"Nächstes Jahr wird es ernst" Probelauf für schönstes Regionalbuch

Geboren wurde die Idee auf der ersten Jahrestagung der IG Regionalia im Börsenverein des Deutschen Buchhandels: Warum nicht nur die schönsten deutschen Bücher, sondern auch das schönste Regionalbuch küren? Die IG machte sich stark dafür. „In diesem Jahr gibt es einen Probelauf, nächstes Jahr wird es ernst“, erklärte Anke Simon von der IG auf der gestrigen Veranstaltung in der Buchhandlung Schutt in Frankfurt. Die Bewertungsrunde fand im Rahmen der Regionalbuchtage unter dem Motto Heimat erlesen statt.

Die fünf Finalisten

 

Vorab waren 44 Regionalbücher aus 25 Verlagen, alle IG-Mitglieder, eingesandt worden, fünf kamen in die engere Auswahl. Im Beisein des Publikums – Verlagsmitarbeiter, Buchhändler und Buchkäufer – diskutierte die Jury über die nominierten Bücher:

  • Der literarische Rheingau von Hans Sarkowicz und Heiner Boehnke, erschienen im Verlag Waldemar Kramer im Verlagshaus Römerweg, Wiesbaden
  • HavenLeben von Gabriele Becker und Tim Dierks, erschienen im Wellenschlag Text- und Verlagskontor Bremerhaven
  • Angekommen von Ulrike Schäfer (Text) und Stefan Blume (Fotos), erschienen im Worms Verlag
  • Frankfurt Regional von Konstantin Kalveram, Michael Rühl, Susanne Stahl, erschienen bei Henrich Editionen Frankfurt
  • Kreuz und quer durch den Frankfurter GrünGürtel, Herausgeber: Stadt Frankfurt am Main, Projektgruppe GrünGürtel, erschienen im Cocon Verlag Hanau
Katja Biallaß, Cristina Henrich-Kalveram, Katharina Hesse, Helga Heinke-Krabbe diskutieren

 

Im Podium sprachen Katja Biallaß, Herstellerin bei den S. Fischer Verlagen; Cristina Henrich-Kalveram, Geschäftsführerin Henrich Editionen, und Helga Heinicke-Krabbe, Buchhandlung Libra Oberursel und Sprecherin der IG Regionalia, über stimmige Buchkonzepte, gelungene Cover, Papierqualität, Druck, Raumaufteilung und Typografie und beurteilten auch den regionalen Aspekt. Katharina Hesse, Geschäftsführerin der Stiftung Buchkunst, moderierte. „Vor 20 Jahren hätten Bücher noch glossiger ausgesehen, aber der Trend von Hochglanz ist vorbei“, bemerkte Hesse. „Bücher sollen sinnlich und mikrotypografisch gut sein.“ Während sich die Jury – ginge es denn um einen tatsächlichen Wettbewerb – ein bisschen unkoordiniert für Kreuz und quer durch den Frankfurter GrünGürtel entschied, war das Publikum unentschieden zwischen diesem Titel und Der literarische Rheingau.

Blick ins Publikum

 

„Im nächsten Jahr werden wir den Wettbewerb richtig organisieren. Jeder regionale Verlag kann sich bewerben, jede Einsendung ist wie auch bei den schönsten deutschen Büchern mit einer Teilnahmegebühr verbunden“, erklärte Anke Simon. Anliegen des Contests ist es, regionale Bücher stärker ins Blickfeld zu rücken. Über eine entsprechende sichtbare Auszeichnung als besonderen Blickfang auf den „schönsten Regionalen“ wird noch nachgedacht. Die Auszeichnungsveranstaltung soll jedenfalls wieder während der bundesweiten Regionalbuchtage im September stattfinden.

JF

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