Organisches Umsatzwachstum um 11 Prozent auf 18,7 Mrd. Euro    Bertelsmann verzeichnet 2021 operatives Rekordergebnis

Thomas Rabe © Bertelsmann

Bertelsmann hat das Geschäftsjahr 2021 mit dem besten operativen Ergebnis seiner Geschichte abgeschlossen. Das internationale Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen gab heute seine Geschäftszahlen bekannt. Demnach profitierte Bertelsmann vor allem von einer starken Erholung der Werbemärkte sowie der fortgesetzt positiven Entwicklung der Buchverlags- und Dienstleistungsgeschäfte.

Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann, sagt: „Wir sind organisch zweistellig gewachsen, haben das höchste operative Ergebnis seit Gründung erzielt und das beste Konzernergebnis seit 2006. Unsere drei Ertragssäulen RTL Group, Penguin Random House und Arvato werden von drei Sprintern flankiert: BMG, die Bertelsmann Education Group und Bertelsmann Investments erfreuen sich einer rasanten Entwicklung. Darüber hinaus konnten wir unsere Finanzschulden weiter deutlich um 1,1 Milliarden Euro auf unter 1 Milliarde Euro senken. Wir werden in den nächsten Jahren 5 bis 7 Milliarden Euro in unsere Boost- Wachstumspläne investieren.“

Der Konzernumsatz von Bertelsmann wuchs organisch um 11,4 Prozent auf 18,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 17,3 Mrd. Euro). Alle Bereiche, mit Ausnahme der rückläufigen Druckgeschäfte, verzeichneten deutliches organisches Wachstum, auch gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019. Das Operating EBITDA konnte trotz erheblicher einmaliger Ergebnisbeiträge aus Gebäudeverkäufen im Vorjahr auf den Rekordwert von 3,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,1 Mrd. Euro) gesteigert werden und lag damit zum zweiten Mal in Folge über 3 Mrd. Euro. Zu diesem Bestwert trug u.a. die fortgesetzt positive Entwicklung der Buchverlagsgruppe Penguin Random House bei. Penguin Random House blickt auf zahlreiche internationale Buch-Highlights zurück. Dazu zählten Titel der Dichterin Amanda Gorman, The Lincoln Highway von Amor Towles und Harlem Shuffle von Colson Whitehead sowie Renegades: Born in the USA von Barack Obama und Bruce Springsteen. Die Entscheidung über die geplante Übernahme von Simon & Schuster durch Penguin Random House wird in diesem Jahr erwartet.

Das internationale Customer-Experience-Unternehmen Majorel hat sein Geschäft mit globalen Internet-Kunden ausgebaut und zweistellige Wachstumsraten erzielt. Im September erfolgte zudem die Privatplatzierung von Majorel an der Euronext in Amsterdam. Bertelsmann bleibt mit rund 40 Prozent der Anteile weiterhin kontrollierender Aktionär von Majorel. Arvato Supply Chain Solutions profitierte 2021 unverändert vom Boom der Branchen Tech, Healthcare und E-Commerce, während Arvato Financial Solutions vor allem im Bereich „Kauf auf Rechnung“ eine positive Geschäftsentwicklung verzeichnete. Arvato Systems wuchs vor allem mit Neukunden aus dem öffentlichen Sektor. Die Bertelsmann Printing Group stärkte im vergangenen Jahr ihr Druckgeschäft in den USA.

Die Bertelsmann Education Group bediente mit Relias, Alliant und Udacity die weiterhin hohe Nachfrage nach Online-Aus- und Weiterbildung vornehmlich in den Bereichen Gesundheit und High-Tech. Das Bildungsgeschäft wurde zudem gestärkt durch den Erwerb von 25 Prozent der Kapitalanteile und 46 Prozent der Stimmrechte an dem Nasdaq-notierten Bildungsunternehmen Afya in Brasilien. Afya ist der führende Anbieter für medizinische Ausund Weiterbildung in Brasilien. Beteiligungen Bertelsmann Investments tätigte im vergangenen Geschäftsjahr 57 Neu- und 42 Folgeinvestitionen in Unternehmen und Fonds. Das internationale Fonds-Netzwerk hält damit rund 300 Beteiligungen und leistete 2021 mit einem EBIT von 316 Mio. Euro einen signifikanten Ergebnisbeitrag. Seit dem Start 2006 hat Bertelsmann über seine Venture- Capital-Fonds rund 1,5 Mrd. Euro in Digitalfirmen mit innovativen Geschäftsmodellen investiert. Die finanziellen Rückflüsse lagen im selben Zeitraum bereits bei mehr als 1 Mrd. Euro.

Finanzvorstand Rolf Hellermann: „Bertelsmann verfügt über eine starke finanzielle Position. Für 2022 rechnen wir mit einem moderaten Umsatzanstieg sowie einem operativen Ergebnis, das vor Investitionen in das Streaming-Geschäft der RTL Group auf Rekordniveau stabil ist. Diese Erwartungen reflektieren noch nicht die aktuell nicht absehbaren Auswirkungen der russischen Invasion in die Ukraine und die hieraus resultierenden geopolitischen Spannungen auf die Weltwirtschaft.“

Thomas Rabe weiter: „Auf der Basis unserer hohen Investitionskapazität werden wir in den kommenden Jahren unsere ambitionierten Boost-Pläne umsetzen, um Bertelsmann bis 2025 noch einmal auf ein höheres Umsatz- und Ergebnisniveau zu bringen.“

Das Eigenkapital von Bertelsmann erhöhte sich im vergangenen Geschäftsjahr auf 13,6 Mrd. Euro (Vorjahr: 10,7 Mrd. Euro). Daraus ergab sich eine Eigenkapitalquote von 42,8 Prozent (Vorjahr: 36,1 Prozent). Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Bertelsmann erhalten für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021 Gewinn- und Erfolgsbeteiligungen in Höhe von insgesamt 89 Mio. Euro (Vorjahr: 88 Mio. Euro).

Die wirtschaftlichen Investitionen stiegen im Geschäftsjahr auf 2,0 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,7 Mrd. Euro). Von den Sachanlageinvestitionen entfiel wie in den Vorjahren der größte Teil auf Arvato. Investitionen in immaterielle Vermögenswerte wurden insbesondere bei der RTL Group für Filmrechte sowie bei BMG für den Erwerb von Musikkatalogen getätigt.

Zum Ende des Geschäftsjahres 2021 beschäftigte der Konzern weltweit 145.027 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 132.842).

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