Februar-Bilanz auf dem Buchmarkt Branchen-Monitor Buch registriert: Buchhandel auch im Februar mit deutlichem Umsatzminus

Das meldet eben der BranchenMonitor Buch des Börsenvereins: „Die Erleichterung darüber, dass ab Montag die Buchhandlungen deutschlandweit wieder öffnen können, ist groß. Die Branche ist wegen des anhaltenden Lockdowns aufgrund der Corona-Pandemie mit einem deutlichen Umsatzminus in das Jahr gestartet und die Auswirkungen der Ladenschließungen prägen auch die Februar-Bilanz des Buchhandels. Der Umstand, dass der Februar im vergangenen Jahr 29 Kalendertage und einen Verkaufstag mehr hatte, fällt zusätzlich leicht ins Gewicht.

Im Februar 2021 bewegten sich die Umsätze in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, E-Commerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemarkt zusammen 12,4 Prozent unter denen des Vergleichsmonats. Damit liefen die Geschäfte mit Büchern etwas besser als im Januar, als das Minus noch 19,7 Prozent betragen hatte. Für die ersten beiden Monate des Jahres ergibt sich kumuliert ein Umsatzrückgang um 16,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Absatz – also die Zahl verkaufter Exemplare – sank im Vergleich zum Februar des Vorjahres um 18,4 Prozent. Im Schnitt bezahlten die Käufer*innen im vergangenen Monat 14,80 Euro pro Buch und damit 7,3 Prozent mehr als im Vergleichsmonat.

Um das veränderte Kauf- und Lieferverhalten während der Ladenschließungen abbilden zu können, werden hier wie bereits während des ersten Lockdowns auch die Umsätze berücksichtigt, die die stationären Vertriebswege im Rechnungsgeschäft mit Privatpersonen erwirtschaften. Üblicherweise werden diese Verkäufe im Branchen-Monitor BUCH nicht einbezogen, ihre Bedeutung hat aber im Zuge der Krise signifikant zugenommen.Besonders deutlich zeigen sich die Auswirkungen der Ladenschließungen naturgemäß in der getrennten Betrachtung des Sortimentsbuchhandels: Hier lagen die Umsätze im Februar 36,1 Prozent unter denen des Vergleichsmonats (einschließlich Privatkunden-Rechnungsumsatz). Das Auslieferungs- und Abholgeschäft konnte also – neben den in wenigen Ländern geöffneten Läden – immerhin knapp zwei Drittel der stationären Umsätze auffangen. Im Januar war es nur rund die Hälfte gewesen (minus 48,9 Prozent). Nach zwei Monaten im Lockdown ergibt sich damit kumuliert ein Umsatzminus von 42,8 Prozent. Beim Absatz verzeichnet das Sortiment ein Minus von 44,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahrsmonat. Die bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 15,7 Prozent auf 15,73 Euro und konnten so den Umsatzeinbruch etwas abmildern.

Die Umsatzrückgänge spiegeln sich auch bei den meisten Warengruppen wider (alle Vertriebswege), wobei es allerdings große Unterschiede zwischen den Segmenten gibt. Die Belletristik – die nach Umsatzanteil bedeutendste Warengruppe – verbucht im Februar ein Minus von 16,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Hier kann sich die Neuerscheinung „Ostfriesenzorn“ von Klaus-Peter Wolf (Fischer Taschenbuch) an die Spitze der Bestsellerliste setzen. Platz zwei geht an die Ende Januar erschienene Taschenbuchausgabe des Erfolgstitels „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens (Heyne). Darauf folgt „Der Tausch – Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.“ von Julie Clark (Heyne).

Vergleichsweise moderat fällt der Rückgang erneut bei den Kinder- und Jugendbüchern aus (minus 5,4 Prozent). Die beiden meistverkauften Bücher in diesem Segment sind niedrigpreisige Titel, die die aktuelle Lage widerspiegeln: Der erste Platz geht an „Conni macht Mut in Zeiten von Corona (Lesemaus 186)“ von Liane Schneider (Carlsen), darauf folgt „Lustige Mal- und Denkspiele: Mein bunter Lern- und Übungsblock Kindergarten“ von Friederike Barnhusen, Lena Roth und Helen Seeberg (Arena). Auf dem dritten Platz findet sich mit „Seawalkers (4). Ein Riese des Meeres“ von Katja Brandis (Arena), der Toptitel des Vormonats.

Das Sachbuch verbucht einen Umsatzrückgang von 10,4 Prozent im Vergleich zum Februar des Vorjahres. Hier führt „Ein verheißenes Land“ von Barack Obama (Penguin) wie in den Vormonaten die Bestsellerliste an. Die Ratgeber liegen ebenfalls 10,4 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahresmonats. Schlusslicht sind erneut die Reisebücher, die ein Minus von 58,8 Prozent hinnehmen müssen.

Gut schneiden dagegen auch im Februar wieder die Wissenschaften ab: Die Warengruppe Geisteswissenschaften, Kunst, Musik verzeichnet ein Plus von 6,3 Prozent. Die Segmente Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik (plus 13,7 Prozent) und Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft (plus 7,9 Prozent) können ebenfalls mehr Umsatz generieren als im Vorjahresmonat. Die Wissenschaften weisen so als einzige Warengruppen nach den ersten beiden Monaten des Jahres kumuliert ein Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vor.

Die Editionsformen liegen im Februar überwiegend deutlich im Minus. Die Hardcover/Softcover schneiden mit einem Minus von 7,4 Prozent noch am besten ab. Taschenbücher und Hörbücher (beide minus 23,3 Prozent) verpassen das Ergebnis des Vergleichsmonats deutlich. Der Umsatz mit Kalendern ging im Vergleich zum Vorjahresmonat um 41,3 Prozent zurück. Am größten fällt das Minus erneut bei den Karten/Globen aus (minus 54,6 Prozent), analog zur Entwicklung der Warengruppe Reise.“

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