Wenn das Leben die Geschichte schreibt, ist nicht immer ein Happy-End drin „Die Mischung macht’s!“

Immer freitags hier ein Autorengespräch: Heute mit Ulrike Renk zu ihrem neuen Buch „Die Jahre der Schwalben“ (atb):

„Wenn ich einmal groß bin, werde ich Schriftstellerin“ – Das wusste die freie Autorin Ulrike Renk, die inzwischen mit vier Kindern, Hund und Katze in Krefeld wohnt, schon als sie acht Jahre jung war.  Das erste Buch war dann erstmal für „die Schublade“, sie wollte herausfinden, ob sie den roten Faden durch eine Geschichte führen und sie mit dem Wort ENDE abschließen kann. Das gelang. Das nächste Manuskript folgte und das übernächste. Und mit den vielen Seiten kamen auch viele Absagen von den Verlagen. Inzwischen ist das Schreiben zur Sucht geworden. Im Oktober erscheint nun nach das Lied der Störche der zweite Teil der großen Ostpreußensaga um Frederike von Weidenfels mit dem Titel Die Jahre der Schwalben bei atb. Dies war Anlass für Fragen an die Autorin:

BuchMarkt: Frau Renk, worum geht es in Ihrem neuen Buch?

Ulrike Renk (c) Andrea Fauré

Ulrike Renk: Die Jahre der Schwalben ist der zweite Teil einer dreiteiligen Familiensaga um Frederike von Weidenfels. Der Name ist erfunden, aber diese Frau hat wirklich gelebt. Ihre Lebensgeschichte hat mir ihr Sohn geschenkt – mit ihm und seiner Familie stehe ich in engem Kontakt.

Der erste Teil Das Lied der Störche beschreibt  die Kindheit und Jugend von Frederike auf einem ostpreußischen Gut. Es ist die Zeit der Weimarer Republik.

Im zweiten Teil wird das „Dritte Reich“ ausgerufen. Bis 1935 lebte Frederike auf dem großen Fideikommissgut ihres ersten Mannes, der an Tuberkulose verstirbt. Sie heiratet einen Gutsherren aus der Prignitz – Gebhard von Mansfeld. Die Familie von Mansfeld sind entschiedene Gegner des Regimes, Frederikes Schwager Casper ist Diplomat und nimmt an einer Verschwörung gegen Hitler teil. Er kann fliehen, wird in Abwesenheit zum Tode verurteilt.

Die Namen sind verändert, denn Kinder und Enkel, Großcousins und Cousinen dieses großen Landadelsgeschlechts leben heute noch. Aber die meisten Details aus dem Buch sind verifiziert.

Also eine komplett wahre Geschichte?

Es ist eine Mischung aus Fiktion und wahren Begebenheiten, so wie ich es schon in meiner Australiensaga gemacht habe.

Mit welchem Argument kann der Buchhändler das Buch am besten verkaufen?

Durch Klick aufs Cover geht’s zum Buch

Das Buch ist kein reiner Unterhaltungsroman, aber auch keine Biografie in dem Sinne. Die Mischung macht es und ich weiß, dass es viele Leute gibt, die den ersten Band gelesen haben und sich sehr an die Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern erinnert haben.

Hier wird auch ein stückweit die deutsche Geschichte gespiegelt und welche Auswirkungen manche Dinge auf die Familien hatten. Es ist eine Mischung aus „Downtown Abbey“ und vielleicht „Jauche und Levkojen“.

Welche Leserschaft wollen Sie damit ansprechen?

Die LeserInnen meiner Romane sind meist an gut recherchierten Geschichten mit wahrem Hintergrund interessiert.

Natürlich geht es auch um Liebe – geht es nicht meistens im Leben irgendwie auch um Liebe? Doch da das Leben die Geschichte geschrieben hat, ist nicht immer ein Happy-Ending drin und manchmal nimmt dann so ein Buch einen anderen Verlauf, als es ein rein fiktives Buch tun würde. Aber ich glaube, gerade das macht den Reiz aus.

Was lesen Sie selbst gerne/aktuell?

Ich lese fast alles und meistens auch sehr viel. Im Moment: Sweet Bitter von Stephanie Danler.

In der vergangenen Woche sprachen wir mit Zana Ramadani über ihr neues Buch „Die verschleierte Gefahr“ (EuropaVerlag)

 

 

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