Mit 10.000 Euro dotiert Fatma Aydemir erhält den Klaus-Michael Kühne-Preis 2017

Fatma Aydemir (c) Secker

Für ihren Roman Ellbogen (Hanser) erhält Fatma Aydemir den diesjährigen Klaus-Michael Kühne-Preis des Harbour Front Literaturfestivals.

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird am 22. September im Rahmen einer Veranstaltung mit Kat Kaufmann (Die Nacht ist laut, der Tag ist finster) und Daniel Haas (DIE ZEIT) vergeben (20.00 Uhr, Cap San Diego).

Die Begründung der Jury: Fatma Aydemirs Roman Ellbogen ist ein fulminantes, durchschüttelndes und durchrüttelndes Buch über deutschtürkische Identität und Bikulturalität. Vor allem ist es aber ein Buch über die Wut. Woher kommt die Wut, was lässt sie wachsen, und welche verheerenden Folgen kann sie haben? Am Beispiel ihrer Heldin Hazal, die es so in deutschen Literatur noch nicht gegeben hat, erleben wir die Perspektivlosigkeit einer Jugend: Wütend machen sie die Ignoranz und Lieblosigkeit ihrer Eltern, wütend macht sie ihre eigene Antriebslosigkeit, wütend macht sie der fehlende Respekt der anderen, wütend macht sie – ihre Wut! Sie mündet in einer schrecklichen Tat; Hazal wird aus ihrem alten Leben herausgeschleudert und muss in der Türkei ganz von vorn anfangen. Konsequent und kompromisslos erzählt Fatma Aydemir von schierer Ausweglosigkeit – und führt uns doch hochpoetisch ins Offene. Dieser Roman ist ein heftiger mentaler Ellbogencheck, von dem der Leser sich lange nicht erholt.“

Mit dem Klaus-Michael Kühne-Preis wird der beste Debütroman des Jahres 2017 ausgezeichnet. Insgesamt präsentierten sich in der Veranstaltungsreihe „Debütantensalon“ acht Autorinnen und Autoren dem Hamburger Publikum.

 

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