Aus der Werkstatt der Verlage (VII) Gerhard Steidl: „Wenn das normale Leben von jetzt auf gleich komplett auf den Kopf gestellt wird, kommt man eher schlecht zur Ruhe“

Wir hatten in den letzten Tagen genügend Zeit, in den aktuellen Noviäten-Vorschauen zu blättern und vor allem deren Editorials zu lesen. Diese oft sehr persönlichen Verleger-Blicke auf ihre jeweiligen neuen Programme und auf die Branche derzeit wollen wir hier in loser Folge mit Ihnen teilen. Den Anfang machte Christoph Links, darauf folgten die Editorials von Lucien Leitess, Daniel Kampa, Lothar Schirmer, Christian Strasser und von Sebastian GuggolzHier heute der Text von Gerhard Steidl:

Gerhard Steidl: „Seien Sie herzlich bedankt, dass Sie in den vergangenen Wochen mit kreativen Ideen den Betrieb aufrechterhalten und uns Mut gemacht haben“ (c) Markus Jans

Liebe Buchhändlerinnen und Buchhändler,

liebe Kolleginnen und Kollegen in der Presse,

wir wissen nicht, wie es Ihnen ging, aber in den vergangenen Wochen haben wir schon die eine oder andere schlaflose Nacht verbracht. Wenn das normale Leben von jetzt auf gleich komplett auf den Kopf gestellt wird, kommt man eher schlecht zur Ruhe.

Der Übersetzer und Herausgeber Andreas Nohl kann durchwachten Nächten durchaus etwas abgewinnen und hat uns Anfang des Jahres für eine neue Reihe begeistert, die ab sofort regelmäßigen Lesestoff für lange (von den Tagespflichten befreite) Abende und schlaflose Nächte bietet: Unter dem Signet Nocturnes erscheinen Geschichten, die vom Nachtseitigen, vom Abgründigen erzählen: kurzweilig, düster und spannend. Wir können jetzt schon nicht mehr ohne!

Auch der neue Roman von Sebastian Barry hat uns wieder im Handumdrehen in seinen Bann gezogen: »Ich weiß, sie wird sich in der Welt beweisen«, sagt Thomas McNulty über seine und John Coles Lakota-Ziehtochter Winona in Barrys Bestseller Tage ohne Ende. Und nun ist es Winona, die spricht. »Man kehrt aus der Lektüre zurück, als wäre man weit fort gewesen, in einer anderen Klimazone«, schrieb Ali Smith über Tausend Monde.

Jede der exquisit aufgebundenen Vorschauen ist ein Sammlerstück (durch Klick auf Cover zum Verlag)

Eine große und wunderbare Herausforderung war die neue Werkausgabe von Günter Grass: Die 24bändige Neue Göttinger Ausgabe enthält sämtliche von Grass autorisierten literarischen und essayistischen Werke. Von kundigen Herausgebern bearbeitet und sorgfältig durchgesehen, erscheint sie nun in feinster Ausstattung. Sie ist die Referenzausgabe zum Werk des Nobelpreisträgers.

Natürlich gibt es darüber hinaus noch viel mehr in unserer Vorschau zu entdecken, und wir wünschen Ihnen und uns von Herzen, dass schlaflose Nächte bald einfach daher rühren, dass wir mitreißende, fesselnde und spannende Bücher einfach nicht aus der Hand legen können.

Passen Sie auf sich auf, bleiben Sie gesund und seien Sie herzlich bedankt, dass Sie in den vergangenen Wochen mit kreativen Ideen den Betrieb aufrechterhalten und uns Mut gemacht haben.

Ihr Steidl Verlag

Kommentare (0)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert