Christian Ulrich erklärt, warum man zur am 1. Februar startenden Nürnberger Spielwarenmesse fahren sollte „Den ,Spirit of Play‘ muss man einfach live erleben“

Vom 1. bis 5. Februar findet die Nürnberger Spielwarenmesse statt. Was können Buchhändler*innen dort erwarten? Welche Neuerungen hat man sich in der Pandemie-Zeit ausgedacht? Und eine Party gibt es auch? Christian Ulrich, Sprecher des Vorstands der Spielwarenmesse eG, gibt Antworten.

Christian Ulrich: „Der Fachhandel muss sich mit seinen Produkten abheben, individuell auf seine Kunden eingehen und darüber hinaus ein gewisses Einkaufserlebnis bieten“

buchmarkt.de: Nach zwei ausgefallenen Nürnberger Spielwarenmessen in Präsenz sind es nur noch wenige Wochen, bis sie vom 1. bis 5. Februar wieder stattfindet. Wie ist derzeit die Stimmung in Ihrem Team?

Christian Ulrich: Die Stimmung ist hervorragend. Das komplette Team ist hochmotiviert und freut sich sehr darauf, dass es nach einer so langen Pause endlich wieder losgeht und die Ergebnisse unserer Arbeit sichtbar werden.

Warum sollten Buchhändlerinnen und Buchhändler sich auf den Weg nach Nürnberg machen?

Weil man den „Spirit of Play“ einfach live erleben muss. Wir bieten in 18 Hallen insgesamt 13 verschiedene Produktgruppen an – hier ist für jeden etwas geboten, das zur individuellen Sortimentsgestaltung und zur persönlichen Inspiration beiträgt. In diesem weltgrößten Branchenangebot finden sich nicht nur klassische Spielwaren, sondern auch Lifestyle-Artikel, kreative Produkte, Partybedarf, alles für die Schule und vieles mehr. Zudem haben wir die Inhalte der Messe weiterentwickelt und präsentieren jede Menge Highlights.

Was sind die wichtigsten Neuerungen in der Konzeption der bevorstehenden Messe?

Wir haben unsere unsere Specials neu konzipiert: Tech2Play in Halle 4A, Toys go Green in Halle 2 und die New Product Gallery in Halle 3A. Hier kann der Fachhandel auch unsere ToyTrends „Discover!“, „Brands for Fans“ und „MetaToys“ anhand von Produktbeispielen anschaulich erleben. Ein weiteres Highlight ist die Internationale Spielererfindermesse – Game Inventors Convention am Freitag, auf der wir erstmals Spieleautoren mit internationalen Verlagen vernetzen. Und am Wochenende öffnen wir mit dem OPEN DAY Modelleisenbahn & Modellbau die Halle 7A für interessierte Endverbraucher, die vorab ein Online-Ticket erworben haben. Darüber hinaus haben wir mit „Dienstleistungen für Händler und Hersteller“ eine neue Produktgruppe ins Leben gerufen. Diese reicht in Halle 7 von Test- und Prüfinstituten über Marketing bis hin zu Verpackungen.

In den Hochphasen der Pandemie wurde mehr gelesen und mehr gespielt. Wie können Händler und Anbieter diese erfreuliche Entwicklung unterstützen, wenn wieder andere Freizeitbeschäftigungen um das Zeitbudget der Kundinnen und Kunden werben?

Der Fachhandel muss sich mit seinen Produkten abheben, individuell auf seine Kunden eingehen und darüber hinaus ein gewisses Einkaufserlebnis bieten. Eine ansprechende themenorientierte Präsentation kann ein sinnvoller Baustein dafür sein. Dazu gehört natürlich auch die fachgerechte Beratung und das entsprechende Hintergrundwissen, mit dem der Fachhandel punkten kann. Im Toy Business Forum können Besucherinnen und Besucher ihr Toy-Know-how anhand von hochkarätigen Vorträgen auffrischen. Die Themen sind sehr aktuell und praxisorientiert.

Am Donnerstagabend wird es einen Aussteller-Party-Abend geben – was hat man sich darunter vorzustellen?

Die RedNight findet erstmals am Messedonnerstag von 18 bis 22 Uhr auf dem gesamten Messegelände statt. Hintergrund hierfür war der starke Wunsch nach persönlichen Begegnungen und Gesprächen nach der Pandemie. Rund 150 Aussteller haben das Angebot angenommen und bieten direkt an ihren Ständen in den Hallen verschiedene Partys an, an denen unsere Besucher kostenfrei teilnehmen können.

Welche Erfahrungen haben Sie von der SPIEL in Essen mitgenommen und wie fließen diese in die Spielwarenmesse in Nürnberg ein?

Beide Messen haben unterschiedliche Ausrichtungen. Als Genossenschaft zählen zu unseren Mitgliedsunternehmen zahlreiche Spieleverlage, weshalb die Internationalen Spieltage für uns eine wertvolle Ergänzung sind. Die SPIEL ist die weltgrößte Publikumsmesse für Gesellschaftsspiele, während die Spielwarenmesse das internationale B2B-Leitevent der Branche ist. Beide Veranstaltungen profitieren voneinander, indem wir sehen, wo es Überschneidungen gibt und wie wir Synergien am besten nutzen können. Ein Beispiel dafür ist die Integration der Internationalen Spieleerfindermesse, mit der wir den Spielebereich in Nürnberg stärken.

Wie wichtig werden in Zukunft Digital-Ausgaben von Messen sein, wenn wir uns doch wieder leibhaftig begegnen können?

Wir haben in diesem Jahr unsere Business Plattform Spielwarenmesse Digital mit weiteren Features angereichert, die den Messebesuch vor Ort unterstützen. Den ganzjährigen Auftritt betrachten wir als Ergänzung zum Messeerlebnis, um den Marktteilnehmern zusätzliche Services zu bieten und die Kontaktaufnahme zu erleichtern. Die Präsenzmesse können Digital-Ausgaben nicht ersetzen – gerade bei so emotionalen Produkten, die man mit allen Sinnen erleben muss.

Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit bei der Umsetzung der Spielwarenmesse in Nürnberg?

Wir arbeiten in Sachen Nachhaltigkeit eng mit der NürnbergMesse zusammen. So werden ab diesem Jahr die Hallendächer mit Photovoltaik für eine eigene regenerative Kraftwerksinfrastruktur ausgestattet. Auch wird die Ladeinfrastruktur für Elektromobilität kontinuierlich ausgebaut. Darüber hinaus ist seit einigen Jahren im Ticket zur Spielwarenmesse eine Fahrkarte für den öffentlichen Personennahverkehr inkludiert. Auf der Veranstaltung selbst präsentieren wir mit unserem Special Toys go Green nachhaltige Produkte in den vier verschiedenen Kategorien – Made by Nature, Inspired by Nature, Recycle & Create sowie Discover Sustainability – und informieren über Neuerungen in diesem Bereich. Zudem verzichten wir erstmalig auf Teppichböden in den Hallen und bieten ein Spendenprogramm für Aussteller an.

Die Fragen stellte Susanna Wengeler

 

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