Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: Tamara Bachs meisterliches Kinderbuch

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Erweckt vom ‚Führer'“: Manfred Gailus sieht das Dritte Reich weniger als Säkularisierungs- denn als religiöse Erneuerungszeit. „Die Schwäche des Buches ist, dass sein Detail- und Materialreichtum mit jedem Kilometer abnimmt, mit dem der Autor sich aus Berlin entfernt. (…) Den Wert dieses kritischen Blicks auf die „Gläubigen Zeiten“ ab 1933 aber mindert das nicht.“

    Manfred Gailus, Gläubige Zeiten. Religiosität im Dritten Reich (Herder-Verlag)

  • „Die Palästinenser als Handelnde in ihrer eigenen Geschichte“: Muriel Asseburg beschreibt nüchtern und klar, was seit 1948 im Nahen Osten passierte, und schließt damit eine wichtige Lücke. „Asseburg gehört zu den wenigen in Deutschland, die seit vielen Jahren zur palästinensischen Politik forscht und ihre Protagonisten aus erster Hand kennt. Sie will die Palästinenser als ‚Handelnde in ihrer eigenen Geschichte‘ hervorheben und Klischees beseitigen. Das tut sie auf etwa 250 Seiten, auf denen sie äußerst kompetent und nuanciert die leidvolle Geschichte der Palästinenser schildert.“

    Muriel Asseburg, Palästina und die Palästinenser. Eine Geschichte von der Nakba bis zur Gegenwart (Verlag C. H. Beck)

 

 

  • „Wie ein echter Sohn“: Gregs Tagebuch ist eine der erfolgreichsten Serien aller Zeiten. Ein Gespräch mit dem Autor Jeff Kinney über das Erzählen im Comic, die Generation Greta und die Frage, warum sein Held eigentlich nie älter wird.
  • „Bevor man zum Holzfäller wird“: Für die Jagd nach dem Mythos ist man nie zu klein, wenn man gut vorbereitet ist: Ute Krauses Kinderbuch Nora und der Große Bär erscheint neu. „Im amerikanischen Original ist das von Ute Krause verfasste und illustrierte Buch 1989 erschienen, es wurde bald darauf für Diogenes ins Deutsche übersetzt und 1990 für den Jugendliteraturpreis nominiert. Für die Neuausgabe bei Gerstenberg wurde es jetzt neu illus­triert, was vor allem den seitentragenden Bildern weichere Konturen verleiht und die Farbkontraste mindert.“
    Ute Krause, Nora und der Große Bär (Gerstenberg Verlag)
  • „Freiheit wirkt nur verlässlich, wenn man sie nicht beansprucht“: Kein Geschichtsbuch, sondern ein Remix: Jason Reynolds erzählt vom Rassismus in Amerika. „In Stamped erzählt Jason Reynolds die gesellschaftlichen Diskurslinien, kulturelle Phänomene und politische Konstellationen aus den Analysen Ibram X. Kendis so schlicht wie ergreifend nach und lädt sie dabei rhetorisch auf. Das Buch führt nicht nur Jugendlichen die Entwicklung von Rassismus und Antirassismus in Amerika plastisch vor Augen.“
    Jason Reynolds, Ibram X. Kendi, Stamped (aus dem Englischen von Anja Hansen-Schmidt und Heike Schlatterer; dtv)
  • „Grüne Augen, wie mit Filzstift gemalt“: Unter dem Brennglas der Isolation: Tamara Bachs meisterliches Kinderbuch Das Pferd ist ein Hund. „Was ihr jüngstes Buch so beeindruckend macht, ist das besondere Zusammenspiel zwischen seiner vermeintlich einfachen Sprache und seinen komplexen Themen.“
    Tamara Bach, Das Pferd ist ein Hund (Carlsen Verlag)
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