Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „So dunkel wie die Zelle bei abgestelltem Strom“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

 

„Vom Hirn verkohlt“: Mit reichlich Übermut dichtet Franzobel die wahren Geschichten von Einsteins Obduktion und der Rolling Sixties in Amerika um. „Franzobel ist ein Phänomen: Seine salopp-süffige Schreibe deutet auf einen Unterhaltungsschriftsteller, sein Humor auf einen Komiker und die immense Recherche auf einen historischen Erzähler oder einen Reporter.“
  • Franzobel, Einsteins Hirn. Roman. (Zsolnay Verlag)

„Opfer der Verhältnisse?“: Zwei junge Iraner und ihr Vater treffen auf die Berliner Realität der Neunzigerjahre: Bhezad Karim Khanis Roman Hund, Wolf, Schakal. „Hund, Wolf, Schakal ist ein trauriges, ernstes, manchmal auch komisches Buch, in dem zwei junge Iraner zusammen mit ihrem Vater auf die Realität für Einwanderer in den späten Neunzigern in Deutschland treffen.“

  • Behzad Karim Khani, Hund, Wolf, Schakal. Roman. (Hanser Berlin)

„Stahlhart und dennoch wandelbar“: Erik Regers hellsichtiger Roman Union der festen Hand über die Schwerindustrie im Ruhrgebiet wird nach mehr als neunzig Jahren neu aufgelegt. „Union der festen Hand ist ein lesenswertes Buch. Regers Roman besitzt einen entlarvenden Charakter. Die Motive der Unternehmer, Angestellten und Arbeiter werden dargestellt. Es ist ein Buch der Klassenkämpfe, ein stillgestellter Bürgerkrieg, den der Autor aus der Vogelper­spektive, mit Einfühlung und Distanz zu allen Seiten, mit Sachlichkeit und Ironie beschreibt.“

  • Erik Reger, Union der festen Hand. Roman einer Entwicklung. (Nachwort von Andreas Rossmann; Verlag Schöffling & Co.)
heute nichts

„Jede Zelle ist ein Planet“: Freiheit im Kopf: Maxim Znak, zu langjähriger Haft verurteilter Oppositionsanwalt in Belarus, hat 100 Geschichten aus dem Gefängnis geschmuggelt, die jetzt auf Deutsch vorliegen. „Maxim Znak, der als Anwalt darauf geschult war, auf Details zu achten, greift aus dem deprimierenden Einerlei des Gefängnisalltags schrille Spitznamen, Schimpfworte, Bestrafungsrituale heraus und setzt sie in Szene. Schwarz ist sein Humor, so dunkel wie die Zelle bei abgestelltem Strom.“
  • Maxim Znak, Zekamerone. Geschichten aus dem Gefängnis. (a. d. Russ. v. Henriette Reisner/Volker Weichsel; Suhrkamp)
Kommentare (0)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert