Satire-Ausstellung bis zum 1. August Das Museum für Kommunikation Berlin zeigt #Antisemitismus für Anfänger

Gestern Abend wurde im Museum für Kommunikation Berlin die Ausstellung #Antisemitismus für Anfänger eröffnet. Im Rahmen von „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland” wird eine Auswahl der Cartoons und satirischen Texte gezeigt, die 2020 in der gleichnamigen Anthologie #Antisemitismus für Anfänger im Ariella Verlag erschienen sind.

Wladimir Kaminer und Myriam Halberstam (© Murat Tueremis)

Mit dabei waren einige der am Buch beteiligten Künstlerinnen und Künstler, darunter Katharina Greve, Vivian Kanner, Matthias Kiefel, Rabbiner Walther Rothschild und Wladimir Kaminer, der das Publikum mit einer Kurzgeschichte aus der von Verlegerin Myriam Halberstam herausgegebenen Anthologie begeisterte. Vivian Kanner sang Lieder jüdischer Komponisten aus den 20er Jahren wie „An allem sind die Juden schuld“ in der Originalversion von Friedrich Holländer und – für die Satire-Ausstellung – auch in einer Corona-Version.

Die Ausstellung, die noch bis zum 1. August zu sehen ist, solle Unterhaltung bieten, könne aber natürlich nicht über den ernsten Hintergrund und der bleibenden Aktualität des Themas hinwegtäuschen, betonte Myriam Halberstam. „Der Wind weht uns zurzeit auch in Deutschland wieder stärker ins Gesicht“, sagte sie. Die an der Anthologie beteiligten Künstler und Künstlerinnen hätten ihre Fantasie unglaublich kreativ, intelligent und sensibel eingesetzt, seien aber gleichzeitig auch sehr nah an der Realität geblieben. „Sie alle haben sich hervorragend in das Thema hineingearbeitet und das menschlich Blöde und die Perfidie im Antisemitismus entlarvt und das tut gut. Es befreit, darüber lachen zu können. Und das war meine Intention, als ich mit diesem Projekt begann. Das ist jüdischer Humor pur – auch wenn die meisten der Cartoonist*innen gar nicht jüdisch sind.“

ml

 

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