Mit 40.000 Euro der "höchstdotierte Sachbuchpreis im deutschsprachigen Raum" Wissenschaftliche Buchgesellschaft stiftet „wbg-Buchpreis für Geisteswissenschaften“

Das brandneue Logo der wbg

Um den Geisteswissenschaften in der Gesellschaft mehr Gehör zu verschaffen, stiftet die Wissenschaftliche Buchgesellschaft (wbg) den „wbg-Buchpreis für Geisteswissenschaften“. Eine prominent besetzte Jury mit Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft und des Journalismus wird ihn ab 2019 alle zwei Jahre verleihen. Mit einer Ausstattung von 40.000 Euro, die aus Mitteln des wbg-Fördervereins „Wissen verbindet e.V.“ stammen, ist er der höchstdotierte deutsche Sachbuchpreis. Anlass der ersten Preisvergabe ist das 70-jährige Bestehen der wbg 2019.

Die Auszeichnung geht auf Anregungen von Mitgliedern der wbg zurück. Sie zielt auf deutschsprachige Originalveröffentlichungen, die drei Bedingungen erfüllen: Sie sollen einen herausragenden Beitrag zur Wissenschaft leisten, anschaulich für ein breites Publikum geschrieben sein und gesellschaftlich relevante Fragen behandeln. Der „wbg-Buchpreis für Geisteswissenschaften“ soll Autorinnen und Autoren
einen zusätzlichen Anreiz bieten, sich mit entsprechenden Werken um die Geistes-wissenschaften verdient zu machen.

Ein mehrstufiges Auswahlverfahren, in das die 85.000 wbg-Mitglieder eingebunden sind, wird einem breiten Spektrum herausragender Sachbücher in deutscher Sprache mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Die Preisverleihung findet im Frühjahr 2019 statt.

Die wbg möchte auf diese Weise dazu beitragen, den „Fake News“ und „alternativen Fakten“ wissenschaftliche Erkenntnisse entgegenzusetzen. Es gilt, die Offenheit für neue Erkenntnisse, das Bemühen um Objektivität und das sorgfältige Abwägen von überprüfbaren Fakten zu fördern, und zwar über gesellschaftliche Brüche und die Grenzen virtueller Filterblasen hinweg.

 

„Fake News spalten, Wissen verbindet“

„,Fake News‘ spalten; Wissen verbindet“, betont Dirk H. Beenken, Geschäftsführender Direktor der wbg. „Bei der Entwicklung des Preises haben wir uns die Frage gestellt: Wie stellen wir uns die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Gesellschaft vor? Es wird oft sträflich unterschätzt, wie wichtig die Geisteswissenschaften sind, um solche existenziellen Fragen fundiert zu beantworten.“

Der Theologe Professor Dr. Hubert Wolf, Vorstandsvorsitzender der wbg, ergänzt: „Wir beobachten eine zunehmende Skepsis gegenüber dem geisteswissenschaftlichen Diskurs. Was Forschende für die Gesellschaft leisten, bleibt oft im Verborgenen. Deswegen betrachten wir es als wichtige Aufgabe, den Dialog mit einer breiten Öffentlichkeit zu suchen. Die Forschungsergebnisse der Geisteswissenschaften sind entscheidend, um etwa Kunst und Literatur, Philosophie und Religion, aber auch Wirtschaft und Politik besser zu verstehen.“

Professor Dr. Dr. h.c. mult. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und Vorstandsmitglied der wbg, erläutert: „In deutschsprachigen Verlagsprogrammen finden sich immer wieder herausragende Beispiele dafür, wie Geisteswissenschaftler mit Erkenntnis und Verständnis zu begeistern wissen. Diese Fertigkeit möchten wir fördern, damit Forschende vom Archäologen bis zum Altsprachler im Ringen um finanzielle Ressourcen und Aufmerksamkeit erfolgreicher werden.“

Träger des „wbg-Buchpreis für Geisteswissenschaften“ ist der gemeinnützige Förderverein „Wissen verbindet e.V.“ Er wird mit Erlösen der wbg und aus Spenden finanziert.

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