Martin Häusler im Freitagsgespräch zu seinem Buch "Verstehen Sie Schulz" Verstehen Sie Schulz?!

Immer freitags ein Autorengespräch hier: Heute mit Martin Häusler zu seinem Buch „Verstehen Sie Schulz“ (Europaverlag):

Martin Häusler, Jahrgang 1974, schrieb seinen ersten Artikel für die Rheinische Post. Nach Publizistik-, Geografie-und Soziologiestudium arbeitete er bei Gruner+Jahr und Axel Springer als Reporter, Kolumnist und Ressortleiter. Heute ist er freier Autor, wobei er sich verstärkt mit gesellschaftlichen, politischen und ökologischen Fragen beschäftigt. Gerade ist seine Biografie Verstehen Sie Schulz (Europa Verlag) erschienen, in der er die Prägungen des Mannes beschreibt, der Bundeskanzler werden will und hierfür tief eintaucht in die Strukturen des Familiensystems Schulz.  Anlass für Fragen an den Autor:

BuchMarkt: Herr Häusler, worum geht es in Ihrem Buch?

Martin Häusler (c) Ariane Häusler

Martin Häusler: Verstehen Sie Schulz ist eine Art Psychoanalyse des Mannes, der Bundeskanzler werden will. Ich habe mich auf die Suche nach dessen formgebenden Kräften gemacht und konnte tief ins Familiensystem der Schulzens schauen, denn ich bin der Ansicht, dass man Menschen nur verstehen kann, wenn man die Vermächtnisse ihrer Ahnen kennt.

Sind Sie fündig geworden?

Gerade von einem Menschen, der sich für ein hohes Amt bewirbt, sollte man wissen, was ihn geprägt hat und was ihn nach vorne treibt. Ja,  ich habe bei meinen Recherchen Dinge entdeckt, mit denen ich niemals gerechnet hätte. Ich bin auf eine gerade durch die Weltkriege hoch traumatisierte Familie gestoßen und auf verschiedenste Familienaufträge, die Martin Schulz mit sich herumschleppt.

Wie haben Sie diese ganzen Fakten zusammentragen können?

Das war nur durch die Mithilfe von Martin Schulz selbst, von seinen Geschwistern und engen Weggefährten möglich. Hätten Schulz, sein Bruder Walter und seine Schwester Doris nicht mitgemacht, hätte ich das Buchprojekt abgelehnt. Denn ich wollte nichts Kaltes vom Schreibtisch aus zusammentexten. Gott sei Dank konnte ich rechtzeitig Vertrauen schaffen.

Welche Leserschaft wollen Sie ansprechen?

Alle, die sich politisch interessieren. Ich wollte den Wählern ja ihren Kandidaten erklären. Aber wie ich hörte, sind auch Menschen begeistert, die noch nicht wählen dürfen. Die elfjährige Nichte von Martin Schulz hat das Buch verschlungen.

Und der Buchhändler? Mit welchem Argument kann der das Buch am besten verkaufen?

Durch Klick aufs Cover geht’s zum Buch

Durch den Hinweis auf das inhaltliche Alleinstellungsmerkmal. Es gibt inzwischen fünf Bücher über Martin Schulz.  Die meisten sind gewöhnliche Biografien, zum Teil kalt geschrieben. Ich verfolge einen klaren, eigenen Ansatz mit besonderer Nähe. Keiner konnte so tief in die  Familienhistorie schauen. Ich hörte übrigens mehrfach von Lesern, dass das Buch neben den Einsichten über Martin Schulz einen zweiten großen Mehrwert für sie gehabt habe: den Impuls, endlich auch im eigenen Familiensystem nachzuforschen.

 

In welchem literarischen Umfeld sollte es platziert werden?

Im Umfeld politischer Aktualität, politischer Biografien, von Europafragen und im Dunstkreis des angewachsenen Segments von Büchern, die sich mit den Generationen der Kriegskinder und Kriegsenkel beschäftigen.

Wie kam es zu der Idee zum Buch:

Die Idee entstand Ende Januar mit der Nominierung von Martin Schulz zum Kanzlerkandidaten. Jemand, der Kanzler werden will und der die Massen derart fasziniert bzw. faszinierte, muss unters Mikroskop gelegt werden. Oder sagen wir: auf die Couch.

Welche Reaktionen erhoffen Sie sich?

Ich hoffe, mit dem Buch eine Dimension erschlossen zu haben, die selbst Menschen staunen lässt, die sich nicht als Schulz-Fan bezeichnen würden. Ich zeige ihn ungeschönt als Menschen, als erst fragilen, dann geläuterten, hinterher kämpferischen Menschen.

Was lesen Sie persönlich gerne/aktuell?

Ich lese gerne Sachbücher von visionären Revoluzzertypen wie Noam Chomsky, Jean Ziegler, Bernie Sanders oder Julian Assange. Begeistern kann ich mich auch für Bücher, die Phänomene beschreiben, von denen man im medialen Mainstream weniger erfährt, wie den Atlantis-Mythos.

In der vergangenen Woche sprachen wir mit Michael J. Stephan über „9 Tage wach“ (Edel)

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