"Bin fassungslos über die Behandlung durch die Justiz dieses Landes" Bernd F. Lunkewitz: „Gerechtes Urteil weiter erst in Sicht: Verkündungstermin kurzfristig erneut verschoben“

Bernd F. Lunkewitz: „Ich kann mich gut erinnern, dass der in meinem Buch zitierte Treuhand-Direktor Uwe Dreher mich gewarnt hatte: Wenn Sie uns verklagen wollen, müssen Sie einen sehr langen Atem haben. Aber die interessierte Öffentlichkeit kann sich ja selber über die von mir erzählte Geschichte des Aufbau-Verlages und die kriminelle Vereinigung in der SED und der Treuhandanstalt ein Urteil bilden“

Seit Jahren ist jeder neue Verhandlungstermin zur Klage von Bernd F. Lunkewitz gegen die frühere Treuhand verschoben worden. Jetzt aber schien plötzlich eine Entscheidung in Sicht (das hatten wir auch im aktuellen BuchMarkt-Heft angekündigt): Das Landgericht Berlin wollte in dem seit zwölf Jahren verschleppten Prozess den Tenor des Urteils „am 15. Oktober um 12 Uhr mittags zu veröffentlichen“.

Was ihm „ideales Timing für sein Buch und High Noon auch für mich schien“, sagte uns dazu der frühere Aufbau-Verleger, mit dem wir am 12. September 2021 vorab auch auf buchmarkt.de über sein Buch Der Aufbau-Verlag und die kriminelle Vereinigung in der SED und der Treuhandanstalt gesprochen hatten.

Dafür wollte der jetzt in den USA lebende Ex-Verleger sowieso zur Buchmesse kommen, um erst den Termin in Berlin wahrnehmen zu können und dann in Frankfurt auf der Buchmesse am Stand des Europa Verlages auch sein Buch persönlich vorzustellen – in der „Hoffnung auf ein gerechtes Urteil“, das bis dahin vorliegen sollte. Doch das ist jetzt wieder erstmal nicht in Sicht: Kurzfristig ist der Verkündungstermin in Berlin erneut verschoben worden, diesmal auf den 29.10.2021, wie Lunkewitz beim Abflug aus den USA erfuhr:

Ich war für den Flug nach Berlin eingecheckt und saß in der Lufthansa Lounge in Los Angeles. Dort erhielt ich die E-Mail meines Anwalts mit der beigefügten Nachricht des Landgerichts Berlin und war fassungslos: Der Verkündungstermin wurde nochmal aus dienstlichen Gründen um zwei Wochen verschoben. Ich las das und stieg in das Flugzeug nach Frankfurt. Da mein Gepäck nach Berlin aufgegeben war und mein Hotel bezahlt ist, bin ich jetzt schlaflos in Berlin und fassungslos über die Behandlung durch die Justiz dieses Landes“.

Tatsächlich läuft seine  Klage gegen die Treuhandanstalt schon seit 2009: „Sie wurde am 22.12.2009 beim Landgericht Frankfurt eingereicht und dort verschleppt bis sie unter fadenscheinigen Gründen am 24.07.2017 zum Landgericht Berlin verwiesen wurde. Nach mehrfacher Verschiebung fand die mündliche Verhandlung am 09.07.2021 statt. Das dauerte eine Stunde. Danach wurde der Termin zur Verkündung einer Entscheidung auf den 30.07.2021 anberaumt, dann auf den 15.10.2021 und jetzt – 48 Stunden vorher – auf den 29.10.2021.“

Lunkewitz will nicht aufgeben und hat jetzt neue Munition für seine Pressegespräche auf der Buchmesse: „Ich werde mein Buch am Messestand des Europa-Verlages vorstellen, ohne das Urteil des Gerichts zu kennen. Aber die interessierte Öffentlichkeit kann sich ja selber über die von mir erzählte Geschichte des Aufbau-Verlages und die kriminelle Vereinigung in der SED und der Treuhandanstalt ein Urteil bilden. Jede Klage gegen den Staat ist ein politischer Prozess und wird von der deutschen Obrigkeit – und der Justiz – auch so behandelt. Dieser Staat wird immer mehr zu der Bananenrepublik Deutschland. Ich kann mich gut erinnern, dass der in meinem Buch zitierte Treuhand-Direktor Uwe Dreher mich gewarnt hatte: Wenn Sie uns verklagen wollen, müssen Sie einen sehr langen Atem haben.“

 

 

 

Kommentare (1)
  1. Ich wünsche Herrn Lunkewitz einen langen Atem und auch viel Glück – diese sog. Treuhand und ihre ‚Freunde‘ und Vertreter scheinen ja noch gerissener und krimineller zu sein als Mafia und ndrangheta zusammen!
    Dieter Klug, Wolfratshausen

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