Für ihr Kinderbuch "Feuerwanzen lügen nicht" (Beltz & Gelberg) Der LUCHS-Preis im Oktober geht an Stefanie Höfler

Der LUCHS-Preis im Oktober geht an die Autorin Stefanie Höfler für ihr Kinderbuch Feuerwanzen lügen nicht (Beltz & Gelberg), empfohlen für Kinder ab elf Jahren.

Zur Begründung: Feuerwanzen lügen nicht erzählt ohne Pathos und Kitsch von Kinderarmut in Deutschland. Dabei gelinge es Stefanie Höfler durch einen erzählerischen Kniff, die Schwere von Mischas Leben auszubalancieren: Ihr Erzähler Nits ist Slammer. So lebe „diese Geschichte auch vom Rhythmus, vom Wortwitz – und von der Sprache einer Freundschaft“, urteilt Judith Scholter in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT. Und obwohl die Nebenfiguren in Höflers Roman eher blass erscheinen, sind ihre Hauptfiguren „in ihren Nöten und ihrer Unvollkommenheit umso feiner gezeichnet.“

Zum Inhalt: Mischa und Nits sind beste Freunde und das schon seit der ersten Klasse. Nits glaubt niemanden besser zu kennen, bis er einen Einblick in Mischas Familienalltag und zu Hause bekommt: Mischa und seine Familie sind arm. Das hätte seinem besten Freund bereits früher auffallen können, an Mischas abgewetzter Kleidung oder an dem gefälschten Attest, dass er dem Schwimmlehrer übergibt – ein Vorwand, weil er sich für seine löchrige Badehose schämt. Als Mischas Vater – ein liebenswerter Träumer – sich auf Internetbetrüger einlässt, um seinen Kindern neue Schuhe kaufen zu können, bricht Mischas Lügengerüst zusammen – und es entspinnt sich eine rasante Kriminal- und Abenteuergeschichte.

Jeden Monat vergeben DIE ZEIT und Radio Bremen den LUCHS-Preis für Kinder- und Jugendliteratur. Aus den zwölf Monatssiegern wird der Jahres-LUCHS gewählt. Die Jury bilden derzeit die Übersetzerin Brigitte Jakobeit, Benno Hennig von Lange vom Jungen Literaturhaus Frankfurt, Ziphora Robina von Radio Bremen sowie Autor und Philosoph Jörg Bernardy. Jury-Vorsitzende ist Katrin Hörnlein, die bei der ZEIT das Ressort Junge Leser und die Kinder- und Jugendliteratur verantwortet.

In diesem Monat empfiehlt die LUCHS-Jury außerdem:

  • das Jugendbuch Henny & Ponger von Nils Mohl (Mixtvision), empfohlen ab 14 Jahren
  • das Sachbuch Unser gigantischer Fußabdruck von Rob und Tom Sears (Hanser), empfohlen ab acht Jahren
  • und das Bilderbuch In meinem Rucksack wohnt ein Tiger von Uwe-Michael Gutzschhahn, illustriert von Sabine Kranz (Fischer Sauerländer), empfohlen ab vier Jahren.

Radio Bremen stellt das Buch und die aktuellen Preisträger am Donnerstag, 6. Oktober 2022, um 15.10 Uhr auf Bremen Zwei vor. Das Gespräch zum Buch wird online unter www.radiobremen.de/luchs abrufbar sein.

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