Osiander geht weit aus seinem Stammland heraus Osiander übernimmt Buchhandlung Hübscher

Mit der Übernahme von Hübscher geht Osiander erstmals nach Franken

 

Osiander wächst weiter: Zum 1. Januar 2018 übernimmt der Tübinger Filialist die Buchhandlungen des nordbayerischen Regionalfilialisten Hübscher. Nachdem Jürgen Reichert zum Jahreswechsel die Firma Hübscher als Gesellschafter verlassen hatte, um sich zukünftig ganz auf die Entwicklung seiner Comicfachhandlung zu konzentrieren, hat sich der verbliebene Inhaber und Geschäftsführer Michael Genniges, der das Unternehmen seit 1992 leitet, entschlossen, ein Angebot der Osianderschen Buchhandlung aus Tübingen anzunehmen, um „mit diesem Schritt die Zukunft der Buchhandlungen und die Arbeitsplätze der Mitarbeiter langfristig zu sichern“. Die Übergabe wird zum Jahreswechsel erfolgen, die Mitarbeiter sind informiert. Die Hübscher-Buchhandlung im Fritz-Einkaufcenter in Kulmbach wird schon vorab geschlossen, da der Mietvertrag dort endet und Genniges an diesem schwierigen Standort keine Entwicklungsmöglichkeiten sieht.

Nachdem im Frühjahr bereits die Übernahme des schwäbischen Regionalfilialisten Herwig mit den vier Buchhandlungen in Göppingen, Heidenheim, Aalen und Schwäbisch Gmünd gemeldet wurde, kommen mit den fünf Hübscher-Buchhandlungen in Bamberg, Hallstadt, Fürth, Haßfurt und Neumarkt die Buchhandlungen 43 bis 47 zu dem Filialnetz von Osiander hinzu.

Osiander greift damit weit aus seinem schwäbischen Stammland nach Franken aus, eine Region, in der er bislang nicht vertreten ist. Mit der Übernahme von Herwig und Hübscher sowie all dessen Mitarbeitern kommen weitere 90 Mitarbeiter (je knapp 45) zu den bestehenden knapp 550 Osiander-Mitarbeitern dazu.

Hübscher steht wirtschaftlich und konzeptionell sehr gut da. Doch stellt Michael Genniges fest: „Alles im Leben hat seine Zeit. Im Alter von 66 Jahren ist für mich die Zeit gekommen, das Unternehmen in andere Hände zu geben. Es sind nun 25 Jahre, seit ich gemeinsam mit Anne Haala die Buchhandlung Hübscher von der Familie Kruppa übernommen habe, 25 ereignisreiche Jahre, in denen wir mit dem Umzug auf die große Fläche in der Bamberger Fußgängerzone und der Gründung der Filialen das Unternehmen Zug um Zug entwickelt und modernisiert haben. Jetzt ist die Übergabe an ein derart gut aufgestelltes Unternehmen wie Osiander die beste Lösung für die Zukunft. Es ist wohl nie einfach, sich von seinem „Lebenswerk“, auch von einer gesellschaftlichen Rolle als Buchhändler der Stadt und damit den täglichen Kontakten zu Kunden und Mitarbeitern zu verabschieden, für die Buchhandlungen ist es jedoch die einzig richtige Entscheidung.“

Am 15. Januar 2018 kann die Buchhandlung Hübscher in Bamberg ihr 150jähriges Jubiläum feiern, denn am 15. Januar 1868 gründete Carl Hübscher aus Bad Königshofen in Bamberg eine Buch-, Kunst-, Musikalien- und Schreibmaterialien-Handlung, die er am 1. Februar desselben Jahres eröffnete.  Hübscher beschäftigt aktuell 51 Mitarbeiter/innen und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von zuletzt 7,5 Mio. €.

 

Kommentare (2)
  1. Die Buchkette Hübscher ist/war ein fränkisches Buchunternehmen, kein nordbayerisches!
    Ich halte die Übernahme für kritisch, weil Osiander zuviel Marktanteil bekommt. Außerdem war das Angebot von hübscher um einiges besser als das von Osiander. Eine gute Alternative in Bamberg bildet die NeueCollibri Buchhnadlung (neuecollibri.de).

  2. Buchhandlung natürlich.
    In Hassfurt hingegen ist jetzt völlig tote Hose. Der Hübscher war dort einer der wenigen brauchbaren Läden. Ich hoffe bloß, daß die Kette Osiander nicht weiter die Regionalartikel verdrängt, sondern einmal neue ins Sortiment nimmt. Der Glückskeks allein reicht da nicht (wobei dieser auch noch völlig überteuert ist).

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