Der Messe-Mayer German ComicCon Frankfurt 1 von 2

 

 

Teil 1 von 2:

Lappan, BuchMarkt und Hollywood auf der German Comic Con in Frankfurt am Main

 

Am Samstag und Sonntag fand die German ComicCon in Frankfurt statt! Und der Messe-Mayer war da. Warum das? Naja, Comics sind doch auch Bücher, und da das Frankfurter Messegelände sozusagen ein Heimspiel ist, habe ich ich mir die ComicCon ein wenig wie eine Buchmesse vorgestellt.

Wie eine Buchmesse nur für CosPlayer, aber ohne Buchmesse.

 

Das ist der Ost-Zugang von Halle 3.

 

 

Das ist das Hinweisschild nur für uns Nerds.

 

 

Und ich bin sogar mit Auftrag unterwegs! Also mit pinkfarbenem Presse-Täg.

 

 

 

Als Presse habe ich nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Pflicht, alle abzulichten, die keinen Pressezugang haben.

 

Für eine ComicCon reicht mein schwarzer Anzug zum Beispiel nicht: Hier der Messe-Direktor in Arbeitskleidung.

 

Das war nicht der Messe-Direktor.

 

 

Waffenregeln: Wenn’s weh tut, ist es meist verboten.

 

Um neun war Einlass für die Presse, und ab zehn war Einlass für den Rest:

 

Na, dann lasst sie mal rein. Ich wär so weit.

 

 

Einlass in Zeitlupe, so wie in Monster AG:

 

 

Und hier kommen die Fans, die Nerds, die Geeks.

 

Und dabei war die anfängliche Schlange gar nicht nötig: Der erste Besucherschwall verliert sich nämlich zunächst im Erdgeschoss der Halle Drei. Aber Schlangestehen gehört bei Conventions zum guten Gefühl dazu, und die ganz frühen haben vielleicht eine Chance, den Einmarsch der Stars mitzuerleben. Aber dazu später mehr.

 

Halle Drei

Die Convention fand in der schönsten der Messehallen statt, in Halle 3.0. Im Stockwerk drüber gab es zwar noch ein vereinsamtes Pressebüro ohne Internet, aber dafür mit Prospekten und Mars, aber die ComiCon selbst begnügte sich mit dem unteren Stockwerk.

Zunächst dachte ich, das ist aber großzügig bemessen und weiträumig gestellt, aber der Veranstalter weiß, was er tut – wie die Besuchermassen am Mittag mir rechtgeben sollten. Also ihm. Dem Veranstalter.

 

Nein, nicht der.

 

 

Auf der Buchmesse wären das die Gänge A, B und C.

 

 

 

Auf der Buchmesse wäre etwa hier immer Reclam.

 

 

 

Das ist der VIP-Foto-Bereich. Wo sonst immer Lübbe ist.

 

Das VIP bezieht sich nicht auf die Promis, sondern auf die Gäste mit VIP-Karte. Wer genug bezahlt hat, darf die Stars einzeln nach Wunsch posieren lassen.

 

 

Pausenbereich in der Größe von locker einskommanull Random House

 

 

Da, wenn ich mich mal hinlegen will

 

 

 

Pressekontingent: Sieben Riegel Mars

 

Ich habe auch meinen Sohn mitgebracht, der in eigener Pressemission unterwegs war und für die Schülerzeitung seiner Schule berichtet.

 

Die Schülerzeitung beschäftigt also den elften Doctor Who.

 

Um die Verpflegung muss man sich hier keine Sorgen machen: Hot Dogs, Crêpes, Waffeln, Kaffee, Soft Drinks, Brezeln, Pizza, Pasta und Asia-Wok stellen eine lückenlose Auswahl aller Teenagernährstoffe sicher.

 

Gott sei Dank. Das kann ich auch alles verdauen!

 

 

Verlage

 

Wer stellt nun aus, wer verkauft auf so einer ComiCon? Und vor allem: Finde ich hier tatsächlich auch Comic-Verlage? Um  diesen Teil aller Fragen gleich vorwegzunehmen:

Lappan war hier. Tokyo Pop nicht, Panini nicht, Cross Cult nicht. Aber wenigstens hat Carlsen Lappan geschickt. Dazu gleich mehr.

Ansonsten: Attraktionen, Props und Merchandise. Props sind Filmrequisiten, die zum Angucken und Fotografieren ausgestellt werden, meist Nachbildungen, aber hey, ComicCon.

Merchandise ist alles, was Sie sich als verkäuflich vorstellen können und was mit Comics, Film und TV zu tun hat. Zu Props und Merchandise lesen Sie alles in Teil 2.

Und natürlich sind die Stars ein großer Magnet fürs Publikum, siehe unten.

