Schweizer Generalprobe für „Francfort en français“ Veranstaltungen „Liv(r)e“: Westschweizer Autoren präsentierten am Genfersee ihre Bücher

Le livre sur les quais

„Wir sind froh, zwölf Schweizer Autorinnen und Autoren aus der Romandie in Frankfurt vorstellen zu dürfen“, sagte Valérie Meylan in Morges am Genfersee. Sie ist im Auftrag der Pro Helvetia für die frankophonen Schweizer Autoren in Frankfurt zuständig. Bei ((dieser Veranstaltung/streichen)) „Le livre sur les quais“ präsentierten Westschweizer Autoren ihre Bücher und sprachen über ihre Erwartungen an die Frankfurter Buchmesse.

Valérie Meylan

„Die Westschweiz ist klein, aber kreativ. In den letzten Jahren sind mehrere Kleinverlage entstanden, die unsere Autoren hier ermutigen und auch Debüts veröffentlichen.“ Allerdings sei es kein Geheimnis, dass der Blick der Schriftsteller zuerst immer nach Paris geht. Das gilt auch für die in Lausanne aufgewachsene Pascale Kramer, die in Paris lebt. Soeben ist ihr Buch „Autopsie des Vaters“ (Flammarion / Rotpunktverlag) erschienen. „Meine Deutschschweizer Kollegen orientieren sich ja oft nach Deutschland, so wie wir nach Frankreich“, sagte Kramer, „aber die fabelhafte Idee, dieses Jahr Sprachräume zum Gastland in Frankfurt zu wählen, könnte uns Schweizern viele Türen öffnen.“ Das hofft auch Joseph Incardona, dessen Roman „Nächster Halt: Brig“ (Pearlsbooksedition) zur Buchmesse erscheint.

Incardona wurde als Sohn einer Schweizer Mutter und eines sizilianischen Vaters in Lausanne geboren. Er spielte kurze Zeit als Profi-Fußballer bei Servette Genf und blickt im Roman kritisch auf seine Kindheit und Jugend in der Schweiz zurück. Auch Frédéric Pajak ist in Deutschland kein Unbekannter mehr. Sein „Ungewisses Manifest“ (Edition Clandestin) verbindet Texte und Tuschezeichnungen auf ungewohnte Weise. Die deutsche Übersetzung des dritten Bandes erscheint zur Messe.

„Sie wollten Originale in Frankfurt zeigen, aber dann hätte ich über eine Woche dort bleiben müssen. Ist es hier nicht schöner?“, fragte Pajak und schwärmt vom Lesefestival „Le livre sur les quais, das zum achten Mal durchgeführt wurde und in drei Tagen mit originellen Aktionen wie den „Kreuzfahrten“ über 30.000 Besucher anlockte.

nb

Frédéric Pajak
Joseph Incardona
Andrea Spingler (Übersetzerin) und Pascale Kramer (vl)

 

Kommentare (1)
  1. Schön, dass die erste deutsche Übersetzung von Joseph Incardona erwähnt wird! Das französische Original erschien 2016 unter dem Titel „Permis C“ bei BSN Press (Lausanne). Der korrekte Name des Verlages, bei dem „Nächster Halt: Brig“ erscheint, ist Pearlbooksedition (Zürich)

Schreibe einen Kommentar zu PEARLBOOKSEDITION B. Wettstein Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert