Die derzeitige Marktentwicklung hatte die Buchwert GmbH zum Anlass genommen, ihre Händler von der Notwendigkeit zu überzeugen, „deutlich aktiver und präsenter zu werden“, denn (so Birgit Stegner, Regionalbetreuerin der Buchwert) das Jahr 2017 mache „deutlich, dass der Strukturwandel im stationären Handel an Fahrt aufgenommen hat, zum Teil mit deutlichen Auswirkungen: Nur drei von zehn Monate konnten die Sortimenter laut Media Control in 2017 mit einem Umsatzplus abschließen.“
Deswegen hatte die sie am vorigen Wochenende zum jährlichen Regionaltreffen nach Hamburg eingeladen. Die Mitglieder aus dem Norden waren zu Gast in den historischen Räumlichkeiten der „Villa Heine“ des Hoffmann und Campe Verlages in Harvestehude. Motto des Treffens waren die Fragen „Krise als Chance: was tun angesichts sinkender Umsätze und Frequenzrückgängen“ zu den Themen Strukturwandel im stationären Handel, Kundenzentrierung, Liquidität und zu den Buchwert-Serviceangeboten wie etwa Zentraler Wareneingang oder Marketing eingeladen.
Stegner nach dem Treffen: „Die Tagung war ein voller Erfolg“ und sichtlich für die rund 25 Teilnehmer eine „echte Bereicherung“. Das bestätigte auch Alfred Westermann vom Buchhaus am Markt aus Detmold und Mitglied in der Fachgruppe LESEN & ERLEBEN: „Toller Rahmen, super Gastgeber, wichtige Impulse“. Und Carola Markwa, die Geschäftsführerin des Börsenverein-Landesverbandes Nord, postete schon während der Veranstaltung auf Facebook: „Interessante Tagung, Chancen der Buchhandlungen, Liquidität und strategische Ausrichtung, ZWE, Autorenlesung und HoCa Vorstellung. Wow, komprimiert viele wichtige Informationen“. Sie war aucheingeladen – zum einen ist Buchwert aus der Historie heraus eng mit dem Börsenverein verbunden, zum anderen arbeitet man eng bei dem Thema VLB-TIX zusammen
Auch sie nahm Birgit Stegners Rat mit: „Mit traditionellen Erfolgsfaktoren des Handels und gut durchdachten Konzepten kontern, das aktuelle Consumer Barometer der KPMG und des IfH hätte gezeigt, dass fachkundige, empathische Mitarbeiter der entscheidende Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Online-Handel sind. „Buchwert kann durch begleitende Marketingmaßnahmen diesen Prozess unterstützen“ sagte auch Barbara Janßen, ebenfalls Regionalbetreuerin der Buchwert.
Praxisnah war auch der Impulsvortrag von Gudula Buzmann. Sie erläuterte, welche Maßnahmen man ergreifen kann, um die Liquidität auch in schwierigen Zeiten sicherzustellen: „Ihr Unternehmen kann lange existieren ohne rentabel zu sein. Ohne ausreichende Liquidität aber ist in absehbarer Zeit Schluss. Kontrollieren Sie daher Ihre Umsatz- und Kostenentwicklung in regelmäßigen Abständen und beziehen Sie Ihre Mitarbeiter mit ein“.
In den Bereich der Liquiditätssicherung falle auch, dass Betriebsabläufe optimiert werden müssen, um Prozesskosten zu sparen.
Auch hier hat die Buchwert mit dem noch recht jungen Logistikkonzept „Zentraler Wareneingang“ (ZWE) mit der Gebündelten Bestell- und Remissionsabwicklung zu festen Konditionen eine Lösung parat: In Zusammenarbeit mit KNV erhalten kleine und mittelständische Unternehmen einen gebündelten Wareneingang und können somit alle Vorteile generieren, die große Filialunternehmen schon heute nutzen.
Nach dem fachlichem Input unterhielt Moritz Klein, Verkaufsleiter des Hoffmann und Campe-Verlages, die Teilnehmer mit einer lebendigen Vorstellung der Imprints „Atlantik“ und „Tempo“. Lebhaft wurde mit den Teilnehmern über Inhalte und die Preisgestaltung diskutiert.
Kurzweiliger Abschluss des Regionaltreffens bildete eine exklusive Vorab-Lesung mit Alexander Oetker, der im Frühjahr 2018 bei Hoffmann und Campe bereits den zweiten Teil seiner französischen Krimiserie veröffentlichen wird. Mit Humor und Charme plauderte er aus dem Nähkästchen und sorgte beim Publikum für viel Applaus.
Zum Abschluss zog Buchwert eine positive Bilanz: „Wichtig war uns, zu zeigen, dass der stationäre Handel durchaus eine Zukunft hat. Wir als Verbund sehen unsere Aufgabe darin, den Händler mit Fachinformationen, persönlicher Beratung und konkreten Dienstleistungen zu versorgen, die ihm helfen, Prozesse zu optimieren, sein Profil zu schärfen und somit seine Wettbewerbsfähigkeit zu sichern“, so Birgit Stegner und Barbara Janßen.
