Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:
“Im Tod wie im Glauben verschwimmen die Geschlechter”: Navid Kermani fasst in seinem Roman Das Alphabet bis S den Begriff der Erzählerin sehr weit, aber was er erzählt, ist grandios. “Geschrieben wird das fiktive Tagebuch – dass es fiktiv ist, das liegt in der Bezeichnung Roman – von einer Namenlosen, einer erfolgreichen Schriftstellerin und öffentlichen Figur, Essayistin auch und Intellektuellen, deren publizistische Interventionen und Reportagen etwa aus Afghanistan, Syrien, Iran oder Tschetschenien ihr Ruhm und Preise eingebracht haben. Das sind Attribute, die sie mit Navid Kermani, dem Verfasser des Romans Das Alphabet bis S teilt, wie auch die Wurzeln der Familie in Iran und einige persönliche Katastrophen.”
- Navid Kermani, Das Alphabet bis S. Roman. (Hanser Verlag)
“Was die Toten von den Lebenden verlangen”: Erzählen wie die Kürschner: Uwe Timms Erinnerungsbuch Alle meine Geister. “Die große Zeit der Kürschner ist vorbei, wenigstens für Timms Familie, an deren Geschäft irgendwann ‘Mörder’ steht und das geschlossen wird. Literarisch aber trug dieses Handwerk noch nie so schöne Früchte wie in diesem fabelhaften Buch.”
- Uwe Timm, Alle meine Geister. Roman. (Kiepenheuer & Witsch)
heute nichts
“‘Die lauernde Lust an der Denunziation finde ich bedenklich’“: Michael Kleeberg im Interview über Proust, den Unwillen gegen das eigene Künstler-Blabla, die moderne amerikanische Literatur als Kur und den Roman Dämmerung – seinen Abschied von Karlmann.
- Michael Kleeberg, Dämmerung. Roman. (Penguin)
“Kinder und Eltern im Krieg”: Tijan Sila erzählt in Radio Sarajevo flott und erschütternd vom Alltag in der belagerten Stadt. “Tijan Sila erzählt einfach seine Kindheit: lebendig, flott, anschaulich und ganz und gar unverkitscht. Aber was heißt einfach? Tatsächlich ist dieser scheinbar so hingeschriebene Text kunstvoll komponiert.”
- Tijan Sila, Radio Sarajevo. (Hanser Berlin)