Veranstaltungen Tipp für die Buchtage: Die Ausstellung 50 Jahre Verlag Klaus Wagenbach ist ab heute in der Staatsbibliothek zu sehen

Ausstellung 50 Jahre Wagenbach

Gestern Abend wurde in der Staatsbibliothek zu Berlin eine Jubiläumsausstellung über 50 Jahre Wagenbach eröffnet. Sechs Wochen lang ist sie dort zu sehen, bevor sie im Juli nach Stuttgart wandert.

Nirgendwo in Berlin könne die Ausstellung besser präsentiert werden, als in der Staatsbibliothek am Kulturforum“, sagte Generaldirektorin Barbara Schneider-Kempf zur Begrüßung. Sowohl die Bibliothek als auch der Wagenbach Verlag seien von den Anfängen vor 50 Jahren zu Leuchttürmen der wiedervereinigten Stadt geworden.

Auch Klaus Wagenbach und Verlegerin Susanne Schüssler begrüßten die zahlreichen Gäste, die zur Eröffnung in den Scharoun-Bau in der Potsdamer Straße unweit des Potsdamer Platzes gekommen waren, darunter auffallend viele Buchhändler.

Klaus Wagenbach bei der Ausstellungseröffnung

Unterteilt in acht Abteilungen zeigt die Ausstellung die Geschichte der Verlagsproduktion als eine Geschichte von Ideen. Von den ersten Quartheften bis zu den heutigen Ausgaben der 1987 begonnenen roten SALTO-Reihe. Als Fundgrube für alle, die an der Entwicklung der Bundesrepublik seit den sechziger Jahren interessiert sind, erweisen sich zahlreiche, in Vitrinen gezeigte Exponate, die aus Schränken und Ordnern des Verlags stammen und viel Besonderes ans Licht bringen, darunter ein hektographiertes Original des ersten Manifests der Roten Armee Fraktion (bei Wagenbach als Rotbuch 29 veröffentlicht), ein Manuskript von Erich Fried, eine handschriftliche Postkarte von Alan Bennett, aber auch einen durchaus martialischer Schlagring vom Urgroßvater des Verlagsgründers, der als Symbol für eine gewisse Wehrhaftigkeit Wagenbachs stehen soll.

Die von Julie August gestaltete Schau ist überwiegend chronologisch geordnet, dokumentiert aber auch den großen Wert, den der Verlag von Anfang an auf die Herstellung legt. Wie schon bei der Präsentation der Ausstellung im Haus des Buches im Frühjahr in Leipzig sind auch in Berlin Lieblingszitate an den Wänden und am Boden angebracht. Peter Brückners „Wer das Nichtstun ebenso wie die Arbeit scheut, findet leicht zum Buch“, hat schon bei den Aufbauarbeiten für reichlich Gesprächsstoff gesorgt.

Und natürlich können die Besucher der Ausstellung in den Wagenbach-Büchern, die an Schnüren von der Decke hängen, ausgiebig blättern und lesen.

Ein Abstecher im Rahmen eines Besuchs der Buchtage sei also dringend empfohlen. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 12. Juli in der Staatsbibliothek zu Berlin, Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 21 Uhr, samstags von 10 bis 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Kontakt: http://staatsbibliothek-berlin.de/

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