Aus der Werkstatt der Verlage (XVII) Jörg Sundermeier: „Ob wir unser 25-jähriges Bestehen mit einem großen Fest feiern können, steht in diesen Pandemiezeiten in den Sternen“

Die oft sehr persönlichen Verleger-Blicke auf ihre jeweiligen neuen Programme und auf die Branche derzeit in den Editorials der Herbstvorschauen wollen wir hier in loser Folge mit Ihnen teilen. Den Anfang machte Christoph Links, darauf folgten die Editorials von Lucien Leitess, Daniel Kampa, Lothar Schirmer, Christian Strasser, Sebastian Guggolz, Gerhard Steidl, Joachim von Zepelin und Christian Ruzicska,  Constanze Neumann, Gregory C. Zäch, Dr. Stephanie Mair-Huydts und Steffen RübkeHeike Schmidtke und Kilian Kissling, Katharina Eleonore Meyer, Peter Haag, Jochen Jung und von Klaus Kehrer. Hier heute nun das Editorial des Verbrecher Verlages: 

Jörg Sundermeier: „Auch unser Frühjahrsprogramm soll nicht durch die Pandemie in Vergessenheit geraten, daher präsentieren wir auf den Seiten 3 (Belletristik) und 20/21 (Sachbuch) die bereits erschienenen Bücher, die allesamt noch mehr Aufmerksamkeit verdient haben“ (c) Nane Diehl

Liebe Kolleg*innen im Sortiment,

liebe Freund*innen des Verbrecher Verlags,

es ist wahr: Der Verbrecher Verlag feiert im Herbst sein 25-jähriges Bestehen.

Ob wir mit einem großen Fest feiern können, steht in diesen Pandemiezeiten in den Sternen. Aber mit unserem Jubiläumsprogramm feiern wir in jedem Fall. So starten wir die Reihe »kurze form«, die dem schönen und zu Unrecht als unbeliebt geltenden Genre Erzählungen gewidmet ist. Wir starten die Reihe mit dem Band »Grundlagenforschung« von Anke Stelling.

Verzaubern wollen wir Sie zudem mit dem neuen Roman »Auwald« von Jana Volkmann, der uns in Donaulandschaften entführt. Kathrin Röggla untersucht in einem konzisen Text die verwirrende Gegenwart. Mit dem Lesebuch »Ein Boot in der Wüste« möchten wir mehr Leser*innen auf den zu wenig bekannten Klassiker Christian Geissler neugierig machen. Eine faszinierende Anthologie ist »Welt und Wirklichkeit« mit 80 Bildern des Künstlers Jim Avignon und 20 lustigen, schaurigen sowie klugen Texten von Autor*innen wie Ann Cotten, Tijan Sila, Kathrin Passig oder David Wagner. »Why theatre?« haben Milo Rau und sein NTGent rund hundert internationale Theatergrößen gefragt – die Antworten zeigen, dass auch in Pandemiezeiten das Theater von großer Bedeutung ist!

Durch Klick auf Abbildung zur Vorschau

Im Sachbuch haben wir ebenfalls Einiges aufzubieten. »Das faschistische Jahrhundert« stellt fest, dass die faschistischen Ideen von heute nur jene von gestern sind – mit neuem Anstrich. Mit »Unbewältigt? Ästhetische Moderne und Nationalsozialismus« beschäftigen wir uns mit einem Spannungsfeld, das bis in die Ästhetikdebatten der Gegenwart hineinwirkt. Die Diversitätsperspektive ist uns sehr wichtig, daher freuen wir uns sehr über den unentbehrlichen Band »Erinnern stören. Der Mauerfall aus migrantischer und jüdischer Perspektive«. Mit einem Buch feiern wir die Verdienste von Andrei S. Markovits bei der Vermittlung zwischen den USA und Europa, und mit je einem Band zu den wechselseitigen Beziehungen der deutschen und russischen Literatur und zur Generationalität rühmen wir den großen Literaturwissenschaftler Carsten Gansel. Das Festprogramm schließlich rundet ein umfangreicher wunderschöner Bildband der Malerin Tatjana Doll ab!

Doch auch unser Frühjahrsprogramm soll nicht durch die Pandemie in Vergessenheit geraten, daher präsentieren wir auf den Seiten 3 (Belletristik) und 20/21 (Sachbuch) die bereits erschienenen Bücher, die allesamt noch mehr Aufmerksamkeit verdient haben.

In der Hoffnung, dass Sie neugierig geworden sind und mit uns unser Jubiläum feiern möchten, verbleiben wir herzlich grüßend:

Ihr Verbrecher Verlag

 

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