Er war einer Gründungsväter von Weltbild Plus, der gemeinsamen stationären Marke von Hugendubel und Weltbild Ekkehard Lux

Ekkehard Lux in seiner Zeit bei Weltbild plus

Ekkehard Lux ist am 6. Dezember in München gestorben.

Der Herder-Zögling (ab 1960 Buchhändlerlehre bei Herder in München) wurde am 29. April 1939 in Heydebreck/OS  geboren, war dann ab 1963 erster Sortimenter und Prokurist bei der Universitätsbuchhandlung Merkel in Erlangen und wechselte von dort dann in deren Filiale nach München.

Ab 1970 kam er dann zu Hugendubel am Salvatorplatz und wurde bald Geschäftsführer. Wesentlich war er am Filialausbau in München beteiligt und war erster Filialleiter in der 1979 eröffneten Grossbuchhandlung am Marienplatz. Anfang der 90 ger Jahre hat er dann mit Carel Halff und Heiner Hugendubel die Weltbild plus und Jokers Kette gegründet.

Seit dieser Zeit war er als Expansionsmanager primär damit beschäftigt, neue Standorte in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu akquirieren, was ihm mit grossem Geschick gelang. Er blieb aber dabei im Herzen immer Buchhändler, viele von uns erinnern sich an lange gute Gespräch mit dem kundigen, analytischen und begeisterten Leser, der viele Jahre für den Gr0ßeinkauf bei Hugendubel verantwortlich war.  Auch bei seinen Kollegen von früher ist nicht vergessen, dass er „einfühlsam und kollegial auch gegenüber seinem Mitarbeitern war“.

Und Carel Halff erinnert sich dankbar an Ekkehard Lux und seinen „Mann der ersten Stunde. Er entwickelte viel Gefühl für die besondere Zielgruppe und fand die richtigen Standorte. Er war kein Mann der vielen Worte, aber absolutes Vorbild an Zuverlässigkeit, Loyalität und Begeisterung für die Sache. Ein wirklich geschätzter Kollege, dem ich in früherer Funktion viel zu verdanken habe. Sein Tod macht mich sehr traurig, ich fühle mit seiner Witwe. Er bleibt mir unvergesslich in Erinnerung.“

Das Requiem findet am 17.12. um 12 Uhr in der Theatinerkirche statt, die Beerdigung im engsten Familienkreis.  Anstelle eines Kranzes bittet Frau Lux um eine Spende für Ärzte ohne Grenzen. Sie bittet auch darum, nur Familienmitglieder bei der Beerdigung zu haben.

Kommentare (1)
  1. Ekehard Lux war der erste Buchhändler meiner Generation – er war ein Jahr jünger als ich – , der mir und dem ich nahekam. Es war Mitte der 1960er Jahre in Erlangen. Er war Erster Sortimenter der Universitätsbuchhandlung Merkel, ich ein leseverrückter Student der Philosophie und der Anglistik, der jede zu erübrigende Mark für Bücher ausgab, vor allem für deutsche Lyrik. Ich habe damals selbst noch Gedichte geschrieben, und er hat mich auf so manche „wichtige neue Stimme“ aufmerksam gemacht. Ohne viele Worte, und ohne mich in hohem Ton oder mit hochgestochenen Worten beeindrucken oder „einwickeln“ zu wollen, worauf es so manch einem Literaturkritiker damals anzukommen schien, deren Empfehlungen dann persönlich leider oft als Windeier empfunden wurden. Ekkehard Lux war alles andere als ein „Rhetoriker“. Wenn ich heute sagen sollte, warum er mich immer wieder überzeugte und als so guter Ratgeber erwiesen hat, würde ich`s so formulieren: Er war ein Mensch, dem das Lesen menschlich viel bedeutete – ein Leser, der es verstand, einem anderen spürbar zu machen, dass das Lesen eines bestimmten Buches auch das Leben eines andren bedeutsam sein könnte. Und dabei hatte er nicht nur einen Sinn für Substanz, sondern ein feines Gehör für Schönheit – ein Gespräch mit ihm ist mir bis heute unvergesslich. Ich hatte eben die unvergleichlich hinreißende Rhythmik der Lyrik Gottfried Benns entdeckt – eines Dichters, der in den 196O wenig gelesen und geschätzt wurde, wie ich fand, bis ich Ekkehard Lux darauf ansprach und er mir mit wenigen Worten erklärte, warum Gottfried Benns Gedichte ihn faszinierten und er gern Leser für sie finden möchte. In München haben wir uns dann wiedergesehen, als er bei Hugendubel war, und ich war glücklich, dass er die Biographien überzeugend fand, die ich damals im Claassen Verlag herausbrachte. Er hat mich gelehrt, wie wichtig es ist, mit wahren Buchhändlern im GFesprächg zu sein und als Verleger auf sie zu hören, weil sie Lesern nahe sind. Er möge für viele unvergesslich bleiben, dieser bewundernswerte Menach und Sortimenter.
    Gerhard Beckmann

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