"Aufklärerisch, überraschend, von hoher Ästhetik“ LUCHS-Preis Februar für „Die Welt in der Wunderkammer“

Der LUCHS-Preis Februar der ZEIT geht an den Historiker Alexandre Galand und die Illustratorin Delphine Jacquot für das Sachbuch Die Welt in der Wunderkammer, erschienen im Gerstenberg Verlag und empfohlen für Leserinnen und Leser ab zehn Jahren.

Finden, ordnen, ausstellen: Das Sachbilderbuch stellt die Sammelleidenschaft und den Wissensdurst der Menschen unterschiedlicher Epochen dar und „schärft den Blick dafür, dass der Mensch dieser Neugier und Lust am Sammeln sein Wissen über die Welt und das, was sie zusammenhält, verdankt“, urteilt Klaus Humann in der ZEIT. Das Herzstück des Buches bilden die vier Aufklapptafeln, die die historische Entwicklung des Sammelns und Entdeckens in einer Wunderkammer aus je einer Epoche darstellen: Sowohl aus Wissensdrang als auch der Gier nach Reichtümern und Lust am Stehlen wurden hier ab dem 15. Jahrhundert ausgestopfte Tiere, seltene Pflanzen, geraubte Schätze oder Waffen ferner Orte oder Zeiten ausgestellt. Ab dem 17. Jahrhundert ging es darum, zu sammeln, um sich und anderen die Welt zu erklären, und aus den Kuriositätenkabinetten wurden die Naturkundemuseen und zoologischen Sammlungen, die wir heute kennen. Den Abschluss des Buches bilden die modernen Wunderkammern der durchdigitalisierten Gegenwart und Zukunft.

„Im schnell wachsenden Segment der Kindersachbücher ist Die Welt in der Wunderkammer ein Solitär – aufklärerisch, überraschend, von hoher Ästhetik“, so Humann. „Auf jeder der opulenten Bildtafeln gibt es viel zu entdecken und zu bestaunen. Die Geschichten hinter den Gegenständen werden auf den Folgeseiten erzählt, die ebenfalls reich bebildert sind.“ Man begebe sich „lesend und betrachtend auf eine Forschungsreise“, deren komplexe Zusammenhänge auch für Kinder verständlich und für „wisshungrige Eltern“ einladend sind.

Jeden Monat vergeben DIE ZEIT und Radio Bremen den LUCHS-Preis für Kinder- und Jugendliteratur. Aus den zwölf Monatssiegern wird der Jahres-LUCHS gewählt. Die Jury bilden Brigitte Jakobeit, Übersetzerin, Anja Robert, Redakteurin bei Radio Bremen, Benno Hennig von Lange, Junges Literaturhaus Frankfurt, und Klaus Humann, ehemaliger Verleger des Carlsen und Aladin Verlags. Den Vorsitz hat Katrin Hörnlein, die bei der ZEIT das Ressort Junge Leser und die Kinder- und Jugendliteratur verantwortet.

Die LUCHS-Jury empfiehlt außerdem: das Jugendbuch Poet X (Rowohlt), empfohlen ab 14 Jahren, das Kinderbuch Annies Welt (Dressler), empfohlen ab zehn Jahren, sowie das Bilderbuch Jeder Tag ist Ida-Tag (Moritz), empfohlen ab sechs Jahren.

Radio Bremen stellt das Buch und den aktuellen Preisträger vor: Am Donnerstag, 6. Februar 2020, um 15.10 Uhr auf Bremen Zwei und am Sonnabend, 8. Februar 2020, um 14.40 Uhr auf COSMO. Das Gespräch zum Buch wird online abrufbar sein unter: www.radiobremen.de/luchs.

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