Buchtage Kultur-Tipp für die Buchtage: Bilder von Wolfgang Herrndorf ab morgen im Literaturhaus Berlin

Heute Abend eröffnet im Literaturhaus Berlin die Ausstellung „Bilder“ mit Werken von Wolfgang Herrndorf. Der Bestsellerautor, der vor zwei Jahren starb, wäre an diesem Tag 50 Jahre alt geworden.

Einem breiten Publikum ist Herrndorf vor allem durch seinen Roman Tschick bekannt geworden, für den er 2011 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde. Erstmals würdigt eine Ausstellung nun Herrndorfs Werk als Maler. Wolfgang Herrndorf studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg; bevor er mit dem Schreiben begann, arbeitete er als Illustrator vor allem für die Titanic und den Haffmans Verlag.

Mit dem Beginn seiner literarischen Tätigkeit, habe sich Herrndorf von der Malerei abgewandt und einen Teil seines künstlerischen Werks vernichtet, erläuterte Ernest Wichner, der Leiter des Literaturhauses, heute Mittag bei einem Presserundgang. „Herrndorf hat etwa 600 Bilder hinterlassen.“

An zeitgenössischen Kunstströmungen habe Herrndorf kein Interesse gehabt“, so Jens Kloppmann, der die Ausstellung gemeinsam mit Natascha Podgornik kuratiert hat. Seine Bewunderung galt den Werken des 15., 16. und 17. Jahrhunderts, insbesondere den Arbeiten von van Eyck und Vermeer. Herrndorf sei ein solider Handwerker gewesen, ein „radikaler Künstler, der nicht bereits ist, Kompromisse einzugehen“, so Kloppmann. Das gelte auch für sein Werk als Autor.

Das Spektrum der Bilder reicht von Cartoons und Illustrationen bis zu detailreichen Gemälden, die Referenzen zu Werken großer Meister der Kunstgeschichte aufweisen wie das Selbstporträt aus dem Jahre 1988, das auf dem Cover der neuen dreibändigen Herrndorf-Gesamtausgabe abgebildet ist (Rowohlt Berlin).

Zur Ausstellung, die noch bis zum zum 16. August zu sehen ist, erscheint ein schön gestalteter Katalog mit Texten von Ernst Wichner, Oliver Maria Schmitt und Jens Kloppmann.

Ein Abstecher im Rahmen eines Besuchs der Buchtage ist zu empfehlen. Kontakt: Literaturhaus Berlin, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin, Tel.: 030/887 286-0, www.literaturhaus-berlin.de

Öffnungszeiten: Di. bis Fr. 14 bis 19 Uhr; Sa./So. 11 bis 19 Uhr.
Eintritt 5/3 Euro

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