 

Lappan: Verlässlich lustig

 

Lappan, seit Jahrzehnten unverwüstlich im lustigen Witz- und Cartoon-Segment verankert, hat sich als einziger Comic-Verlag mitten auf der ComicCon Frankfurt einen Stand gegönnt.

 

Weithin erkennbar: Der Lappanbuntstift!

 

Hoffentlich soll das ein Buntstift sein.

 

 

Christian Sonnhoff auf der ComicCon!

 

 

 

Schön lustig: Oli Hilbring

 

 

 

Michael Holtschulte bei der Arbeit

 

 

 

Der legendäre Martin Perscheid und Michael Holtschulte (v.l.n.r.)

 

 

 

Joscha Sauer signiert „Nicht lustig“

 

Und da bildeten sich Menschenschlangen um den Stand wie bei Fitzek. Soll einer sagen, deutsche Verlage hätten keine Stars auf der ComicCon! Lappan hatte unter all den Zombies, Mangas und Superhelden einen sympathischen, starken Auftritt.

 

Andere Stände

Zwischen all den Sinnlosigkeiten von Batman-Untersetzern bis Wonder-Woman-Baby-Stramplern war ich überrascht, den ADAC vorzufinden. Aber gerade Buntheit macht ja so eine Messe, pardon, Convention aus, und wie der ADAC es ausdrückt: Jeder fährt Auto.

 

Der ADAC firmiert rein zufällig in Wolverines Farben, Schwarz und Gelb.

 

 

Äh, was? Digital, sicherlich?

 

 

Nö. Voll analog fleisch- und knochlich.

 

Lustige Idee, ADAC.

 

Natürlich konnte man nicht nur DVDs, sondern auch Comics und Bücher in großer Zahl neu und gebraucht einkaufen.

 

Hier sind ähnliche Vibrationen spürbar wie auf der Buchmesse

 

 

 

Oh mein Gott, Gotham ist in Gefahr!

 

 

Aber nicht nur Heftchen gab es, sondern auch edle Bildbände und teures Fan-Material.

 

Auch werden hier berufliche Kontakte gesucht:

 

Art Agency Phlipp Dörr schickt ihr Rollergirl

 

 

Illustratoren bieten Porträtdienste an, hier Mauro Antonini alias Manthomex

 

 

www.squashandsketch.com sucht einen Verlag

 

 

…z.B. für die Comics von Tania Sandroni.

 

Da halte ich teilweise sehr cooles Zeug in den Händen, das noch gar niemand gedruckt hat. Auch das ist die ComicCon.

 

Filme, die demnächst starten, bieten gerne ein Erinnerungsfoto in aufwendiger Kulisse an:

 

Einmal Schwert aus dem Stein ziehen in der Kulisse vom Arthur-Film

 

 

 

 

Einmal finster gucken für das heiß erwartete Filmspektakel zum Gamespektakel Assassin’s Creed

 

Greenscreening ist ein Muss auf Comic-Conventions:

 

Sie ulken vor einem grünen Schirm herum…

 

 

…dann abonnieren Sie irgendwas im Internet…

 

 

…und schon lässt Spider-Man Sie abkacken!

 

Grandios. Wer davon wütend wird, kann sich seine Aggressionen beim LaserTag abballern.

 

Als Psychopath maskiert zu sein, mag deeskalierend wirken oder nicht

 

 

Und wenn Sie sich das alles ohne Ihre Kinder ansehen wollen, dann hängn Sie die doch einfach in die Luft:

 

Boing, Boinggggg

 

 

 

Die Stars, die Stars

 

Die Stars, die Schauspieler, die Celebrities sind das Salz der ComicCon. Wenigstens einen Hochkaräter sollte jede deutsche ComicCon zu bieten haben, der dann mit respektablen Nebendarstellern aufgefüllt wird.

In San Diego, dem Mekka der ComicCon, kommen natürlich die oberen Zehntausend zusammen, da treffen sich schon mal die komplette Besetzung der Avengers oder der Enterprise. In Deutschland verteilt sich das auf mehrere Standorte wie Berlin, Dortmund und München, und dann geht es weiter in Holland und Polen und so weiter, und so muss man dann nehmen, was man kriegen kann.

Das meine ich aber nicht despektierlich. Der Nerd von heute weiß seine Nebendarsteller nämlich bestens einzusortieren und gleichwohl zu schätzen, und so gesehen gibt es also keine unwichtigen Schauspieler.

 

Oder kennen Sie Natalia Tena etwa nicht? Doch, doch! Die, die in Harry Potter die Rolle der Nymphadora Tonks gespielt hat! Nympha- wer? Na, die Frau von Remus Lupin!

 

Ach so, die Osha aus Game of Thrones!

 

Genau die. Und so weiter.

