Donnerstag: Tatsächlich weiß ich einiges über Teppiche
Liebe Freunde,
der Donnerstag ist der letzte Tag der ersten Hälfte! Und er fühlt sich immer sehr gummibärch an: so weich und nur halb durchsichtig.
Ich kann einen Messedienstag klar erkennen, zugig wie ein offenes Fenster Ende Oktober. Ein Messemittwoch hingegen fühlt sich ganz genau so an wie ein frisch gewaschener Schlafanzug, der etwas steif ist, weil er von der Leine kommt und nicht aus dem Trockner. Sie wissen, was ich meine.
Ein Messesamstag fühlt sich den ganzen Tag wie der Vormittag von Heiligabend an; und ein Messesonntag fühlt sich an wie der letzte Tag im Wohnmobilurlaub. Sehr viel Unruhe im Arsch. Es war toll, aber ich will endlich aussteigen.
Aber der Donnerstag und der Freitag? Völlige Puddinghaut. Die Mitte von der Mitte. Wie ein Zollstock aus Seife. Der Donnerstag und der Freitag fühlen sich an wie:
Sie kriegen elf Ohrfeigen und sollen dann hinterher sagen, wie sich die fünfte angefühlt hat. Aber das meine ich absolut liebevoll. Ich habe heute den ganzen Tag Sätze gesagt wie
„Was ist heute? Freitag?“ und
„Was ist heute, Donnerstag?“ und, der allerstärkste:
„Was ist heute?“
Auf der Hinfahrt am Bahnhof Offenbach habe ich dieses Graffito wahrgenommen:

Auch so eine Parallelwelt:
Christine Schlötterer von Tre Torri reicht wieder ein Abendfoto aus dem Steigenberger nach! Denis Scheck plaudert mit Innovativgastronom The Duc Ngo und Michael Hoffmann, dem Dillenburger Spitzenkoch, der dem Vegetarierbashing mit neu empfundener Gemüseküche entgegengetreten ist.

Der Mann, den ich gestern einfach nur den Hippie nannte, weil er Kopfblumen verschenkte, ist eigentlich Künstler und Pädagoge Jan Hartmann, Landesverbandsvorsitzender des Bundesverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler e.V., und das Verteilen von Kostenlosigkeiten ist nur eine seiner Spezialitäten.


Als ich gestern Inga Marie Ramcke ohne ihre Meerjungsau getroffen habe, wusste ich irgendwie und instinktiv, dass mir das das Beste noch bevorschlimmt. Sie denken bestimmt, das sieht süß aus, aber das Vieh hat schlimme Geräusche gemacht und gezappelt.


Somit wären die Gestrigkeiten abgeschlossen, und ich kann von neuen Abenteuern berichten!
Copenhagen Cinnamon
Was ist Copenhagen Cinnamon?
Copenhagen Cinnamon hat viele Schichten. Fangen wir in der Mitte an und arbeiten uns nach ganz außen vor:
Copenhagen Cinnamon ist Stefanie Neebs Roman für Young Adults bei Moon Notes, und das Copenhagen Cinnamon ist ein Café im gleichnamigen Buch.

Also hat Thilo Schmid, der kleinste lebende Think Tank der Welt, sich ein ganzes Café um das Buch herum ausgedacht und auf die Messe bauen lassen. Ein echtes Café, das kein Café ist. Komplett mit funktionierendem Originalbarista, echter Kult-Kaffeemarke, aber Fake-to-go-Bechern und Fake-Getränkekarte:



Und das trotz umrühren!
Und auch das hier erfinde ich nicht, die Fake-Kaffee-Tafel mit ausgedachten Spezialitäten:

Die Becher werden auch am Mutterstand in Halle 3 verteilt, damit die jungen Kunden in die All Ager-Halle 1.2 finden und hier im Café Copenhagen Cinnamon landen.

Und dann muss man nur noch nachts eine Mail an einen Multiplikator schicken:

Well played, Oetinger-Imprint Moon Notes, well played. Die Kaffeerösterei Murnau soll genannt und empfohlen sein. Das war wirklich ausgesuchter Kaffee, quasi from the scratch, wie man so schön nirgendwo sagt.

