Hunderte von Selfpublishing-Autoren betroffen Windsor Verlag nicht mehr erreichbar

Der US-amerikanische WINDSOR-Verlag, angeblich Teil der US-amerikanische WINDSOR GROUP, mit Sitz in Cheyenne aber tätig auf dem deutschen Markt, hat wohl alle Aktivitäten eingestellt. Viele Autoren mit 750 gelisteten Werken sind davon betroffen, wie das digitale Wirtschaftsmagazin Conplore berichtet, mit der Bitte um weitere Hinweise, die weiterverfolgt werden können.

Windsor war seit 2012 als „half-and-half-publishing Verlag“ in Erscheinung getreten, bei dem Autoren ihre Werke auf Basis einer Eigenbeteiligung veröffentlichen konnten. Seit 21.03.2018 sind alle Verlags- wie auch Mitarbeiter-Profile im Netz gelöscht. Bei allen Social Media, Messengerdiensten und auf allen Servern. Die Erreichbarkeiten (telefonisch, digital und postalisch) laufen seither ins Leere.

Auch der Dienstleister BOD, der Vertragspartner für Windsor war, sucht jetzt nach einem Weg, den Autoren zu helfen, wie uns gesagt wird. Aber derzeitiger Stand und juristisches Dilemma (und auch der Grund, dass BOD bisher nicht aktiv das Problem kommuniziet hat : „Da wir nicht der direkte Vertragspartner waren, dürfen wir derzeit nicht über die Daten der Autoren verfügen. Abe auch wir können derzeit Windsor nicht erreichen“.

Kommentare (23)
  1. Für mich ist es unglaublich, dass ein Verlag sozuagen heimlich, still und leise schließt und die betroffenen Autoren ohne jede Vorwarnung und Benachrichtigung mit einer Menge Fragen zurücklässt. Fragen, wie z.B.: Welche Konsequenzen hat die Schließung des Verlags für die Autoren? Werden die hier veröffentlichten Bücher überhaupt noch gedruckt und sind sie noch irgendwo bestellbar? Ändert die Verlagsschließung etwas am copy right des Autors? Wie sihet es mit angehäuften Guthaben unter 100Euro aus? … Weiß jemand Antworten auf solche Fragen?

    • Ich habe dass Nicht-Erscheinen von irgendwelchen Tantiemen auf die Erfolglosigkeit meines Buches -Mit tödlichem Ausgang- geschoben. Die von mir bestellten Bücher kamen, nach Zahlung der vorher erschienenen Rechnung, prompt. Die Zahlungen gingen an ein Konto in Österreich. Ich würde mich gerne an irgendwelche Aufklärung beteiligen und schließe mich gerne irgendeiner „Detektivengruppe“ an. Mit freundlichen Grüßen, André Noltus

  2. Ich, als Autorin, nehme vorsichtig an, dass diese Redaktion uns, die Autoren von Anfang an täuschte und verschwand mit dem ganzen Geld, sobald sich die gewaltige Summe gesammelt hat. Also wir sind ohne Honorare geblieben.

    • Du/Sie hast völlig recht: Es gab ja über all die Jahre nicht einmal eine Telefonnummer ins Büro zu Windsor. Ich habe mich dort auch mit meinem Titel „Zwischen Skylla und Charybdis“ (2014) leimen lassen. Was ist zu tun???

      Gruß
      Christian Hörburger

  3. Mit acht dort verlegten Büchern stehe ich momentan ganz schön auf dem Schlauch, zumal meine Leser auf Teil 7 der SPQR-Reihe warten.

    Schlimm sind die Rechtsfolgen, die sich hinziehen können. Gerade was die Rechte an den Büchern an sich betrifft. Und da der Verlag nun keine ladungsfähige Adresse hat ist vieles unklar, auch wenn alle betroffenen Subunternehmer – insbesondere die Druckerei BoD sei hier erwähnt – nach Kräften bestrebt sind den Autoren zu helfen.

    Autoren mögen sich bitte bei mir melden. Es gibt auch schon eine FB-Gruppe…

  4. Liebe Leute! Lasst uns alle zu einem Anwalt gehen. Ich habe mich heute bei dem Rechtsanwalt Herrn Hans-Joachim Baumbach, wie im Artikel vorgeschlagen wurde, per E-Mail gemeldet. Ich warte auf eine Antwort. Auch bei der Polizei habe ich diesen Betrug angezeigt. Wir wissen nicht genau, wer wie viel verdient hat, obwohl wir das Recht dazu haben. Und selbst wenn wir nie ein ehrlich verdientes Honorar bekommen, haben wir das Recht, wenigstens zu wissen, wie viel wir bekommen könnten. Oder liege ich falsch? Und noch was: eine solche unverschämte Handlung sollte den Behörden nicht verborgen bleiben.

