Auf Platz 1: Saul Friedländer: "Blick in den Abgrund. Ein israelisches Tagebuch. Übersetzt von Andreas Wirthensohn" (C. H. Beck Verlag) Die „Sachbücher des Monats November 2023“

Die Bestenliste von Die Welt/WDR 5/Neue Zürcher Zeitung/ORF-Radio Österreich 1:

1.Saul Friedländer: Blick in den Abgrund. Ein israelisches Tagebuch. Übersetzt von Andreas Wirthensohn, C. H. Beck Verlag

2.Thomas Meyer. Hannah Arendt. Die Biografie, Piper Verlag

3. Iris Murdoch: Die Souveränität des Guten. Übersetzt von Eva-Maria Düringer, Suhrkamp Verlag (stw)

4.-5.  Verena Moritz / Hannes Leidinger:  Lenin. die Biografie. Eine Neubewertung, Residenz Verlag

Peter Sloterdijk: Zeilen und Tage III. Notizen 2013 – 2016, Suhrkamp Verlag

6. Deborah Feldman: Judenfetisch, Luchterhand Literaturverlag

7.Lucy Cook: Bitch. Ein revolutionärer Blick auf Sex, Evolution und die Macht des Weiblichen im Tierreich. Übersetzt von Jorunn Wissmann und Susanne Warmuth, Malik Verlag

8.Christina Morina: Tausend Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren, Siedler Verlag

9.Madita Oeming: Porno. Eine unverschämte Analyse, Rowohlt Verlag

10.Volker Demuth: Mäander. 17 Posts zum geschwungenen Leben, Verlag Matthes & Seitz Berlin

Besondere Empfehlung des Monats November: Prof. Dr. Volker Perthes (ehemaliger Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik): Sabine Fischer, Die chauvinistische Bedrohung. Russlands Kriege und Europas Antworten, Econ

Chauvinismus, erklärt uns Sabine Fischer, ist die Kombination aus aggressivem Nationalismus, Sexismus und Autokratie. Und das ist der Autorin zufolge was den Charakter Russlands unter Präsident Putin bestimmt. Die Kriege, die Russland seit dessen Amtsantritt geführt hat, unterstreichen und verstärken dies gleichzeitig. Fischers Blick auf Russland geht über traditionelle Analyseansätze in der internationalen Politik hinaus, mag deshalb eingangs etwas verstören, wird im Verlauf des Buches aber schlüssig. So verweist sie auf den deutlichen Zusammenhang zwischen der Unterdrückung von Frauen und staatlicher Gewaltanwendung nach innen und aussen. Nicht nur deshalb müsse auch Europas Antwort auf die „chauvinistische Bedrohung“ eine feministische Perspektive enthalten. Vor allem aber gehe es für europäische und speziell für deutsche Politik darum, sowohl die eigene liberale Demokratie wie auch die militärische Wehrhaftigkeit zu stärken und in der Osteuropapolitik die osteuropäischen Nachbarländer stärker wahrzunehmen. Ein notwendiger, gut lesbarer Beitrag zur Debatte um das deutsche Verhältnis zu Russland und Osteuropa.

(Volker Perthes)

           

 

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