Aus den Hallen
Das Restaurant Patio entfaltet immer ein komplettes kulinarisches Panorama des Gastlandes, aber ohne Matthias Seuring kann ich Ihnen nur noch ein Foto von der Speisekarte zeigen.
Oder aber ich kaufe mir einfach mal ein Essen, indem ich dafür, wie sagt man – betsahlue? Bezzale? Ich kenne dieses Wort auf der Messe einfach nicht.

Aus dem Gutscheinheft der Frankfurter Buchmesse löse ich ein: das Buch Die Straßenkatzen von Manila, eine Graphic Nicht Novel von Archie Oclos, erschienen bei Culturbooks.

…und mehr noch zu dem Wurf Kitten, den eine Straßenkatze mir neulich unverlangt geboren hat.

Cat Content: BuchMarkt ist endlich im Jahr 2010 angekommen.
Aufreger der Woche: Das rechte Nachrichtenportal NiUS greift den deutschen Verlagspreis an, weil das eine versteckte, regierungsgesteuerte Finanzierung von linksextremen Gewaltaufrufen für Kinder sei. Allen voran der Verbrecher Verlag.

Da fliegt Kulturstaatsminister Weimer seine Hufeisentheorie um die Ohren. Ich halte jedenfalls zu Jörg Sundermeier und seinem Verlag. Die Antifa hat zwar keinen eigenen Stand auf der Buchmesse, aber vielleicht könnten die NiUS zur nächsten Jahreshauptversammlung einladen, dann können die das direkt miteinander klären.
Apropos auf dem Teppich bleiben:
Bei Katapult liegen drei Teppiche. Zwei davon sind Schrott, und einer ist teuer. Seltsame Mischung.



Ich frage nach, warum unter dem Messeschrott ein echter Orientale liegt. Katapult sagt, das liegt daran, dass sie absolut keine Ahnung von Teppichen hätten. Ich halte noch einen kurzen Vortrag über die Blickrichtung des Teppichflors und gehe zufrieden.
Ich freue mich sehr, dass mein profundes Teppichwissen endlich einmal benötigt wurde. Naja, hilfreich war. Naja, zur Anwendung kam.
Jetzt muss ich nur noch diese eine Notiz hier verstehen: Ich hatte mir nur notiert „Wagenbach“ und „Dick Pics“. Ich weiß aber nicht mehr, worum es ging. Das ist jetzt aber peinlich. Ich kann doch nicht zu Wagenbach gehen und fragen, warum ich mir einen Zettel geschrieben habe, auf dem „Dick Pics“ steht.
Aber genau das tue ich.
Und Wagenbach händigt mir das hier aus:

Verstehe: Soziologie, Medienkunde, Betrachtungen über die Entwicklungen der Selbstdarstellungen, krankhafte Auswüchse des Patriarchats, und Unverlangtbepimmelung als Quittung. Dick Pics!
Zweites Interview dieser Messe: Ursula von Bestenbostel
Der deutsche Buchhandel hat sein eigenes Sozialwerk. Ich weiß nicht, ob Metzger, Schuhverkäufer oder Sterneköche ein eigenes Sozialwerk haben, oder ob solche Special-Interest-Berufe in Not dann einfach zum Normale-Leute-Sozialwerk gehen – aber wir haben jedenfalls unser eigenes. Ursula von Bestenbostel ist im zehnten Jahr Vorsitzende, und sie hatte Zeit für den BuchMarkt.
BuchMarkt: Wir wissen, was ein Sozialwerk ist, aber was ist das Sozialwerk des deutschen Buchhandels?
Ursula von Bestenbostel: Das Sozialwerk des Buchhandels ist schon 190 Jahre alt! Das muss man als Branchenteilnehmern natürlich kennen, weil es unverschuldet in Not geratene Kolleg:innen unterstützt, und zwar schnell.
Sind wir in diesen Zeiten nicht alle unverschuldet in Not geraten?
Nein, es geht hier um echte Not. Der letzte große Fall war natürlich die Flut im Ahrtal. Da konnten wir schnell helfen, im Gegensatz zu allen offiziellen Stellen, wo es zuerst um Anträge und Kommunikation geht. Wir haben Geld überwiesen, zack. Und das hat ein bisschen geholfen. Obwohl das kein typischer Fall war, weil wir dort tatsächlich Kolleg:innen mit ihren Buchhandlungen unterstützt haben. Die wichtige Unterscheidung ist eigentlich: Unser Sozialwerk unterstützt Menschen, nicht Buchhandlungen. Aber das war im Ahrtal nicht mehr zu trennen.
Nicht jeder hat eine Jahrhundertflut im Verkaufsraum vorzuweisen. In welche persönliche Notlage kann ich denn sonst geraten, die nicht auf meinen Laden zutrifft? Wie differenziere ich das?
Sie kommen vom Arzt mit einer Diagnose Gehirntumor und haben aber ihre Buchhandlung noch nicht so lange. Dann muss man sehen, dass man seine Sachen geregelt kriegt und zusehen, wie man selber unterstützt wird, weil die Buchhandlung das ja nicht mehr leisten kann. Wir haben schon alte Kollegen bei ihren Beerdigungskosten unterstützt. Wir unterstützen wirklich viele kranke Leute.
Und wenn mein Buchladen aber in wirtschaftlicher Not ist?
Ja, dieser Zusammenhang wird sehr hartnäckig hergestellt. Wir unterstützen leider niemanden, der schlecht gewirtschaftet hat und nun im Alter zum Schluss kommt, dass seine Rente nicht reicht. Das ist vielleicht ein Fall fürs Sozialamt, aber kein Fall fürs Sozialwerk.
Denken junge Kolleg:innen, dass das nur ältere Kolleg:innen betrifft?
Häufig, aber jüngeren Kolleg:innen kann genau dasselbe blühen. Sie haben einen Unfall, sie werden krank. Wir haben einen Fall, wo jemand sein Bein verloren hat, und seine Versicherung deckt auch alles Medizinische sehr gut ab – aber den Umbau des Badezimmers eben nicht, und da kommen wir ins Spiel. Das schaffen wir dann.
Und sind Sie eine staatliche oder eine private Organisation?
Es ist letztlich ein eingetragener Verein. Wir müssen jedes Jahr unsere Gemeinnützigkeit nachweisen.
Sind die Mitgliedsbeiträge kompliziert oder hoch?
Fünzig. Euro. Im. Jahr.
Das ist die kurze, simple Antwort?
Gerne mehr, aber 50 € im Jahr kann, glaube ich jede und jeder – obwohl es auch Verlage gibt, die wegen 50 € kündigen. Aber dieses Sozialwerk ist so wichtig und schon so lange so wichtig.
Wie viel Aufklärungsarbeit muss man noch leisten? Wie viele Leute kennen das Sozialwerk des Deutschen Buchhandels noch nicht?
(Verdreht seufzend die Augen, zeigt auf ihren Aufkleber) Was glauben Sie, warum wir Aufkleber produzieren, warum wir eine schöne, bunte ganzseitige Anzeige im Börsenblatt platziert haben? Auch nach 190 Jahren sind das dicke Bretter…
Sehen Sie Verbesserung, die auf uns zukommt?
Doch doch. Die sozialen Medien leisten da ihren Beitrag, das gab es vor 190 Jahren noch nicht oder vor 50.
Ist Ihre steigende Präsenz ein schlechtes Zeichen, weil sie auf steigende Probleme hinweist?
Nein. Die Zeiten sind eigentlich immer gleich für Leute, denen es schlecht geht.