  5. Bin mit 2 Fachthemen Bilderbüchern auch betroffen. Wùrde mich gerne an der Klärung der künftigen Vermarktungsmöglichkeiten der Bücher und der Regressforderungen gegen den WindsorVerlag beteiligen.

  6. Schlimm , wenn man mit negativer Prognose Recht behält..ich habe schon vor zwei Jahren erkannt, das hier wie so oft nur angelsächsische Investoren versuchen, Geld aus Deutschland rauszuholen, mehr nicht..daher habe ich meine Buchrechte GSD rechtzeitig „abgeholt“ und mein Buch jetzt vom Iris-Kater-Verlag verlegen lassen..Leute, für Angelsachsen sind wir alle nur wandelnde Portemonnaies, ich kenne genügend Beispiele..

  7. Guten Tag,

    unter dem Pseudonym Paula Grimm habe ich ebenfalls ein Buch über Windsor-Verlag veröffentlicht, das ich im Oktober 2017 in zweiter Auflage bei Windsor-Verlag herausgebracht habe. Dass nur anfänglich bei der Erstveröffentlichung ein paar Euro im Autorenbereich aufgeführt waren und zwar nicht genug, dass es zu einer Auszahlung gekommen ist, habe ich auf meine Ungeschicklichkeit bezogen auf Eigenwerbung geschoben und darauf, dass die Darstellung der Tantiemen nicht barrierefrei ist, sodass ich als Vollblinde nur nicht mitbekomme, was sich tut.

    Ich frage mich, was man bezogen auf die Verpflichtungen tun kann oder muss, die man mit dem Autorenvertrag eingegangen ist. In meinem Fall sind es noch fast zweieinhalb Jahre Vertragslaufzeit, an die ich gebunden bin. Übrigens, hat Windsor-Verlag es auch beim zweiten Mal versäumt die Veröffentlichung in Leipzig zu melden und einzustellen.

    Liebe Grüße

    Christiane (Paula Grimm)

  8. Ich würde euch raten, euch mal schlau zu machen. Es gibt im Netz eine Liste zum Thema Druckkostenzuschussverlage/Pseudoverlage. Dann fällt man auch nicht auf solche „Verlage“ rein. Ein Anwalt wird da nicht helfen können, das würde bedeuten das Geld zum Fenster rauszuwerfen. Selfpublishing ist die günstigere und sinnvollere Variante. Autoren werden von Verlagen bezahlt und nicht umgekehrt. Überall da wo etwas gezahlt werden muss steht kein echter Verlag dahinter. Ich wünsche euch viel Erfolg.

  9. Carolina Sanchez hat mich über twitter animiert, bei Windsor zu publizieren und ich habe Anfang 2017 beim Verlag meinen 3. Krimi „Mallorca mortale“ als Rufus Katzer veröffentlicht, nachdem Windsor eine begeisterte Kritik des Manuskripts geschickt hatte. Habe nie einen Cent Tantiemen erhalten und starte jetzt einen Relaunch des Buches beim „tredition“ Verlag, von dem ich auch die Nachricht vom Abtauchen von Windsor erhielt.

  10. Nach einem längeren Auslandsaufenthalt erfuhr ich erst in der letzten Woche von der Missere. Hatte insgesamt 3 Bücher vom WV veröffentlichen lassen. Auch meine Guthaben auf dem Autorenkonto lagen jeweils unter 100 €, sodass ich letztlich nichts über PayPal ausgezahlt bekam. Mit „Pflege daheim“, erschienen im Nov. 2017, erhielt ich viel Zuspruch von Lesern, dagegen dubios waren die niedrigen Verkaufszahlen. Das investierte Geld ist verloren. Die Buchrechte wohl auch? Wo und bei wem sollte man sie kündigen? Ich werde Strafanzeige stellen. Einen Anwalt möchte ich nicht auch noch finanzieren.- Oder seht Ihr eine Chance?

  11. Das Amtsgericht Hamburg hat mir eben via Anwalt (RA Baumbach in Mönchengladbach) mitgeteilt, dass die amtliche Zustellung vom Gericht per Gericht nun läuft. Nach 7 Monaten nach Anzeige…

    Ich kann allen Geschädigten nur raten sich an RA Baumbach zu wenden. Sobald er das Schriftstück (Urteil) hat, geht es für alle schneller.

  12. In den letzten Tagen ist wieder Bewegung in die Sache gekommen.
    Ich wollte zuerst nicht glauben, was ich dort las.
    Die Fakten sind sehr gut herausgearbeitet.
    https://goo.gl/AoyJRY
    Windsor Verlag ist, wie andere Vorschussverlage, ein Konzept die Dummheit von uns Autoren auszunutzen.
    Ich habe sehr viel Geld bezahlt und keinen Pfennig Tantiemen erhalten. Im Gegenteil, ich sollte nochmals zahlen.

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