Autorin Lisa Eckhart vs AfD Paul Zsolnay wehrt sich gegen „plumpen Versuch der Instrumentalisierung“ und leitet rechtliche Schritte ein

Am vergangenen Samstag, 8. August, hat der Landesverband Hessen der AfD ein Photoporträt der Schriftstellerin und Kabarettistin Lisa Eckhart auf Facebook für ein politisches Statement verwendet. Sowohl Lisa Eckhart als auch der Paul Zsolnay Verlag weisen „diesen plumpen Versuch der Instrumentalisierung“ zurück und betonen, die Inhalte und Ziele dieser Partei entschieden abzulehnen. Darüber hinaus verletze diese Aktion sowohl das Persönlichkeitsrecht als auch das Urheberrecht.  Rechtliche Schritte gegen die AfD-Hessen wurden vom Verlag – wegen Verletzung des fotografischen Urheberrechts – und von Lisa Eckhart  – wegen von ihr nicht erteilter Erlaubnis, ihr Bild zu verwenden – bereits eingeleitet. Zsolnay-Verlagsleiter Herbert Ohrlinger: „Unser Anwalt hat die AfD um Unterlassung ersucht und somit darum, den Beitrag auf Facebook auszustellen.“

Kommentare (3)
  1. Tja, das passiert halt wenn man meint geschmacklose Judenwitze machen zu müssen. Distanzieren sich Frau Eckhart & ihr Verlag auch von diesen Witzen oder nur von der AfD?

    • Lieber E. Tremble,
      man mag das Format von Lisa Eckhart mögen oder nicht – ich tue es übrigens nicht -, aber Satire ist Satire! Die ist bissig, die kann hart treffen. Soll sie auch, denn sie soll nicht nur zum Nachdenken über das Gewöhnliche anregen, sondern zur Auseinandersetzung damit. Warum Distanzierung? Das sind doch Gedankenmauern, die Sie da einfordern, wie sie im Land mit Betroffenheitsgestus immer stärker aufgebaut werden, das ist doch einMarsch in Richtung geistiger Fundamentalismus. Statt die Inhalte zum Gegenstand der Auseinandersetzung zu machen, wird die Form diskutiert. Ich halte es für heuchlerisch, das Wort „Neger“ streichen zu wollen, während bei uns der ganz normale alltägliche Rassismus praktiziert wird. Sprachgenderismus, Frauenquote als großes Lamento, aber Frauen verdienen für gleiche Arbeit im Schnitt 20% weniger – da wird wieder zur Tagesordnung übergegangen anstatt es anzupacken.

      • Lieber M. Keiper, ich habe absolut keine Probleme mit Neger oder anderenen althergebrachten Wörtern. Haben Sie die Reihe der sehr schlechten, nicht komischen und definitiv geschmacklosen Judenwitze von Frau Eckhardt gesehen bzw. gelesen? Es ist leider genau dieser verkorkste Assoziationshumor der Täter wie z.B. den Synagogenschützen in den USA in ihren Vorurteilen gegenüber Juden bestärkt. Von solch miserablen Judenwitzen sollte man sich immer distanzieren, das ist auch keine Satire mehr, einfach nur dumpfe Agitation. Ansonsten stimme ich Ihnen fast überall zu.

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