Lothar Schirmer bemängelt aus der Sicht eines Ausstellers ... Die Organisation der Frankfurter Buchmesse 2021

Fast alle, die in Frankfurt waren, waren froh, wieder dabei gewesen zu sein. Für manche Aussteller aber waren damit unerwartete Hürden verbunden. Wo es aus der Sicht eines Ausstellers haperte hat Lothar Schirmer (Verleger Schirmer/Mosel) der Messe ins Stammbuch geschrieben: 

Lothar Schirmer: Angesichts dieser Mängel überlegen wir, demnächst unsere Aktivitäten gleich in ein Hotelzimmer zu verlegen (c) Arne Wesenberg-

Messe-Eingang: 

Besonders ärgerlich war gleich zu Beginn, dass der Messe-Eingang am Hotel Maritim – sowohl der Eingang durch das Hotel als auch der Eingang vor dem Hotel – geschlossen war. Und auch für Aufbauzwecke mit Gepäck nicht begangen werden konnte.

Die Schlepperei von Koffern und weiterem Gepäck vom Hotel zum Haupteingang City der Messe am Messeturm und dann bis zum Stand war vor allem für die im Maritim und Marriott abgestiegenen Aussteller äußerst ärgerlich, weil sie einen großen Umweg machen mussten.

Wir empfehlen den Verantwortlichen – zur körperlichen Erfahrung des Problems – einen Fußmarsch vom Hotel zum Haupteingang und von dort zum Messestand und zurück zum Hotel mit zwei Aktentaschen, die je etwa fünf Kilogramm wiegen. Am besten bei Regenwetter.

Transport

In diesem Zusammenhang war auch der Verzicht auf jegliche Transporthilfe im inneren Messeverkehr zu beklagen. Ein Funktaxi-Dienst, ein Dienstmann- oder Rikscha-Service hätte den Ausfall der Messebusse für Menschen mit Gehbehinderung oder viel Gepäck wesentlich erleichtern können. Man würde gerne für diesen Nutzen bezahlen, wenn etwas zu benutzen wäre. Bei Regen ist es besonders unangenehm.

Messetickets

Für jeden einzelnen Tag einen neuen Ausstellerausweis benutzen zu müssen, aber die Messe nicht verlassen zu dürfen – sei es für ein Mittagessen in einem Hotel oder auch eine kleine Ruhepause auf dem Zimmer – war höchst unbequem, um nicht zu sagen feindselig.

Beleuchtung

Während das Obergeschoss von Halle 3 Tag und Nacht in gleißendem Licht erstrahlte, waren alle anderen Hallen in fahles Bunkerlicht getaucht. Den Workstations in Halle 4.0 gewährte man nur einen Tisch und gar nur eine Glühbirne. Das ist bei einem Preis von € 999,00 pro Tag sicherlich zu wenig.

Angesichts dieser Mängel überlegen wir, demnächst unsere Aktivitäten gleich in ein Hotelzimmer zu verlegen. Da gibt es ein Ruhebett, eine eigene Toilette, Zimmerservice, Restaurants und nicht zuletzt Tageslicht.

Meine Frage: 

Man fragt sich, wie das Menschenbild der für die Buchmesse Verantwortlichen aussehen mag, denen solche Mängel zu verdanken sind.

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