Trauer um eine "großartige, warmherzige und ihrer Gesinnung stets treu gebliebene Autorin" Christine Nöstlinger

Christine Nöstlinger

Die Kinder- und Jugendbuchautorin Christine Nöstlinger ist am 28. Juni 2018 im Alter von 81 Jahren in Wien gestorben. Die Familie nahm am 13. Juli im engsten Freundeskreis am Hernalser Friedhof von ihr Abschied. Dies teilen ihre Verlage Oetinger und Residenz heute mit. Christine Nöstlinger war eine der erfolgreichsten Kinder- und Jugendbuchautorinnen der Gegenwart. Sie war die erste Preisträgerin des bedeutenden Astrid-Lindgren-Memorial-Award (ALMA). In der Begründung der Jury hierfür heißt es: „Christine Nöstlinger ist eine wahre Nichterzieherin im Sinne Astrid Lindgrens. Ihre vielseitige und äußerst engagierte Tätigkeit als Schriftstellerin ist geprägt von respektlosem Humor, scharfsinnigem Ernst und stiller Wärme, und sie steht vorbehaltlos auf der Seite der Kinder und Außenseiter.“

Ihr literarisches Schaffen begann mit dem 1970 veröffentlichten Kinderbuch Die feuerrote Friederike, und es folgten weit über 100 Bücher (und zahlreiche Übersetzungen), die Millionen von Lesern und Leserinnen wichtige Wegbegleiter wurden. Eine ihrer bekanntesten Figuren ist der Franz aus den Erstlesegeschichten. Als Meisterwerk ihrer fantastischen Erzählungen gilt Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse. Oetinger-Verlegerin Silke Weitendorf: „Christine Nöstlinger war eine der bedeutendsten Autorinnen unseres Hauses, die wir über 45 Jahre begleiten durften. Wir trauern um eine wunderbare Freundin und große Schriftstellerin.“

Der Residenz Verlag ergänzt: „Nöstlinger revolutionierte die Kinder- und Jugendliteratur, indem sie sich mit kindlichen Bedürfnissen auseinandersetzte und Autoritäts- und Emanzipationsfragen aufgriff, sich Außenseiterfiguren widmete und auch Eheprobleme der Eltern sowie Kinder in schwierigen sozialen Verhältnissen darstellte. Sie wurde zur prägenden Autorin der realistischen Kinder- und Jugendbuchliteratur, die sich auch gesellschaftskritischen und politischen Aspekten widmete. Sie schrieb auch für Erwachsene, für Zeitungen, Rundfunk und Lyrik in Mundart. Ihr Leben hielt sie in Glück ist was für Augenblicke fest. Wir trauern um unsere großartige, warmherzige und ihrer Gesinnung stets treu gebliebene Autorin.“

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