschichten“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

 

„Meine Verwesung eine Verwüstung“: Wortverspielt und mordverspielt: Helena Adlers führt mit Fretten einmal mehr in österreichische Elendsexistenzen. „Echte Kunst sei existenziell, steht einmal unvermittelt im Text. Doch genau diese Arbeitshypothese macht es einem schwer, den Schmerzensroman Fretten ernst zu nehmen. Er trägt übertrieben dick auf und bleibt dabei zugleich un­verbindlich – das Lebensthema einer be­klemmend gewaltvollen Familiengeschichte wirkt prätentiös in der Art seiner Darbietung.“

  • Helena Adler, Fretten (Verlag Jung und Jung)

„Wo tat’s denn weh, Zippelonika?“:
Zwiesprache mit Hölderlin, Gesänge aus alten Gemäuern, Sprechautomaten: Mit Leuchtende Schafe legt Ulrike Almut Sandig nach sechs Jahren einen neuen Gedichtband vor. „Diese Leichtigkeit trägt auch die Gedichte, die Leuchtende Schafe versammelt, bei aller Spannweite, bei allem Gewicht der Themen, die sie berühren. Es liegt ein Zauber in ihnen, ein Gegenzauber vielleicht. Sprachvertrauen.“

  • Ulrike Almut Sandig, Leuchtende Schafe. Gedichte (Schöffling & Co.)

„Die Scham über die Scham, Opfer zu sein“: Acht Frauenleben, die nicht nur für Korea typisch sind: Der Erzählungsband Miss Kim weiß Bescheid der Bestsellerautorin Cho Nam-Joo. „Es handelt sich um präzise Anklageschriften und kluge Selbstermächtigungsgeschichten, deren Schlusspointen dem Patriarchat ein Schnippchen schlagen. Die titelgebende Erzählung der deutschen Ausgabe rekapituliert tragikomische Erfahrungen einer Firmen-Novizin in einer PR-Agentur.“

  • Cho Nam-Joo, Miss Kim weiß Bescheid. Storys. (aus dem Koreanischen von Inwon Park; Kiepenheuer & Witsch)

„Wir werden kosmisch“: Als letzter Band der großen Autorin und Malerin Etel Adnan erscheint Die Stille verschieben. „So lässt sich auch nicht sagen, wo­rum es sich beim Inhalt von Die Stille verschieben wirklich handelt: Prosagedichte? Tagebuchnotizen? Philosophische Knobelaufgaben? Auf jeden Fall ist es weder Trostbuch noch Tes­tament, eher ein fragmentierter, desillusionierter Abschiedsgesang auf eine Welt, die wir in atemraubender Ge­schwindigkeit selbst vernichten (…)“

  • Etel Adnan, Die Stille verschieben. (aus dem Englischen von Klaudia Ruschkowski; Edition Nautilus)

„‚Anschlussfähig im rechten Lager'“: Die Autorin Katharina Nocun hat sich mit der Psychologin Pia Lamberty die Welt der Esoterik genauer angesehen. Ein Gespräch über Geheimwissen, Geldmacherei und Antisemitismus.

  • Pia Lamberty, Katharina Nocun, Gefährlicher Glaube: Die radikale Gedankenwelt der Esoterik (Quadriga Verlag)

heute nichts

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