"Einer der ganz Großen der katholischen Publizistik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts" David Seeber

Der Herder Verlag und die Herder Korrespondenz trauern um den ehemaligen Chefredakteur David Seeber, der am Sonntagabend im Alter von 88 Jahren gestorben ist:

„David Seeber hat die Fundamente für die auch internationale Bedeutung der Herder Korrespondenz gelegt“, so Stefan Orth, derzeitiger Chefredakteur der Herder Korrespondenz. Seeber sei einer der ganz Großen der katholischen Publizistik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewesen. Der Südtiroler wurde 1934 geboren und war von 1961 an für die Herder Korrespondenz tätig. Als Konzilsberichterstatter hatte er maßgeblichen Anteil an der Vermittlung des Zweiten Vatikanums (1962 bis 1965) in die kirchliche und weitere Öffentlichkeit im deutschen Sprachraum. Von 1966 bis 1991 arbeitete er als Chefredakteur der Herder Korrespondenz.

Als Chefredakteur hat Seeber und mit ihm die Herder Korrespondenz die Rezeption und die Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils – einschließlich der intensiven Debatten und Konflikte – intensiv begleitet und dabei auch international viel Beachtung gefunden. Seine Bücher über das Konzil und über Papst Paul VI. wurden zu Standardwerken.

Seeber, der Philosophie, Theologie, Soziologie und Geschichte in Innsbruck und Köln studiert hatte und zum Dr. phil. promoviert wurde, stand für eine intensive Auseinandersetzung mit Gesellschaft und Politik in Deutschland aus einer kirchlichen beziehungsweisen christlichen Perspektive heraus. Artikel werden seit seiner Zeit namentlich gezeichnet, mehr Meinungsbeiträge und ausführliche Interviews als Markenzeichen sind durch ihn dazugekommen. Er war über seine Texte in der Herder Korrespondenz hinaus ein national und international gefragter Publizist und Vortragsredner.

Seeber arbeitete nach seiner Zeit als Chefredakteur der Herder Korrespondenz noch bis 1996 als Grundsatzreferent im Staatsministerium des Landes Baden-Württemberg in Stuttgart für Ministerpräsident Erwin Teufel. Er lebte zuletzt in Freiburg.

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