Alexandra Riedel über ihr Buch "Sonne Mond Zinn" (Verbrecher Verlag) „Dinge passieren. Menschen auch“

Alexandra Riedel (c) Nane Diehl

In Ihrem Debüt Sonne Mond Zinn (Verbrecher Verlag) wagt sich Alexandra Riedel an ein Thema, das existentiell ist: Es geht um die Liebe der Eltern und die Liebe, die Kinder ihren Eltern entgegenbringen. Und um den großen Schmerz, wenn sie fehlt. Anlass für Fragen an die Autorin:

BuchMarkt: Worum geht es in dem Buch?

Alexandra Riedel: In dem Roman Sonne Mond Zinn dreht es sich um einen Seitensprung, der noch Jahrzehnte später das Leben zweier Familien bestimmt, und damit zugleich um die Frage, inwieweit wir durch unser Verhältnis zu anderen sind, wer wir sind. Es geht also weniger um Aufarbeitung oder Versöhnung oder das Aufdecken der einen, absoluten Wahrheit, sondern vielmehr darum, Räume zu öffnen, in denen sich Identität gleichermaßen aus Wirklichkeiten und Möglichkeiten, Sehnsüchten und Erinnerungen speist – Räume, die sich bis an den äußersten Rand unseres Sonnensystems erstrecken.

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Wie entstand die Idee dazu?

Es gab zunächst nichts, was ich wirklich als die Idee bezeichnen würde. Aber es gab den Satz, der mir durch den Kopf geisterte. Nämlich: Dinge passieren, Menschen auch. Diesem Satz folgten dann viele weitere und anstrengenderweise fast ebenso viele Ideen. Die meisten habe ich verworfen, nur einigen wenigen bin ich gefolgt und die haben mich zum Glück ins All katapultiert. An Letztem war Dr. Who maßgeblich beteiligt.

Mit welchem Argument kann der Buchhändler das Buch am besten verkaufen?

Gemessen an der Tatsache, dass immer weniger Menschen Bücher lesen: Das Buch hat nur 109 Seiten –  Danksagung mit eingeschlossen.

Welche drei Wörter beschreiben das Buch perfekt?

Ich habe zwar kein Problem damit, mich kurz zu fassen, aber ich will es mal nicht übertreiben.

Was wünschen Sie sich als Reaktion der Leserinnen und Leser?

Es ist bestimmt gewagt zu behaupten, mir sei jede Reaktion recht, aber wie auch immer sie dann jeweils ausfallen mag, interessant wird sie schon sein. Insgeheim wünsche ich mir natürlich, dass das Buch ausschließlich gemocht, weiterempfohlen und gekauft wird, damit ich die Party veranstalten kann, die ich versprochen habe, sobald mich mein Buch zur Millionärin gemacht hat.

Was macht das Buch so besonders?

Das kann ich so generell nicht beantworten. Ich hoffe aber, dass es die Freiräume sind, die das Buch den LeserInnen bietet.

Und privat, was lesen Sie da aktuell?

Da ich zur Zeit an einem Text über physische und psychische Gewalt arbeite, lese ich quälende Fakten. Ich kann nicht sagen, dass ich das gern tue, aber es erscheint mir notwendig, um der Thematik gerecht zu werden.

Was lesen denn gerne?

Ich freue mich über einen besonderen Blick auf die Dinge, über ein Spiel mit Sprache. Lese ich irgendwo in einem fiktionalen Text ein „bzw.“, dann jedenfalls nicht besonders gern.

 

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