Gestorben Dr. Manfred Droste

Ein großartiger Mann, den ich immer verehrt habe: Dr. Manfred Droste vor elf Jahren an seinem Messestand in Frankfurt

 

Im Alter von 94 Jahren ist Dr. Manfred Droste in Düsseldorf gestorben. Den Verleger des Düsseldorfer Droste Verlages und Mitinhaber der Mediengruppe Rheinische Post, deren Herausgeber er auch viele Jahre war, hat seine Zeitung heute in einem Nachruf gewürdigt: „Ein freier, liberaler Geist, der Kultur zugewandt, den Menschen nahe, der wirtschaftlichen Venunft verpflichtet – das war Manfred Droste“.

Trotz unserer örtlichen Nähe haben wir uns eher auf der Messe in Frankfurt (da entstand auch dieses Foto hier) getroffen als hier vor Ort im Düsseldorfer Raum. Das war dann meist zufällig dort, wo einst seine Droste Druckerei stand, in der die Rheinische Post damals gedruckt wurde: In den heutigen Schadowarkaden, wenn er auf seinem täglichen Weg in sein Büro war.

Dann haben wir uns immer wieder über ein gemeinsamesAbenteuer unterhalten, das wir beide nicht vergessen haben: Nur wir beide waren – er damals schon gestandener Verleger, ich noch in der Ausbildung im benachbarten Düsseldorfer Werner Verlag – nach einem Börsenvereinsabend in Berlin noch einige Stunden dort im Nachtleben unterwegs gewesen: Mein damaliger Chef Klaus Werner, zwei Jahre später mein Partner bei der Gründung von BuchMarkt, hatte längst aufgegeben und war  ins Bett gegangen. Sein Freund Manfred Droste und ich machten aber fröhlich noch einige Stunden Berlin unsicher.

Veteranen erzählen so gern vom Schützengraben, darüber haben wir uns immer wieder unterhalten. Und ich habe ihn dann erinnert, dass ich damals während meiner Lehrzeit auch mehr als ein Jahr lang jede Freitag Nacht in seiner Druckerei durch Nachtarbeit mein Lehrlingssalär aufgebessert hatte. Was logistisch möglich war, aber immer ein Spagat: Beide Gebäude lagen direkt nebeneinander – aber Arbeitsende am Freitag war immer um 17 Uhr – zu der Zeit liefen aber bereits die Druckmaschinen für die Samstagsausgabe der Rheinischen Post an.

Und er hat über Jahre versucht, mich für sein Traumprojekt Düsseldorf braucht wieder einen Zoo anzuwerben.

Ich traure mit seiner Familie um einem großartigen Mann, den ich immer verehrt habe. 

Christian von Zittwitz

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