Umgeblättert Umgeblättert heute: Ulrike Edschmid erzählt vom Linksradikalismus, von der Wanderschaft eines Juden und vom Zauber des Fußballs

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Madame will ein Kind, Monsieur einen Stall“: Glauben Sie nicht alles, was Sie lesen: Colin Niel legt einen fulminanten Krimi vor, der auch von einer vermissten Frau im französischen Zentralmassiv handelt. Im Kern jedoch dreht sich alles um die Frage, ob wir Geschichten brauchen, um überhaupt existieren zu können./Colin Niel: Nur die Tiere (Lenos Verlag)
  • „Dieser Spion hat eine Schraube locker“: Viet Thanh Nguyens Held verfängt sich im Netz der Pariser Drogenkartelle./Viet Thanh Nguyen: Die Idealisten  (Blessing Verlag)

  • Die Familie von Jane Austen galt lange als Befürworter der Sklaverei und als ihr unmittelbarer Profiteur. Nun gibt es neue Erkenntnisse.Um die Haltung der Austen-Familie zur Sklaverei ist eine neue Auseinandersetzung entbrannt. Jane Austens Vater George unterhielt enge persönliche und geschäftliche Beziehungen zu James Langford Nibbs, einem Kommilitonen aus Oxford, der auf Antigua eine Plantage betrieb, auf der auch Sklaven arbeiteten. Diese Verbindung war lange bekannt und sie begründete den Ruf der Austen-Familie als Befürworter der Sklaverei – ein Ruf, der nicht zuletzt von Edward Said befeuert wurde. Von Felix Stephan

Das politische Buch

  • „Vom deutschen Judenhass“: Das opus magnum des Historikers Peter Longerich über Antisemitismus ist sehr zu empfehlen – und dennoch greift seine Betrachtung zu kurz./Peter Longerich: Antisemitismus. Eine deutsche Geschichte. Von der Aufklärung bis heute (Siedler-Verlag)
  • Die Geschichte der Gefangenen: Wissenschaftler zeichnen die Geschichte der Häftlinge des Konzentrationslagers Mauthausen akribisch nach – diese kamen aus 40 Ländern. Es ist das größte Forschungsprojekt, das es je über ein einzelnes Lager gegeben hat./ Gerhard Botz, Alexander Prenninger, Regina Fritz, Heinrich Berger (Hg.): Mauthausen und die nationalsozialistische Expansions- und Verfolgungspolitik (Band 1) (Böhlau-Verlag)
  • Die Militärhistoriker Sönke Neitzel und Bastian Matteo Scianna beleuchten Deutschlands Rolle im Syrienkrieg – und stellen Berlin ein sehr schlechtes Zeugnis aus./Sönke Neitzel, Bastian Matteo Scianna: Blutige Enthaltung. Deutschlands Rolle im Syrienkrieg (Herder-Verlag)

  • „Ein Kommen, ein Gehen“: Ulrike Edschmid erzählt vom Linksradikalismus, von der Wanderschaft eines Juden und vom Zauber des Fußballs. „‚Levys Testament‘ ist ein Bericht aus komprimierten Überschneidungen und suggestiven Überblendungen. Ulrike Edschmid, 1940 geboren, studierte Anfang der 1970er Jahre an der Deutschen Film- und Fernsehakademie. Ihr Buch, das zunächst auf linksradikale Lebensumstände fokussiert, weitet sich zu einem Panorama, das ohne weiteres Stoff zu einem Epos böte, im Stil eines Leinwand-Epos. Dank der intensiven Erzählökonomie Edschmids stehen die 49 Episoden wie Filmstills vor Augen.“/Ulrike Edschmid: Levys Testament (Suhrkamp Verlag)

 

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