Helge Pfannenschmidt: "Eine Liebesheirat" Voland & Quist übernimmt edition AZUR und gründet mit V&Q Books Label für englischsprachige Bücher

Stephan Wolter, Katy Derbyshire, Karina Fenner, Leif Greinus und Helge Pfannenschmidt bilden das neue Editorial Board des Verlages (v.l.) Foto: Robert Gommlich

Der Independent Verlag Voland & Quist gründet gemeinsam mit der Übersetzerin Katy Derbyshire das Imprint V&Q Books, das ab Herbst 2020 in Großbritannien und Irland Bücher auf Englisch vertreiben und nach USA und Kanada lizenzieren wird.

Geplant sind jährlich 5-6 Titel aus den Bereichen Belletristik, erzählendes Sachbuch und Comic. Die ersten drei Titel werden im Herbst 2020 auf Englisch erscheinen: Lucy Frickes „Töchter“ (Rowohlt, Übersetzung: Sinead Crowe), Sandra Hoffmanns „Paula“ (Hanser, Ü.: Katy Derbyshire) und Francis Neniks „Reise durch ein tragikomisches Jahrhundert“ (VQ, Ü.: Katy Derbyshire), in Planung sind zudem Bücher von Isabel Bogdan, Marcel Beyer, Ivana Sajko, Selim Özdogan, Marica Bodrožić sowie die Graphic Novel „Madgermanes“ von Birgit Weyhe.

V&Q-Books-Verlegerin Katy Derbyshire: “Ich freue mich sehr auf das neue Imprint bei Voland & Quist und hoffe, in diesen bewegten Brexit-Zeiten eine Brücke zwischen Europa und UK zu bauen. Unsere Bücher erzählen komplexe Geschichten von Identität, Familie, Migration und den Einfluss der Weltgeschichte auf die Individuen.“

Außerdem übernimmt Voland & Quist ab 01.01.2020 die Dresdner edition AZUR, deren Verleger Helge Pfannenschmidt bleibt aber inhaltlich verantwortlich. Wie zuvor werden dort weiter jährlich 5-6 neue Titel erscheinen. Das erste Programm in der neuen Konstellation erscheint im Frühjahr 2020 – mit Prosa von Nancy Hünger sowie Gedichtbänden von Volker Sielaff und Stephan Turowski.

Das neu geschaffene Editorial Board der drei Verlage besteht deshalb künftig  aus Karina Fenner, Katy Derbyshire, Leif Greinus, Helge Pfannenschmidt und Sebastian Wolter.

Helge Pfannenschmidt hat auf seiner Webseite seinen Entschluss nach 15 Jahren Eigenständigkeit die Selbständigkeit aufzugeben ausführlich begründet, für ihn ist dieser Schritt jetzt  „nicht einer wirtschaftlichen oder anderen Notlage geschuldet, sondern eine Liebesheirat, aber  die Aussicht von meiner Position zwischen den Stühlen gefiel mir immer weniger: zu klein, um wirklich voranzukommen, zu groß für DIY. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass auch ein kleiner ambitionierter Independent-Verlag mit fünf, sechs Titeln im Jahr eine professionelle Infrastruktur mit Auslieferung, Pressearbeit etc. braucht. Aber ich bin nicht mehr überzeugt davon, dass jeder Verlag einen eigenen Apparat unterhalten muss, der Zeit und Geld kostet.

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