Veranstaltungen Schweizer Buchpreis 2021: Christian Kracht zieht sein Buch „Eurotrash“ von der Nominierungsliste zurück

Christian Kracht hat die Trägerschaft des Schweizer Buchpreises darüber informiert, dass er sein Buch Eurotrash von der Nominationsliste zurückzieht.
In seinem Brief an die Trägerschaft und die Jury begründet er seinen Schritt damit, dass er den Schweizer Buchpreis bereits 2016 gewonnen habe und mit seinem Rückzug „den anderen nominierten Schriftstellerinnen eine bessere Chance auf den Preis geben“ möchte. Ferner möchte er „der Diskussion über die Förderung meines Werkes, wie sie bisweilen in einigen Schweizer Medien betrieben wird, nicht weiteren Stoff liefern.“

Die Trägerschaft des Schweizer Buchpreises bedauert Krachts Entscheidung, besonders, da sie zu diesem späten Zeitpunkt kommt. Die Jury wird den Gewinnertitel des Schweizer Buchpreises 2021 unter den vier verbleibenden nominierten Werken von Martina Clavadetscher, Thomas Duarte, Michael Hugentobler und Veronika Sutter auswählen.

Schweizer Buchpreis 2021: Die fünf Nominierten stehen fest

Gemäss Reglement können Verlage maximal zwei Titel aus dem jeweiligen aktuellen oder geplanten Programm im Einverständnis mit den Autorinnen und Autoren einreichen.

Die Auszeichnung ist mit insgesamt 42‘000 Franken dotiert. Der oder die Preisträger*in erhält 30‘000 Franken; die vier anderen Finalist*innen erhalten jeweils 3‘000 Franken. Die öffentliche Preisverleihung findet am Sonntag, 7. November 2021 um 11 Uhr im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals BuchBasel im Theater Basel statt. Der Schweizer Buchpreis wird unterstützt von der Emil & Rosa Richterich-Beck Stiftung, der Forlen Stiftung, dem Schweizer Bücherbon sowie rund 30 Partnerbuchhandlungen. Die Lesetour der Nominierten wird unterstützt von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.

Kommentare (2)
  1. Kracht tat dies zwar spät, aber sein Schritt, vor allem seine Begründung, verdient höchste Anerkennung! So etwas wünschte man sich öfter – und vor allem tut es der Qualität des Buches von Kracht keinen Abbruch – im Gegenteil. Jetzt werde ich seinen Roman erst recht lesen – obwohl ich im Moment auf einem heftigen Thriller-Trip bin.

  2. Christian Kracht will sein Buch aus der Shortlist für den Schweizer Buchpreis zurückziehen. Geht das überhaupt? Wenn eine Jury sich für eine Nominierung entscheidet, dann wohl, weil das Buch der Jury gefällt. Nicht mehr und nicht weniger.

    Kann eine Autorin oder ein Autor, oder ein Verlag, dagegen was unternehmen? Eigentlich nicht, denn die Entscheidung der Jury basiert auf literarische Qualitäten, nicht auf Sympathien des Urhebers. Was gemacht werden kann, wäre wohl auf das Preisgeld zu verzichten oder die Annahme eines Preises abzulehnen. Und auch bei den Lesereisen im Vorfeld nicht mitmachen zu wollen.

    Aber ein Buch aus einer Nominierung zurückziehen, die durch eine Jury bestimmt wurde, geht nicht. Der Verlag verpflichtet sich, für die Autorinnen und Autoren alles zu geben, was den Verkauf des Buches fördert. Wenn der Autor nicht möchte, dass sein Buch in den Schaufenstern der Buchhandlungen zusammen mit den anderen nominierten Titeln präsentiert wird, dann ist das eine Sache zwischen Verlag und Autor aber eine Jury kann nach wie vor das Buch als lesenswert befinden und es der Welt empfehlen.

    Deshalb lieber Christian Kracht, ist es Ihrerseits nicht zu verhindern, wenn Gremien, Veranstalterinnen und Kritiker Ihr Buch mit einer Würdigung veredeln möchten. Oder sagen Sie Ihrem Verlag auch, welche Zeitung das Buch besprechen darf und welche nicht?

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