Umgeblättert Umgeblättert heute: „Wer dieses Buch liest und danach etwas anderes vorhat im Leben, als nur zu lesen, der ist wirklich verloren“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

 

  • „Auf den Hund“: Monika Marons erstes Buch bei Hoffmann und Campe ist schon zu kaufen; nicht einmal vier Wochen, nachdem der Verlag mitteilte, dass er künftige Bücher von Maron, von der sich zuvor der Verlag S. Fischer getrennt hatte, veröffentlichen würde. „Es ist ein mehrheitsfähiges Buch dank Harmlosigkeit.“
    Monika Maron, Bonnie Propeller (Hoffmann und Campe)
  • „Im Rücken das Schreckenshaus“: Der Künstler Henrik Schrat will sämtliche Märchen der Brüder Grimm illustrieren und sieht sich dafür in den Metropolen unserer Zeit um. „Sonderlich dezent kommen solche Inhalte nicht daher, sie sollen es auch gar nicht, und weil Schrat auf der anderen Seite in seinen feinen, oft geradezu behutsamen einfarbigen Bildern diese Gegenwart fast beiläufig darstellt, ergibt sich daraus ein Spannungsverhältnis, das das Leserinteresse mühelos bis zur letzten Seite (…) und auch darüber hinaus wachhält.
    Jacob und Wilhelm Grimm, Henrik Schrat, Grimms Märchen. Bd. 1: Schneefall (Textem Verlag)
  • „Vages Lieblingswort“: Gabriel Josipovicis Wohin gehst du, mein Leben? ist „ein unauffällig raffiniertes Loblied auf die Poesie, eine Spitze, ironisch und irritierend, gegen die Leseroutine. Nichts für Gewohnheitstiere.“
    Gabriel Josipovici, Wohin gehst du, mein Leben? (Verlag Jung und Jung)
  • „Beim Vorübergehen der Themen“: Alard von Kittlitz mischt in seinem Roman aus tausend Motiven keine Welt. Am Ende „bleibt das seltsame Gefühl, ein Sammelsurium vor sich zu haben: einen Ideenroman, eine Thriller-Glosse, einen philosophischen Poproman. (…) Ein Buch, das weder ich noch du sagt und doch genau davon handelt.“
    Alard von Kittlitz, Sonder (Piper)

  • heute nichts

  • „Viel zu fleißig“: Houellebecqs Essays und Gespräche zeigen, dass im der Kleinbürger näher liegt als der Unruhestifter. „Michel Houellebecq ist weder tiefsinnig noch kompliziert, er schreibt nicht ambitioniert, und seine analytischen Einsichten sind von begrenzter Reichweite. Seine Fähigkeit besteht darin, dem Einfachen und manchmal auch dem Banalen eine in sich stimmige Form und einen ebensolchen Zusammenhang zu geben. Das ist nichts Geringes, im Gegenteil.“
    Michel Houellebecq, Ein bisschen schlechter. Neue Interventionen (DuMont)
  • „Flache Hierarchie auf dem Olymp“: Michael Maars Essayband zeigt ihn als passionierten Stilkritiker. „Die literarische Größe eines Romans behaupten – das kann jeder Bücherschwätzer. Der redliche Leser Michael Maar beweist oder verneint sie am jeweiligen Text. Wer sein Buch liest und danach etwas anderes vorhat im Leben, als nur zu lesen, der ist wirklich verloren.“
    Michael Maar, Die Schlange im Wolfspelz. Das Geheimnis großer Literatur (Rowohlt)
  • „Niedliches Tier, köstliche Geschichte“: Die politische Aufregung um Monika Maron lädt sogar ihre harmlose Idylle Bonnie Propeller mit Bedeutung auf. „Leider ist Bonnie Propeller der Erzählungsband abhanden gekommen, in dem sie einen Platz hätte finden können. Klein, wie sie ist, kann sie ein ganzes Buch nicht füllen. Wenn man nachmisst, kommt sie gerade mal auf 45 Seiten, denen man nicht vorwerfen kann, zu eng bedruckt zu sein.“
    Monika Maron, Bonnie Propeller (Hoffmann und Campe)

Hörbücher

  • Sherlock & Watson: Die Crumply-Morde oder das Zeichen der Vier und Skandal in Bohemia (DAV)
  • Lafcadio Hearn, Geistergeschichten aus Japan (audiolino)
  • Kim Young-ha, Aufzeichnungen eines Serienmörders (Der Diwan)

 

 

 

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