Börsenverein Wirtschaftspressekonferenz: Umsatzplus 2007 in Höhe von 3,4 Prozent/<br>96 479 Neuerscheinungen

Claudia Paul, Gottfried Honnefelder,
Karl-Peter Winters, Heinrich Riethmüller (v.l.)

Die Wirtschaftspressekonferenz des Börsenvereins konnte für das vergangene Jahr eine positive Branchenbilanz ziehen. Die Eckzahlen zeigen den deutschen Buchmarkt auf gutem Kurs: 9,58 Milliarden Umsatz wurden mit Büchern erlöst, das ist ein Plus von 3,4 Prozent im Vergleich zu 2006. Bei den Neuerscheinungen ist mit 96 479 Titeln ein Zuwachs von 1,9 Prozent erzielt worden, die Übersetzungen haben mit 6 160 eine Steigerung um 6,7 Prozent zu verzeichnen. Auch auf dem Gebiet der Lizenzverträge ist mit 9 225 Abschlüssen ein Wachstum von 4,5 Prozent zu konstatieren. „Es ist also kein Ende des Buches in Sicht, das Buch hält sich nicht nur, der Anteil wächst sogar“, resümierte Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins. Bücher lesen belegt den 7. Platz auf der Skala der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen.

Karl-Peter Winters, Vorsitzender des Verleger-Ausschusses, freute sich über eine Umsatzsteigerung von 2,6 Prozent im Verlagsbuchhandel. Dabei haben vor allem die Fachverlage mit einem Plus von 4,2 Prozent zugelegt. Immer stärker wächst das Dienstleistungsangebot der Verlage. Die Aussage „Es wird zu viel produziert“ wies Winters als Vorurteil zurück, denn in den Sparten Belletristik und deutsche Literatur ist nur ein Anstieg um ein Prozent zu beobachten, während die Neuerscheinungen auf fachwissenschaftlichem Gebiet stärker zugenommen haben.

Bei den Übersetzungen ist die Zahl mit 6,7 Prozent mehr als im Vorjahr zwar gestiegen, ihr Anteil an der Gesamtproduktion von Erstauflagen jedoch zurück gegangen. Vor allem Übersetzungen aus dem Englischen sind mit 67,1 Prozent auf Platz 1. Zulegen konnten Übersetzungen aus dem skandinavischen Raum.
Die Lizenzverträge haben sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt, ein Schwerpunkt bildet Osteuropa. Allerdings stehen wir erst am Anfang dieser Entwicklung. Wenn man zum Beispiel die Lizenzgeschäfte mit China und Russland betrachtet, wird hier deutlicher Nachholebedarf sichtbar.

„Der Umsatzrückgang der vergangenen Jahre im Sortimentsbuchhandel konnte gestoppt werden, aber die Gewinner sind die großen Filialisten“, kommentierte Heinrich Riethmüller, Vorsitzender des Sortimenter-Ausschusses, die Entwicklung. Der Zuwachs von 1,7 Prozent ist erfreulich, der größte Umsatz wird mit 53,6 Prozent bei den Sortimentern erzielt. 21 Prozent Umsatzsteigerung kann das Internet vorweisen und wird damit zum Wachstumsgewinner. Besonders Fachliteratur wird eher über das Internet und im Direktvertrieb gekauft. Bei Hörbüchern lässt sich ein Plus von 5 Prozent ausweisen, allerdings schwächt sich die Wachstumskurve in Betrachtung der letzten Jahre ab.

Nach seiner Prognose für die Zahlen im laufenden Jahr gefragt, hält sich Gottfried Honnefelder bedeckt. „Gegenwärtig verzeichnen wir ein Umsatz-Plus von 2,2 Prozent im Vergleich zu 2007. Allerdings lehrt die Erfahrung, dass die drei letzten Monate des Jahres die umsatzstärksten sind. Deshalb möchte ich keine Vorhersagen treffen.“ Heinrich Riethmüller dämpft zu hohe Erwartungen. Der gesamte Einzelhandel zeigt ein vorsichtiges Kaufverhalten, da macht der Buchhandel keine Ausnahme.

Detailliertes Zahlenmaterial liegt ab heute in der Broschüre „Buch und Buchhandel in Zahlen 2008“ vor.

JF

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