"Das Aufholen geht weiter" Branchen-Monitor Buch registriert: Buchmarkt-Plus im August

Das meldet eben der BranchenMonitor Buch des Börsenvereins:

„Nach einem guten Ergebnis im Juli fällt das Plus im August sogar noch etwas deutlicher aus. Die coronabedingte Umsatzlücke im Buchhandel kann also wieder etwas weiter geschlossen werden, dennoch bleibt der Aufholbedarf im Sortimentsbuchhandel sowie bei einzelnen Warengruppen und Editionsformen groß. Die Umsätze in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, E-Commerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemarkt bewegten sich im August zusammen 4,9 Prozent über denen des Vergleichsmonats 2020. Der Absatz – also die Zahl verkaufter Exemplare – stieg im Vergleich zum August des Vorjahres um 4,8 Prozent. Im Schnitt bezahlten die Käufer*innen im vergangenen Monat 13,46 Euro pro Buch und somit genau so viel wie im August 2020. Damit ergibt sich für die ersten acht Monate des Jahres 2021 kumuliert ein Umsatzplus von 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, beim Absatz ergibt sich ein Plus von 1,0 Prozent.

Da allerdings Umsätze und Absätze des Vorjahres schon vom ersten Lockdown im Frühjahr 2020 geprägt waren, ist auch der Vergleich mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 aufschlussreich: Demzufolge liegt der Umsatz nach den ersten acht Monaten des Jahres 2021 1,5 Prozent unter dem des Vergleichszeitraums 2019. Ende Juli betrug der Rückstand noch 2,6 Prozent, es konnte also im August erneut gut ein Prozentpunkt aufgeholt werden. Deutlicher ist der Rückgang weiterhin beim Absatz: In den ersten acht Monaten diesen Jahres wurden 6,5 Prozent weniger Exemplare verkauft als im entsprechenden Zeitraum 2019, allerdings war der Rückstand bis Ende Juli mit minus 7,9 Prozent auch hier noch deutlich größer gewesen.

Im Sortimentsbuchhandel fällt das Umsatzplus im Vergleich zum August des Vorjahres etwas kleiner aus (plus 2,1 Prozent) – bei gleicher Anzahl an Verkaufstagen wie im Vergleichsmonat. Nach den ersten acht Monaten des Jahres ergibt sich damit kumuliert ein Umsatzminus von 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit ist die Umsatzlücke erneut etwas kleiner geworden, denn bis Ende Juli betrug der Rückstand auf den Vorjahreszeitraum noch 8,5 Prozent. Beim Absatz verzeichnet das Sortiment im August 2021 ein Plus von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahrsmonat. Kumuliert ist so bis Ende August ein Absatzminus von 10,8 Prozent aufgelaufen. Die bezahlten Preise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat im Schnitt um 0,5 Prozent auf 13,32 Euro. Vergleicht man diese Zwischenergebnisse mit den ersten acht Monaten des „normalen“ Jahres 2019, dann ergibt sich kumuliert ein Umsatzminus von 16,9 Prozent und ein Absatzrückgang um 22,6 Prozent. Auch diese Werte sehen etwas besser aus als die Zwischenbilanz Ende Juli (Umsatz: minus 19,5 Prozent, Absatz: minus 25,6 Prozent).

Die Warengruppen schneiden im August überwiegend besser ab als im Vorjahresmonat (alle Vertriebswege). Das deutlichste Umsatzplus können diesmal die Reisebücher verbuchen (plus 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat), die allerdings im Vergleichsmonat aufgrund der Unsicherheiten und Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie auch einen besonders großen Umsatzrückgang zu verkraften hatten. Die Belletristik – die nach Umsatzanteil bedeutendste Warengruppe – kann mit einem Plus von 8,4 Prozent an die sehr guten Ergebnisse der Vormonate anknüpfen. Meistverkaufter Titel in den hier betrachteten Vertriebswegen ist die Taschenbuchausgabe von „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens (Heyne). Platz zwei geht an die im Juli neu erschienene Taschenbuchausgabe von „Offene See“ von Benjamin Myers (Dumont). Den dritten Platz kann sich „Über Menschen“ von Juli Zeh (Luchterhand) sichern, womit der Titel in die Top 3 zurückkehrt.

Auch die Kinder- und Jugendbücher sind weiter auf der Erfolgsspur (plus 5,7 Prozent). Die Liste der meistverkauften Titel wird im August von Marc-Uwe Klings Longseller „Das NEINhorn“ (Carlsen) angeführt. Platz zwei geht an „Bitte nicht öffnen 6: Rostig!“ von Charlotte Habersack (Carlsen). Darauf folgt ein Titel zum Beginn des neuen Schuljahres: das Eintragalbum „Mein erster Schultag – Mädchen“ von Loewe.

Die Ratgeber schneiden mit einem Plus von 1,6 Prozent ebenfalls besser ab als im Vorjahresmonat, während die Sachbücher nicht ganz an das sehr gute Ergebnis des Vergleichsmonats anknüpfen können (minus 0,7 Prozent).
Bei den Wissenschaften kann die Warengruppe Geisteswissenschaften, Kunst, Musik ein Plus von 2,8 Prozent verbuchen. Die Segmente Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik (minus 1,8 Prozent) und Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft (minus 9,8 Prozent) generieren dagegen weniger Umsatz als im Vorjahresmonat.

Kumuliert liegen in der Zwischenbilanz nach den ersten acht Monaten des Jahres fast alle Warengruppen über dem Vergleichszeitraum des – ebenfalls krisengeschwächten – Vorjahres, nur die Reisebücher erreichen das Ergebnis des Vorjahreszeitraums nicht (minus 8,9 Prozent). Verglichen mit dem entsprechenden Zeitraum des Vor-Corona-Jahres 2019 sieht die Bilanz jedoch schlechter aus: Die Ratgeber (minus 3,8 Prozent) und insbesondere die Reisebücher (minus 33,6 Prozent) verzeichnen hier ein Minus. Auch die Belletristik erreicht das Niveau von 2019 noch nicht ganz (minus 0,7 Prozent). Das Sachbuch hat aufgeholt und kann nun zum Ergebnis des Vor-Corona-Jahres aufschließen (plus 0,6 Prozent) und die Kinder- und Jugendbücher verbuchen sogar ein deutliches Plus (plus 10,0 Prozent). Die Wissenschaften schneiden ebenfalls überwiegend besser ab als 2019.

Bei den Editionsformen können die Hardcover/Softcover im Vergleich zum August 2020 einen Zuwachs verbuchen (plus 5,7 Prozent), ebenso wie die Taschenbücher (plus 1,9 Prozent). Bei den Kalendern fällt das Plus deutlicher aus (plus 19,9 Prozent), allerdings sind die Umsätze mit Kalendern im August generell eher niedrig. Auch Karten/Globen können nach drei Monaten mit zweistelligen Rückgängen wieder ein Plus verbuchen (plus 2,0 Prozent). Hier spiegelt sich die positive Entwicklung in der Warengruppe Reise wider. Dagegen liegen die Hörbücher (minus 6,7 Prozent) erneut unter dem Ergebnis des Vorjahresmonats. In der kumulierten Betrachtung belegen die Kalender mit einer nach wie vor hohen Umsatzlücke (minus 14,9 Prozent) weiterhin den letzten Platz. Auch verglichen mit den ersten acht Monaten 2019 müssen die Kalender große Verluste verkraften (minus 28,4 Prozent). Die Hardcover können das Ergebnis von 2019 dagegen sogar überbieten (plus 3,0 Prozent).“

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