Gestorben Dr. Reinhard Möstl

Dr. Reinhard Möstl, der frühere Verleger des Olzog Verlages, ist am 12. März  in München an Lungenkrebs gestorben, wenige Wochen nach seinem 75. Geburtstag am 31. Januar 2019.

Ich trauere mit seiner Familie um einen Mann, der mich den größten Teil meines Berufslebens begleitet und mit seiner Leidenschaft für seine Arbeit beeindruckt und geprägt hat. Aus unserem Buchmesse-Ritual (um die vierzig Jahre lang haben wir uns jeden Messefreitag um elf Uhr an seinem Messestand getroffen, egal ob der Moderne Industrie oder später Olzog hieß) ist eine Freundschaft entstanden, in der wir uns sehr viel Privates erzählt haben, was mir zu Beginn kaum vorstellbar schien.

Er war erfolgreich, schien mir Jahre auch an Berufserfahrung voraus – bis ich irgendwann merkte, dass ich sogar der Ältere von uns beiden war, wenn auch nur um zwei Monate. In den letzten Jahren waren wir gezwungen, auch über Erfahrungen mit dem Umgang von schweren Krankheiten zu reden – was mir sehr geholfen hat. Er hatte vor Jahren mit großer Disziplin eine lebensbedrohende Erkrankung überwunden, die meiner Frau und mir Mut gemacht hat. Und als er im Vorjahr aus heiterem Himmel die Diagnose Lungen/Leberkrebs und Metastasen bekam (das hat er mir genau am Messefreitag um elf am Handy erzählt) hat er mir wieder das Gefühl gegeben, er werde die Krankheit besiegen.

Jetzt, beim Lesen dieser niederschmetternden Nachricht, dass er den Kampf doch verloren und bereits am 12. März gestorben ist, verstehe ich unser letztes Telefonat im Januar. Wir hatten uns über den Tod unterhalten und er wusste: „Mit dem Tod ist es nicht zu Ende, solange wir Spuren hinterlassen“.

Reinhard, ich spüre Deine Spuren hier am Haus jeden Tag. Der Stein, den Du und Gilla mir bei Eurem Besuch hier mitgebracht haben, erinnert mich täglich an Dich. Dein C. 

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