„Alle Kinder wollen Frieden. Außer Björn – der will stör'n" Klett Kinderbuch spendet Erlöse aus Antaios-Verkäufen an Berliner Buchhandlung Leporello

Wie der Klett Kinderbuch Verlag heute mitteilt, wurde er darauf aufmerksam gemacht, dass der unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehende Verlag Antaios über seine Webseite auch Bücher des Leipziger Verlags anbietet und verkauft hat. Verlegerin Monika Osberghaus: „Wir konnten es erst kaum glauben, dass dieser Anbieter mit unseren Büchern Geld verdient. Das wollen wir nicht und wir haben nun einen Weg gefunden, wie der Vorgang trotzdem noch Gutes bewirkt. Weitere Verlage, denen das sicher auch nicht gefällt, sind gleichfalls betroffen und sollten sich das mal anschauen.“

Was war geschehen? Über den Antaios-Webshop wurden Ausgaben des Buches Alle Kinder von Martin Schmitz-Kuhl und Anke Kuhl verkauft. Der Klett Kinderbuch Verlag erwirtschaftete damit knapp 250 Euro und reagiert nun wie folgt: „Da es kompliziert ist, einen einzelnen Webshop aus dem System auszuschließen, und da Verbots-Aktionen sowieso nicht zu Klett Kinderbuch passen, verdoppelt der Verlag nun die Summe und spendet 500 Euro an die Berliner Buchhandlung Leporello.“ Diese war in den vergangenen Jahren mehrfach Ziel von Anschlägen aus dem rechten Spektrum gewesen – lesen Sie hier das BuchMarkt-Interview mit Inhaber Heinz Ostermann. Er freut sich: „Diese Aktion des Klett Kinderbuch Verlages passt hervorragend zu der Bilderwelt von Anke Kuhl. Beides ist frech, intelligent und unangepasst! Vielen Dank dafür!“ Der Buchhändler hat sich einen Zusatzvers für Alle Kinder einfallen lassen, den Anke Kuhl sogleich kongenial ins Bild gesetzt hat:

Text: Heinz Ostermann, Illustration: Anke Kuhl
Kommentare (3)
  1. „Kongenial“ ist die Illustration nicht. Die Staatsflagge der Bundesrepublik Deutschland mit einem zeternden Männchen abzubilden, das vermutlich Herrn Höcke darstellen soll, grenzt an Verunglimpfung eines Staatssymbols. Jedenfalls wird durch die Illustration die republikanische deutsche Fahne als rechtsradikal hingestellt. Und – im Zusammenhang mit dem Text – sogar als kriegstreiberisch. Das ist nicht hinnehmbar. – Ich bitte dringend um Korrektur.

    • Der Argumentation kann ich nicht folgen. Wenn es sich nicht gerade um Reichsbürger handelt verwenden die Rechtsradikalen doch ohne Scham die Deutschlandfahne für ihre Ziele und sprechen der multikulturellen Gesellschaft die Berechtigung ab, sich als demokratischen Zielen verpflichtete Bürger dieses Landes zu sehen und zu fühlen.

    • Oder vielleicht doch so: Während die Björn–Figur als Kriegstreiber die Flagge vereinnahmt wird durch Bild und Text eine Diskrepanz beschrieben: Wünschenswert ist das Gegenteil von Kriegstreiberei und Flaggenvereinnahmung.

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