Bilanzpressekonferenz kann derzeit im Internet begleitet werden Bertelsmann AG mit Rekordergebnis

Pressekonferenz „live“: Markus Dohle, Bernd Hirsch, Karin Schlautman, Thomas Raabe

Der Ausbau der Digital- und Wachstumsgeschäfte zahlt sich sichtlich auch für Bertelsmann weiter aus: Die AG steigerte ihren Umsatz im Berichtszeitraum um 1,4 Prozent auf 17,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 17,0 Mrd. Euro). Das organische Wachstum des Konzerns betrug 1,7 Prozent; die Wachstumsgeschäfte legten organisch um fünf Prozent zu. Sie erwirtschafteten damit einen Anteil von 32 Prozent am Gesamtumsatz; der Umsatzanteil der Digitalaktivitäten stieg auf 46 Prozent.

Das Konzernergebnis überstieg ebenfalls den Vorjahreswert und verbesserte sich auf rund 1,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,1 Mrd. Euro). Gründe für die positive Entwicklung sind das höhere operative Ergebnis sowie geringere Sondereinflüsse als 2016.

Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann, sagt in der derzeit laufenden Bilanzpressekonferenz: „Bertelsmann ist heute so wachstumsstark und profitabel wie seit Jahren nicht; wir wachsen verstärkt aus eigener Kraft. Treiber dieser Entwicklung sind dabei unsere Wachstums- und Digitalgeschäfte, in die wir in den vergangenen Jahren 4,6 Milliarden Euro investiert haben. Unsere Geschäftszahlen für 2017 verdeutlichen einmal mehr, dass sich dieser Ausbau bezahlt macht. Beinahe die Hälfte unseres Umsatzes kommt aus digitalen Geschäften – Tendenz steigend. Das Unternehmen wird kontinuierlich wachstumsstärker, digitaler, internationaler und diversifizierter. Diese Entwicklung setzen wir in den kommenden Jahren durch weitere Investitionen sowie verstärktes organisches Wachstum fort.“

Der Umsatzbeitrag wachstumsstarker Geschäfte erreichte im vergangenen Jahr 32 Prozent (2011: 20 Prozent). In den kommenden Jahren soll dieser auf mehr als 40 Prozent steigen. Zu den Wachstumsgeschäften von Bertelsmann gehören die Digitalaktivitäten der RTL Group sowie von Gruner + Jahr, Fremantle Media, BMG, die Logistik- und Finanzdienstleistungsgeschäfte von Arvato sowie die Bertelsmann Education Group. Der Umsatzanteil strukturell rückläufiger Geschäfte ging dagegen in den vergangenen Jahren von 16 Prozent (2011) auf aktuell rund vier Prozent zurück.

 

Für Penguin Random House war das Geschäftsjahr 2017 geprägt durch Veränderungen in der Eigentümerstruktur, eine starke Bestsellerperformance und einen Ausbau der Geschäfte im spanischsprachigen Raum. Bertelsmann stockte seinen Anteil an Penguin Random House im Oktober durch die Übernahme weiterer 22 Prozent vom Mitgesellschafter Pearson auf eine strategische Dreiviertelmehrheit auf und stärkte im Zuge dessen seine Governance-Rechte. Das operative Geschäft profitierte von Hunderten internationaler und nationaler Bestseller. R. J. Palacios „Wonder“, der meistverkaufte Titel 2017 in den USA, erhielt zusätzlichen Schub durch eine Verfilmung und wurde in den englischsprachigen Ländern fast fünf Millionen Mal als gedrucktes Buch und E-Book verkauft. Während der Umsatz mit gedruckten Büchern insgesamt stabil blieb und E-Books nur leicht rückläufig waren, verzeichnete Penguin Random House erneut starke Zuwächse bei digitalen Hörbüchern. Die Verlagsgruppe baute 2017 ihre Reichweite bei der Direktvermarktung weiter aus und erwarb zudem die weltweiten Rechte an zwei Büchern des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama und seiner Frau Michelle Obama. Unter Berücksichtigung der vollständig von Bertelsmann gehaltenen deutschen Verlagsgruppe Random House erzielte der Unternehmensbereich 2017 einen stabilen Umsatz von 3,4 Mrd. € (Vj.: 3,4 Mrd. €, -0,1 Prozent). Negative Währungseinflüsse konnten durch Portfolioeffekte weitestgehend ausgeglichen werden. Das Operating EBITDA der Buchgruppe verringerte sich wechselkursbedingt um 2,9 Prozent auf 521 Mio. € (Vj.: 537 Mio. €). Die EBITDA-Marge erreichte mit 15,5 Prozent erneut ein hohes Niveau (Vj.: 16,0 Prozent). In den USA platzierten die Verlage von Penguin Random House im vergangenen Jahr 461 Titel auf den Bestsellerlisten der „New York Times“, davon 61 auf Platz eins. Neben „Wonder“ von R. J. Palacio waren insbesondere „Origin“ von Dan Brown, „Camino Island“ und „The Rooster Bar“ von John Grisham sowie „Into the Water“ von Paula Hawkins erfolgreich. Fast zehn Millionen Mal verkauften sich Kinderbuchklassiker von Dr. Seuss. In Großbritannien verzeichneten die Verlage von Penguin Random House UK Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr. Sie stellten 43 Prozent aller Top-10-Titel auf den wöchentlichen Bestsellerlisten der „Sunday Times“. Zu den meistverkauften Büchern gehörten „5 Ingredients“ von Jamie Oliver, „Origin“ von Dan Brown und „Diary of a Wimpy Kid: The Getaway“ von Jeff Kinney. Auch die Penguin Random House Grupo Editorial steigerte ihren Umsatz getrieben von starken Frontlist- und Backlist-Verkäufen, mit denen die teils rückläufige wirtschaftliche Entwicklung in mehreren lateinamerikanischen Ländern überkompensiert werden konnte. Der Erwerb von Ediciones B im Juli stärkte die Position von Penguin Random House Grupo Editorial als größter Publikumsverlag in Lateinamerika und vergrößerte außerdem ihren Marktanteil in Spanien. Die meistverkauften Titel 2017 waren „Una Columna de Fuego“ von Ken Follett und „Más allá del invierno“ von Isabel Allende. In Deutschland behauptete die Verlagsgruppe Random House ihre marktführende Stellung trotz branchenweiter Auswirkungen der sinkenden Kundenfrequenz im Buchhandel. Die Verlagsgruppe platzierte 401 Titel auf den „Spiegel“-Bestsellerlisten, 22 davon auf Platz eins. „Die Geschichte der Bienen“ von Maja Lunde war das meistverkaufte Buch in Deutschland 2017. Autoren von Penguin Random House wurden mit einer Vielzahl von großen Literaturpreisen geehrt. Kazuo Ishiguro, der bei Penguin Random House verlegt wird, erhielt den Nobelpreis für Literatur. Autoren der Verlagsgruppe wurden außerdem mit vier Pulitzer-Preisen, zwei Man Booker Awards und einem U.S. National Book Award ausgezeichnet.

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