Bilanz Bastei Lübbe bleibt im Geschäftsjahr 2016/2017 unter den Erwartungen

Die Bastei Lübbe AG wird das Geschäftsjahr 2016/2017 voraussichtlich mit einem operativen Ergebnis (EBITDA) unter den Erwartungen abschließen. Im Rahmen der Aufstellung des Konzernabschlusses erreicht das Unternehmen nach vorläufigen Berechnungen ein EBITDA von ca. 5 Mio. Euro.

Damit liegt das Ergebnis im Konzern deutlich unter den erwarteten 13 bis 15 Mio. Euro. Für diesen Rückgang sind mehrere Gründe, insbesondere Einmaleffekte, verantwortlich. Neben einem schwächeren vierten Quartal (Januar bis März 2017) hat sich die endgültige Kaufpreisallokation (Purchase Price Allocation) für die im Frühjahr 2016 erworbene Mehrheit an der BuchPartner GmbH höher als erwartet negativ ausgewirkt. Schließlich schätzt der Vorstand die Werthaltigkeit von aktivierten Autorenhonoraren neu ein, was zu einem außerordentlichen Wertminderungsbedarf geführt hat. „Die beiden letztgenannten Punkte sind klassische Einmaleffekte. Sie sind beide nicht Cashflow-wirksam, aber sie beeinträchtigen unser Ergebnis in der IFRS-Bilanz“, erläutert Thomas Schierack, Vorstandschef der Bastei Lübbe AG.

Allein der Ergebniseffekt im Bereich der Autorenhonorare belastet das EBITDA in einer Größenordnung von 4,1 Mio. Euro. Im Kern geht es dabei um die Einschätzung der zukünftigen Verwertbarkeit dieser Rechte. Der Vorstand hat sich entschieden zukünftig schneller abzuschreiben, so dass es im ersten Jahr zu einem außerordentlichen Effekt kommt.

Bei der Bewertung der Akquisition der BuchPartner GmbH ergibt sich ebenfalls eine signifikante Veränderung: In Abstimmung mit den Konzern-Abschlussprüfern wurde die vorläufige Kaufpreisverteilung (Purchase Price Allocation) im Rahmen des Jahresabschlusses neu bewertet. Im Ergebnis hat sich ein um 0,5 Mio. Euro höherer Materialaufwand aus der Aufdeckung der stillen Reserven in den erworbenen Vorräten ergeben. Dies führt im Konzernabschluss insgesamt zu einem einmaligen, nicht Cashflow-wirksamen Effekt von -1,5 Mio. Euro auf EBITDA-Basis.

Hinzu kommt ein unerwartet schwächeres viertes Quartal im Bereich „Buch“ und „Retail“ mit einem negativen EBITDA-Effekt in einer Größenordnung von rund 3 Mio. Euro. „Der stationäre Buchhandel hatte mit einem Rückgang in der Kundenfrequenz zu kämpfen, besonders betroffen davon war mit einem Minus von bis zu zehn Prozent der Filialbuchhandel“, erläutert Programm- und Vertriebsvorstand Klaus Kluge. Mit diesem Rückgang gingen im Segment „Retail“ steigende Remissionsquoten sowohl im Sortimentsbuchhandel als auch und insbesondere im Nebenmarkt (LEH) einher. Beide exogene Faktoren sind mittlerweile weitestgehend bereinigt.

Dazu belasteten fehlende Verkaufserfolge von gesetzten und hoch eingeschätzten Spitzentiteln im Hardcover/Paperback den Erfolg im letzten Quartal des Geschäftsjahres.

Die Umsatzerlöse erreichten auf Konzernebene nach vorläufigen Berechnungen im Geschäftsjahr 2016/2017 eine Höhe von rund 146 Mio. Euro.

Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2016/2017 mit dem Ausblick auf das laufende Jahr 2017/2018 wird aufgrund des deutlichen Mehraufwandes in der diesjährigen Jahresabschlussprüfung am 31. Juli 2017 veröffentlicht. Ursprünglich war die Veröffentlichung für den 29. Juni 2017 geplant.

Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr 2017/2018 beurteilt der Vorstand der Bastei Lübbe AG unverändert positiv. Diese Einschätzung wird gestützt durch die bereits jetzt höher als geplant liegenden Vorabbestellungen durch den Handel für die im Herbst erscheinenden Blockbuster „Das Fundament der Ewigkeit“ von Ken Follett und „Origin“ von Dan Brown, die in den nächsten Monaten für deutliche Impulse auf Umsatz- und Ertragsseite sorgen, flankiert von weiteren gesetzten Topsellern, wie dem 12. Band der Kinderbuchreihe „Gregs Tagebuch“ von Jeff Kinney und dem Adventure-Game „Die Säulen der Erde“ nach Ken Folletts Welterfolg.

Die BuchPartner GmbH konnte durch den Zugewinn weiterer Filialunternehmen im LEH ihren Flächenanteil um rund 20 % ausbauen und liegt damit gut im Plan.

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