Top-Personalie Volker Neumann und Ulrich Geiger bei Random House in München abgelöst / Claudia Reitter übernimmt / Arnold Kiel als zweite Spitze

Wie wir eben erfahren, soll es gerade eine Betriebsversammlung in der Münchner Neumarkter Straße gegeben haben: Volker Neumann (l.) und Ulrich Geiger werden abgelöst. Neben Random House-CEO Klaus Eck (r.) werde mit dem bisherigen Controller Arnold Kiel ein zweiter Manager in die Führungspitze berufen, damit Klaus Eck sich intensiver um die Programme kümmern kann. Die Entscheidung für den früheren Fachinfo-Mann (er kam aus der Jürgen Richter-Schule von BertelsmnannSpringer) zeigt, dass auch bei den Bertelsmann-Verlagen das Holtzbrinck-Prinzip, neben den Creativen einen Controller zu setzen, angewendet wird. Kiel, bei Random House Nachfolger des in den Axel Springer-Vorstand gewechselten Steffen Naumann, gilt als exzellenter Zahlenmensch.

Die Entscheidung, komplett neue Strukturen in der deutschen Random House-Gruppe zu schaffen, ist sicher durch das Falken/Mosaik-Debakel (siehe auch BUCHMARKT-Titelstory „Das Menetekel“ im aktuellen Heft) ausgelöst worden: Volker Neumann hat im Hause immer wieder unmissverständlich deutlich gemacht, dass er die Entscheidung, sich komplett von der Ratgeber-Sparte trennen, nicht mitträgt. Darüber scheint auch die bislang als unverbrüchlich geltende Männerfreundschaft zu Klaus Eck gelitten zu haben.

Es bestätigen sich damit auch die schon länger umlaufenden Gerüchte, dass Neumanns designierte Nachfolgerin Claudia Reitter bereits zu ihrem Eintritt am 1.4. seine Position übernehmen wird. Sichtlich ist man in USA über die Entwicklung im Kernmarkt Deutschland (der derzeit alle Verlage trifft) so nervös geworden, dass man nicht nur die kaufmännische Spitze auswechselt, sondern auch neben den bisherigen CEO Klaus Eck einen zweiten Manager installiert.

Nach vielen Jahren der Kontinuität, die nicht zuletzt dem Marketing-Können von Neumann und der intelligenten Programmpolitik von Klaus Eck zuzuschreiben ist (in den Jahren zuvor war die Verlagsgruppe mit ständig wechselnden Konzepten nicht aus den Schlagzeilen herausgekommen), wird das Haus jetzt wieder kräftig durchgeschüttelt. Vor allem steht dahinter die Order aus New York, künftig überall 10 Prozent Kosten einzusparen, wohl auch bei den Mitarbeitern.

Zum Hintergrund: Seit 1. April 2001 sind alle Bertelsmann Buchverlags-Aktivitäten weltweit unter dem Dach von RANDOM HOUSE mit Sitz in New York uner der Leitung von Peter Olson vereint. Zur VERLAGSGRUPPE RANDOM HOUSE gehören alle deutschsprachigen Bertelsmann-Verlage mit den Standorten München, Berlin, Frankfurt und Wien. Klaus Eck (51) war seither als CEO, Präsident und Mitglied des Vorstandes von RANDOM HOUSE, alleiniger Leiter der deutschsprachigen Verlage.

Mehr später.

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