Einigung mit Mitgesellschafter Oetinger konnte nicht erzielt werden Verlagsgruppe Oetinger wechselt schon zum 2. Januar zur VVA

Dieter Seggewiss: „Und um es auch deutlich zu  sagen:  Wir überleben das!“

Das ist sicher im beinharten Wettbewerb der Auslieferungen ein kleiner Triumph für die VVA, aber sicher ein Tiefschlag für die Verlagssauslieferung Runge, die einen wichtigen Kunden verliert – vor allem zu einem Zeitpunkt, da Dieter Seggewiss die Mehrheitsanteile der Familie Runge  übernommen hat:  Die Verlagsgruppe Oetinger wechselt bereits zum 2. Januar  zur VVA. Die Arvato-Tochter übernimmt damit am Standort Gütersloh die Auslieferung, Faktur und Betreuung für Friedrich Oetinger inkl. Oetinger Taschenbuch, Dressler, Ellermann, Oetinger Media,Igel Records und den Vertriebspartner Tulipan.

VVA-Geschäftsführer Stephan Schierke zeigt sich „sehr zufrieden, mit Oetinger wieder einen großen Kunden für die VVA begeistern zu können. Mit dem Wechsel zur VVA wird nicht nur Oetinger gestärkt. Auch die bereits bei der VVA ausliefernden Verlage, insbesondere im Kinder- und Jugendbuch-Segment, sowie der Buchhandel profitieren von der optimalen Bündelung.“  Die Entscheidung von
Oetinger-Gesamtvertriebs- und Marketingleiter Thilo Schmid und Oetinger-Verlegerin Julia Bielenberg , zur VVA zu wechseln, muss recht kurzfristig gefallen sein. Schierke auf der Buchmesse (da hatte er nur von einem „wichtigen neuen Kunden“ gesprochen, den er habe gewinnen können – jetzt ist klar, wen er meinte): „Wir wissen, dass wir den Umzug in so kurzer Zeit auch im Weihnachtsgeschäft stemmen können.“ Immerhin liefert die Arvato-Tochter damit  für mehr als 200 Verlage von ihren drei Standorten Gütersloh, Verl und Gilching (Verlegerdienst München) Bücher, CDs, Zeitschriften, Papier-, Büro- und Schreibwaren sowie Spiele in den Handel und an die Endverbraucher.

Runge-Geschäftsführer Dieter Seggewiss  sagt heute dazu: „Nun,  das kommt für uns ja nicht überraschend. Allein der zeitliche Ablauf kommt überraschend – wir hätten uns da eine deutlich frühere Entscheidung gewünscht.“

Tatsächlich hat die Verlagsgruppe Oetinger (seit vielen Jahren übrigens Minderheitsgesellschafter der RungeVA) ihren Dienstleistungsvertrag mit Runge  bereits am Jahresende 2016 zum Jahresende 2017 gekündigt. Und bereits seit mehreren Jahren liefen zwischen den Gesellschaftern der RungeVA Gespräche zur Neuregelung der Gesellschaftsanteile.  Die Verlagsgruppe Oetinger strebte dabei zuletzt u.a. eine Mehrheitsbeteiligung mit einer befristeten Verlängerung des Auslieferungsvertrages an.  Hierüber konnte aber keine Einigung mit dem Mehrheitsgesellschafter erzielt werden.

Nachdem die Mehrheitsanteile der Familie Runge in der Folge dann vom Mitgesellschafter/Geschäftsführer Dieter Seggewiß übernommen worden sind, „haben die Gesellschafter der Verlagsgruppe Oetinger das direkte Gespräch beendet“, wie  Seggewiss sagt. Er sagt deswegen: „Wir bedauern die Entscheidung, die wir ausschließlich machtpolitisch begründet sehen. Zu keinem Zeitpunkt haben Gespräche über Konditionen, Leistungen und/oder Qualität stattgefunden.  Die Verlagsgruppe Oetinger ist ein wichtiger Kunde der RungeVA, der Umsatz unserer Servicegruppe, die mit mehreren Unternehmen in der Logistik aktiv ist,  wird sich durch das Ausscheiden der Verlagsgruppe Oetinger zwar spürbar aber nicht gravierend reduzieren. Wir werden unsere Marktposition als solide inhabergeführtem und unabhängigem Unternehmen für unsere über 230 Verlagskunden  weiter ausbauen.  Und um es auch deutlich zu  sagen:  Wir überleben das!“

 

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