Eigentlich hatte ich Mutter und Tochter Bestenbostel an der Hot-Dog-Schlange abgegriffen:

Leute, die ich traf
Ist man in Leutetreffnot, dann muss man nur vor Halle Drei herumlungern. Das Wort Herumlungern ist natürlich verwandt mit dem Wort Lounge. Ich hatte eingangs schon meine Lungerbegegnung mit Inga Marie Ramcke erwähnt.
Hier treffe ich das erfolgreiche Schreibe- und Vorleseduo Stütze & Vorbach!
Leider stehen Sie falsch herum:

Aktuelles Projekt:

Einer der ältesten und beharrlichsten Raucher der Buchmesse, Bodo Horn-Rumold vom Wilde-Kerle-Verlag Schrägstrich Ravenport, wird von mir zum Hintergrund gemacht.
Diesem Mann verdanke ich übrigens nicht wenig: Bodo Horn-Rumold war schon in den 1990ern ein Förderer und Netzwerker des Messe-Mayer, hat mir Masannek und Klaus Baumgart für Interviews zugespielt und mich mit Peter Hetzel vom SAT.1-Frühstücksfernsehen bekannt gemacht.

Aber genug von Halle Drei, wo es nur Schönheit und Kurzweil gibt. In Halle Vier hingegen konzentriert sich die Branche auf Wesentlichkeiten und Abläufe.
Zufällig treffe ich da genau die beiden richtigen Fachleute! Torsten Casimir (Wesentlichkeiten) und Thomas Koch (Abläufe) bilden das Rückgrat der PR-Abteilungen von Messe und Börsenverein.

Meine geheime Whiskyrunde findet übrigens am Freitag um 17.00 Uhr an einem geheimen Ort statt. Falls Sie das betrifft, können Sie gerne kommen!
Als ich sagte, dass sich unsere Branche in dieser Halle auf das Wesentliche konzentriert, meinte ich natürlich den Hot Dog Stand vom MVB, der Marketing Special Unit des Börsenvereins.

Die Kölner Individualhotelleriekommunikatorin besucht nach Möglichkeit jede Buchmesse, um die farbliche Kongruenz-Achse Blazer-Brille neu zu definieren.
Und sie brachte mir ein Geschenk mit!

Und dann entpuppt es sich als das berühmte Köln-Set:

Großer Gott. Ich habe sicher seit zweistelligen Jahrzehnten kein Kölnisch Wasser mehr gerochen.
Ich öffne es, ich atme es, ich bin wieder sieben Jahre alt und bekomme den Mund mit Omaspucke in einem getrockneten Taschentusch abgewischt.
Ich nehme eine weitere Nase, und ich bin fünf und sitze im Renault mit meinen Eltern auf der Brennerautobahn nach Italien zum Zeltplatz. Es ist unglaublich, was Gerüche auslösen können – fast möchte ich mich schon darauf freuen, aus dem Renault zu kotzen! Wie immer auf der Autobahn Richtung Italien, als ich noch fünf war.
Danke, Marita Wolff. Kopfkino ist eine Sache, aber Nasenflash eine andere.
Beim Kunstmann-Verlag sehe ich schöne Bücher, will aber eigentlich schöne Menschen sehen.


Ah, und hier sind ja die schönen Menschen:

Nein, natürlich sind wir Lisa Hürtgen von der PR-Abteilung.
Schönste Begegnung des Tages: Auf den Rollbändern selfe ich eine fremde Dame, weil wir beide textile Ohren tragen.

Und hastunichtgesehn hält sie mir ihr eigenes englischsprachiges Buch unter die Nase! Barbara ten Brink hat noch keinen deutschen Übersetzer und sucht Kontakte. Ich habe ihr gesagt, wo Halle Drei ist, aber falls Ihr Verlag Interesse hat an „Fräulein Weihnachtsmann und ihre Pandas“, dann melden Sie sich gerne. Bei ihr oder bei mir.

Kommen wir zu einem ganz anderen Weihnachtsfest unserer Branche.
Das Lieblingsbuch der Unabhängigen
Das Lieblingsbuch der Unabhängigen ist eine Initiative, die vor zehn Jahren von Buchhändlerin Wibke Ladwig ins Leben gerufen wurde und die selbsterklärend benannt ist. Wir unabhängigen Buchhandlungen wollen ein jährliches Exempel daran statuieren, dass es Bücher gibt, an denen einfach alles stimmt. Handlung, Anspuch, Kurzweil, Relevanz und Qualität sind nur fünf der Kriterien, die in Wahrheit alle Bauchgefühl sind. Aber tatsächlich gelingt es, hier Longseller zu erschaffen!

Wie eine kleine Schwarmintelligenz haut Wibkes Brain Pool aus Buchhändler:innen hier den jährlichen Weihnachtsrenner raus. (Für die Region Hanau: Dausien gehört auch dazu!)

Sven Lehmann vom Ausschuss für Kultur und Medien hält ein engagiertes, leidenschaftliches Grußwort und erzählt von seiner Stammbuchhandlung. Und ein Kulturpolitiker, der einen Stammbuchladen hat, spricht spürbar anders auf einer solchen Veranstaltung als einer, der sich das nur vorstellt.

Wibke Ladwig führt durch die Veranstaltung:

Die nominierten Autorinnen und Autoren sind fast alle anwesend. Ich erhasche beispielsweise ein Foto von Takis Würger, der für Polina nominiert war.

Wie Sie zu diesem Zeitpunkt schon längst wissen, weil der Messe-Mayer ein Tagesrückblick ist:

Nelio Biedermann sitzt im Publikum, und nach der Bekanntgabe wollen natürlich alle ein Foto von ihm machen:


Hier nochmal ein Gewinnerfoto:

Erst 22, und schon literarischer Preisträger!
Schon 22, und schreibt noch immer Pferdegeschichten!
Bonus-Track: Verschwörungstheorie!
Lázár erscheint bei Rowohlt.
Rowohlt wird ausgeliefert über Müller Lila Logistik.
Die ganze Preisverleihung war in lila Licht getaucht.
Und das bedeutet:

Zum Geleit
Der Börsenverein feiert den Geburtstag des Buchgutscheins! Hierzu wurde extra eine Motivtorte in Auftrag gegeben, die dem aktuellen MVB-Buchgutschein-Pin nachempfunden ist.


Anscheinend gibt es so etwas wie einen Fondantdrucker!
Diese Motivtorten haben allerdings alle dasselbe Problem:

Bitte verstehen Sie mich nicht miss: Die Motivorte war tadellos und auf handwerklich professionellem Niveau, aber dafür wenig raffiniert.
Hingegen eine stinknormale Schwarzwälder wäre der größere Genuss gewesen, aber die hätte nicht in den Fondantdrucker gepasst.
Geheimwissen am Stand vom Börsenverein:

Mit Claudia Holzer vom Usborne-Verlag habe ich ein Problem:
Seit ich angefangen habe, in Usborne-Fotos immer herumzumanipulieren, kann ich gar kein Usborne-Foto mehr unbelassen posten. Also, außer zum Anlaufnehmen, quasi, um die Vorlage festzulegen:

Eine der größten Freunden ist mir doch auf jeder Messe meine sechzig Sekunden mit KBV-Krimiverleger Ralf Kramp. Ich bin ja selber verblüfft über die scheinbare Leichtigkeit, mit der wir beiden immer wieder saublöde Bilder stellen, die dennoch immer eine gewisse Echtheit und Tiefe zeitigen.

Und dann die Jule:
Die Jule wollte ein wenig Freigang haben und auf eigene Faust stromern. Das darf sie natürlich, weil sie in Wahrheit gar keine Praktikantin ist, so wie ich in Wahrheit gar kein Journalist bin. Unser ganzes Dasein ist eine Lüge.
Aber egal, jedenfalls sagte ich, sie solle mir auch ein bisschen was fotografieren und entließ sie. Spät am Abend schickte sie mir ein einzelnes Foto von einer einzelnen Tüte Popcorn.
Und da dachte ich stolz:

Und das war mein Donnerstag.
Ich wünsche Ihnen einen guten Freitag!
Ihr und Euer
Matthias Mayer
Alles, was mich von Balut ablenkt, Teil 3 von 6