 

Und so funktioniert das. Wer in Harry Potter einen Satz gehabt hat, ist hier bereits willkommen.

Charlie Hunman hat extra in Sons of Anarchy mitgespielt, damit er so aussehen kann

 

Die Stars werden dann in einen Verschlag geführt, wo sie den ganzen Tag sitzen und Autogramme geben müssen.

 

Das ist der Autogramm-Verschlag.

 

Das ist nicht gratis, sondern eine Einnahmequelle. Tatsächlich muss man sich für ein Autogramm ein kostenpflichtiges Ticket lösen und kann erst dann beim Star vorstellig werden. Also so ähnlich wie beim Wurstverkauf vom Gesangsverein.

 

 

Hier kann man eine Unterschrift von Radagast dem Braunen lösen.

 

Und dann stellt man sich an.

 

Interessanterweise stellen sich mehr Leute bei Sons of Anarchy und Game of Thrones an als bei Harry Potter oder Doctor Who.

 

Gruppenfoto für die Presse: Alle ComicCon-Stargäste auf einmal

 

 

Drei Topstars aus der Serie Gotham

 

 

Sean Pertwee und Robin Lord Taylor

 

Sean Pertwee ist der Sohn von John Pertwee, dem dritten Doctor Who in den siebziger Jahren, und Robin Lord Taylor ist der gefeierte Darsteller des Pinguin in der Batman-Serie Gotham.

Taylor ist mit 40,- € das teuerste Autogramm auf dem Menü.

 

Links: Alistair Petrie hat schon in Star Wars und in Sherlock geschurkt, und Harry Melling (rechts, Wollmütze) ist ein besonderer Fall von Woher-kenne-ich-den-noch?

 

Bösewichte unter sich

 

Harry Melling war Harry Potters fieser Schweinchencousin Dudley Dursley.

 

So kann es gehen.

 

 

Selbst der Highlander gibt Autogramme, auch wenn mein 14jähriger Sohn noch nie von ihm gehört hat.

 

Ladies und Gentlemen: Christopher Lambert.

 

 

 

Es kann eben nur einen geben.

 

 

Sylvester McCoy: Im Hobbitt war er der sonderliche Radagast der Braune, und in den 90ern meisterte er die schwere Bürde, der siebente Doctor Who zu sein in einer Zeit, als sich keiner mehr für Doctor Who interessierte.

 

Zum Glück ist das heute anders.

 

Hier ein wunderbarer Schnappschuss von McCoy, zur rechten Seite flankiert von Camille Coduri, die beim weithin populärsten Doctor Who – dem zehnten, also David Tennant – zum festen Personal als nörgelnde Schwiegermutter Jackie Tyler zählte.

Der Doctor und die Mutter von Rose!

 

 

Und das war die erste Hälfte meines Wochenend-Berichtes von der German ComicCon Frankfurt 2017.

Zu den Themen CosPlay, Props und Merchandise klicken Sie in Bälde hier.

 

Herzlichst,

 

Ihr

Matthias Mayer

 

Hier geht’s zu Teil 2

2: CosPlay, Props und Merchandise

 

Kommentare (5)
  1. Sehr geehrter Mayer,
    der vermeintliche Tombow neben Perscheid ist Michael Holtschulte, wie man auch unschwer an den Büchern vor ihm erkennen kann.
    Da man das bei über 300.000 Fans seiner Facebookseite Totaberlustig ja mal nicht mitbekommen haben kann, hier der Wikipedia-Eintrag:
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Michael_Holtschulte

    ;)

    Beide, Perscheid und Holtschulte, sitzen auf den Fotos am Stand von Tombow, einem Hersteller von Zeichenmaterialien. Stand aber auch im Programmheft. Oder auf den Plakaten am Stand von Tombow. Oder auf den Plakaten bei Lappan, dem Stand neben dem von Tombow, wo beide Cartoonisten ihre Bücher veröffentlichen.
    Mit freundlichen Grüßen,
    Sandra

    • Liebe Sandra,
      vielen Dank für Ihre Hinweise, die Schlimmeres verhindert haben. Ich bin selbst ein großer Fan von Tombow und habe sehr viele seiner Bücher zuhause. Ich benutze selber am liebsten die Zeichenmaterialien von Holtschulte, auch darin sind wir uns einig. Ich habe alles entsprechend korrigiert, lasse Ihren Kommentar aber zu meiner Selbstgeißelung stehen.
      Herzlichst,
      Matthias Mayer

    • Lieber Herr Holtschulte,

      das war voll peinlich. Da stand so etwas wie „der legendäre Martin Perscheid und sein junger Kollege Tombow“, weil auf Ihrem Zeichenpapier Tombow stand. Dank der lieben Kollegin habe ich nur fast blamiert.

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